Kurz vornweg, ich lese hier schon sei Jahren, schreibe aber für gewöhnlich in einem anderen Forum. Irgendwie habe ich mich jetzt doch mal angemeldet, musste wohl mal sein
Zum Gehäuse:
Ich hatte ein NZXT Nemesys, welches mir auf die Dauer zu klein und zu instabil (Voll-Alu) wurde und mir deshalb diese Woche das Raven 2 gekauft. Der Umbau ging wirklich problemlos und die Verarbeitungsqualität ließ bis auf zwei Rändelschrauben mit schlecht angeschnittenem Gewinde nichts zu wünschen übrig. Die Nennung des Vergleichgehäuses ist sicher auch für die nachfolgenden Temperaturvergleiche interessant, da das NZXT kein kleines Gehäuse war und front- und rückseitig über jeweils einen 12 cm Lüfter verfügte. Der Seitenlüfter war mittels Plaxiglaskanal verkleidet und blies die Luft per Umlenkung direkt in den CPU-Kühler.
Mainboard:
Ich benutze ein DFI LanParty DK X48-T2R. Trotz Kopfüber-Montage funktioniert die Heatpipe-Kühlung hervorragend. Obwohl ich erst Bedenken hatte, liegt die Chipsatztemperatur im Schnitt sogar bis zu 5° niedriger. Da ich das Board zeitweise mit über 500 MHz FSB-Takt betreibe, bin ich da schon recht erleichtert. Die Öffnungen in der Rückwand sind gut gewählt, um die ganzen Kabel möglichst vollständig hinter selbiger zu verstecken. Kompliment.
Kühler:
Mein leicht modifizierter Asus Silent Knight hat ebenfalls noch Luft ohne Ende, allerdings mag der verbaute Lüfter die Einbaurichtung nicht wirklich, denn oberhalb 2000 U/min gibts Kratzgeräusche. Da bettelt ein Teil nach Austausch, obwohl es wieder eine extreme Frickelarbeit wird. Nach fast drei Jahren Dauerbetrieb wirds eben doch klapprig. Der vebaute Q6600 läuft trotzdem selbst bei 3,6 GHz noch stabil unter 65° Tcore (Prime95, large FFTs, 6 Stunden)
Netzteil:
Ich habe ein PC Power & Cooling Netzteil drin (750 Watt Silencer Quad). Das gute Stück hat konstruktionsbedingt ordentlich Überlänge, passt aber hervorragend rein und läuft im Desktop-Betrieb quasi semi-passiv, da der einzige, temperaturgesteuerte 8 cm-Lüfter kaum dreht. Nur bei Volllast (Furmark) läuft der Lüfter normal an. Was aber akustisch von der Grafikkarte locker getoppt wird. Man muss schon das Ohr am Netzteil haben. Das Teil saugt die Luft übrigens von hinten an, wenn es normal und nicht hängend verbaut ist, es ist also ein Netzteil, welches normalerweise nicht für die Warmluftabfuhr aus dem Gehäuse konzipiert ist. Jetzt stromt die Luft idealeweise senkrecht von unten nach oben durch das gute Stück. Idealzustand und als Bauform fürs Raven 2 echt zu empfehlen.
Grafikkarte:
Die GTX285 hat zu den Lüftern am Boden noch genügend Abstand. Insgesamt 30cm sind ein netter Wert, es könnte aber noch etwas großzügiger sein. Da ich nicht mit Wasser kühle (Radi intern am Boden), wirds wohl auch für die nächte Generation noch ausreichen. Die Temperaturen der Karte sind im Idle ebenfalls im Schnitt 2-3° niedriger, unter Volllast sogar 5°.
RAM:
Einziger Problemfall. Durch die gedrehte Montage stehen die RAM-bausteine waagerecht. Da ich den RAM gehörig übertakte (1030 MHz, CL5, statt 800 CL4) wirds etwas warm. ich musste die Kühlung des RAMs verbessern, was ich so im Vorfeld nicht erwartet hatte. Geht jetzt aber.
Ich habe eine separate Lüftersteuerung eingebaut, die Schalterarie unter der Abdeckung ist sinnlos. Damit ist die Kiste von nahezu unhörbar bis leichter Sausebraus gut regelbar. Für meine Ansprüche reicht es also locker.
Unterm Strich bin ich mit dem Gehäuse sehr zufrieden. Ich habe ganze 118 Euro bezahlt, was sich also im Rahmen des Machbaren bewegt
Den
Kamineffekt kann einem jeder Schornsteigfeger erklären. Oder eben der Brandmeister.