McLovin14 schrieb:
Wenn der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um etwa 25% einbricht, ist es doch logisch, dass auch die Marge der Produkte sinkt.
Verkauft Nvidia weniger Produkte, müssen die fixen Kosten, wie Entwicklung, Personal, Gebäude etc. eben auf weniger Einheiten verteilt werden. Damit steigt der Anteil der fixen Kosten und die Marge sinkt.
Der springende Punkt ist ja gerade, dass diese Kosten drumrum inkl. Entwicklungskosten im Forum oftmals außen vorgelassen werden.
Da wird der Endpreis genommen und dann Pi mal Daumen mit einer Brise Tageslaune und Egoismus gewürzt, darüber hergezogen.
Und auch der Begriff Marge ist vielfältig. Bruttomarge, Nettomarge (aus Fiskalsicht), Schnittmarge, Marge eines Segments, Marge nach Abzug aller Kosten etc.
Bis jetzt konnte mir immernoch keiner hier eine plausible Rechnung vorlegen, wie hoch tatsächlich der Nettogewinn an einer einzelnen Grafikkarte nach abzug wirklich aller Kosten ist, die für die Entstehung dieser Grafikkarte angefallen sind.
Ohne diesen Wert sind alle Diskssionen um eine Preisgestaltung hinfällig.
Die emotional geführten Threads hier sind dann zwangsläufig auf dem Niveau:
Gelb ist eine schöne Farbe. Nein. Doch. Nein. Doch. Und der Nächste findet Blau schöner.
Würde sich nach Festlegen aller Zahlen herausstellen, dass NVIDIA pro verkaufter 2080 TI nach Abzug aller Kosten vielleicht 50€ Gewinn schiebt, dann würde das die Diskussion wegführen von der Beschimpfung einer Firma und deren Bezichtigung des Raubrittertums hin zum Bewustsein, wie teuer Forschung, Entwicklung und Produktion dieser Dinge geworden ist.
Dann würden vielleicht auch einige mal wieder anfangen, die eigene Investition tatsächlich Wertzuschätzen.
Es ist aber gerade Mode, sich bei jedem Kauf indirekt über den Tisch gezogen zu fühlen, weil man selbst ja kein Geld hat und die "großen" aber hier die Quadrilionen aus dem Kunden "pressen".
Das Gefühl hat man eben, weil man das, was man sich da anschafft nicht Wert schätzt oder aufgrund der Konsumüberflutung nicht mehr wertschätzen kann oder man davon ausgeht, dass Zocken in höchsten Einstellungen inzwischen ein Grundrecht geworden ist.
Rauchen, Urlaube für tausende von Euro, Mobiltelefonkosten, Autoanschaffung und das Partyleben, welche in der Summe erheblich mehr finanzielle Mittel an sich binden, werden hingegen als gottgegeben hingenommen, weil diese im Gegensatz zu einer schäbigen Grafikkarte auch noch als Statussymbol herhalten können.
Ist es nicht merkwürdig, dass beim feiern niemand daran denkt, dass er mit dem "überteuerten" Cocktail den Ferrari des Barbesitzers finanziert und deshalb anfängt über diesen herzuziehen?
Wo bleibt der Boykott der Raucher- Industrie, bei der Bekannt ist, dass die Konsumenten ausgepresst werden, wie eine Weihnachtsgans? Wer wünscht denen die Pleite an den Hals?
Da wird man vom Staat geschröpft, von den Herstellern und diejenigen, die das Produkt erzeugen, müssen auch noch schlechte Arbeitsbedingungen in Kauf nehmen.
Man sollte hier im Allgemeinen mal ein wenig mehr Realismus walten lassen.
Den Produkten wieder einen Wert zugestehen und ein wenig mehr Substanz in Form von Zahlen oder Beispielrechnungen liefern, wenn man der Meinung sei, dass ein Produkt zu teuer wäre.
Dabei ist der Kern der Kritik ja genau "warum" man so denkt und welche Bewertungsgrundlage man dafür als Maßstab nimmt. Und das bleibt zu 99% aus.
Sonst gibt man ja selbst indirekt zu, dass man zwar keine Ahnung hat und einfach mal um des Stänkerns Willen oder aus einem diffusen Empfinden heraus gegen die Preispolitik einer Firma schiesst, was immer die maximal schlechteste Grundlage einer Argumentation bildet.
Just my 2 cents...