Dr.Pawel schrieb:
Aber mal ganz ehrlich, so dolle war die Produktion eh nicht. In der ersten Staffel hat man massiv den Mangel an Kohle für Effekte gemerkt, nachdem das behoben war haben sie es in Staffel 2 mal so richtig mit dem Blaufilter übertrieben...
Woher dieser Eindruck kommt, kann ich nicht so ganz nachvollziehen. Das eher geringe Budget für Staffel 1 wurde in meinen Augen stilistisch gut abgefangen. Und mit unglaublich viel CGI arbeitete man ja auch gar nicht, was einem solchen Produkt heutzutage eigentlich nur helfen kann.
Dr.Pawel schrieb:
Vom Cast und dem Elend Woke ganz zu schweigen, aber das betrifft ja inzwischen leider alles.
Sogenannte "Wokeness" scheint ja aktuell der grundsätzliche und vornehmliche Kritikpunkt an Filmen und Serien zu sein. Ich muss allerdings ehrlich zugeben, dass mir Dinge, die unter diesen Begriff fallen, in 99% der Fälle kein Stück auffallen - ich lese dann oftmals erst hinterher davon, dass das ja so schlimm gewesen sei.
Bestes Beispiel: Sandman auf Netflix. Fand ich persönlich ansprechend und gut gemacht. Besonders stach für mich die Folge heraus, die in einem Diner spielt und in der die Leben der anwesenden Personen durch Morpheus' Juwel manipuliert werden. Zu dieser Folge habe ich später dann gelesen: Das sei ja nicht glaubwürdig, viel zu "woke", weil dort zwei Charakterpaare homosexuelle Handlungen vornehmen. Für mich stach dieser Aspekt in der künstlerischen Aufmachung der Szene derweil zu null Prozent heraus.
Mehrfach habe ich deshalb für mich schon das Fazit gezogen, dass es durchaus Leute gibt, die sich "zu sehr" an diesen Dingen aufhängen. Nicht, dass es keine Fälle gäbe, bei denen diesbezüglich über die Stränge geschlagen wird (Disneys Star Wars-Filme ftw), aber in der Gesamtbetrachtung ist es längst nicht so schlimm, wie es gemacht wird - behaupte ich jetzt einfach mal.
godfuture schrieb:
Stimme 100% zu. Es ist krass offensichtlich über das Ziel hinweggeschossen. Leider schade. Alles muss bunt, gemäßigt und unangreifbar sein. Das Ergebnis müssen wir ausbaden, danke.
Auch ein Beispiel für genau dieses Phänomen. Es kann auch sein, dass ich mit dieser Meinung in der Minderheit bin, ohne Frage. Aber ich finde, dass die Kritik an diesen Aspekten stark aufgebauscht ist ^_^
Dr.Pawel schrieb:
Die hatten nie was damit am Hut, zumindest nicht solange sie noch die Interessen von JRR im Sinne hatten. Viel schlimmer als die Filme und jetzt die Serie hätte man seine Werke ja garnicht Schänden können.
Klar aus unternehmerischer Sicht und insbesondere aus Jacksons Sicht damals sich richtig ins Bild zu setzen durch seine "Verbesserungen" mag alles richtig gemacht worden sein (der Erfolg gibt ja schlicht recht).
Was genau ist dein Problem mit den Filmen? Ist hier nicht einhellige Meinung, dass es sich (die Hobbit-Filme schließe ich da mal nicht ein, die sind ja kontroverser) um eine ausgezeichnete Buchumsetzung handelt? Oo
Dr.Pawel schrieb:
Amazon muss man ja schon fast entschuldigen, ohne die Rechte am Silm. sich an die Serie zu trauen ist mutig, besser wäre halt gewesen sie fantasiegeschichten aus irgendwas zu nennen, mehr Substanz ist da auch ja nicht dran. Dagegen ist der Witcher wirklich noch ein Segen!
Man kann es mutig nennen ... oder gierig, was es vermutlich eher trifft. Das Franchise lässt sich eben auch so ausgezeichnet melken, die meisten Leute werden schließlich nicht einmal wissen, was das Silmarillion ist bzw. dass es das gibt.
Dr.Pawel schrieb:
Wie es richtig geht hat GoT Staffel 1-5 gezeigt, 6-8 dann natürlich so richtig wie es nicht mehr geht. Einfach stur an die Vorlage halten, dazu gute Schauspieler und es kommt im Normalfall was gutes raus.
Bzgl. GoT muss man allerdings auch fairerweise sagen, dass man die Bücher dank des irrsinnig langsamen Schreibtempos des Autors bald überholt hatte. Außerdem war George R.R. Martin ja dennoch am weiteren Plot beteiligt bzw. hat diesen mitgeschrieben, weshalb man ihm hier wohl auch unterstellen muss, selbst nicht zu einem guten Ende gekommen zu sein. Ich gehe persönlich schon gar nicht mehr davon aus, dass er das Lied von Eis und Feuer noch fertigstellen wird
McFritte schrieb:
Das fand ich auch zum kotzen und fast hätte ich nach Folge 4 oder 5 aufgehört die Serie zu schauen. Bis ich geschnallt habe, das es verschiedene Zeitebenen sind. Wenn man die Bücher nicht kennt, ist das doch reichlich verwirrend.
Elverado schrieb:
In Staffel 1 haben sie nicht hinbekommen, was ein Kind mit Windows Moviemaker geschafft hätte:
Einfach eine kleine Einblendung am Rand mit Ort und Jahr bei den ganzen Szenewechseln in andere Zeitalter. Für mich zwar halb so wild, aber für andere sehr verwirrend - wo man das so einfach hätte lösen können.
Dass die Zeitlinie in Staffel 1 nicht klar herausgestellt wurde, war in meinen Augen eine rein stilistische Entscheidung. Ich kenne die Bücher selbst auch nicht und habe erstmal nicht nachvollziehen können, dass gewissermaßen "von hinten nach vorne" erzählt wurde, nach und nach wurde das aber durchaus klar, wenn man aufgepasst hat. Letztlich fand ich die endgültige Erkenntnis durchaus befriedigend.