@psYcho-edgE : Nichts für ungut, aber unkomprimiertes Material hat und wird man nicht an Privathaushalte senden. Das macht auch keinen Sinn da dort keine Hardware vorhanden ist und sein wird, womit unkomprimiertem Material ein messbarer Unterschied gezeigt werden kann.
Ich bin jetzt mal Ketzer: 4K bei Netflix im H.265 Container benötigt 20Mbit/s. Es wird immer bessere Kompressionsalgorithmen geben. Bis 8K Massenmarktreif ist, werden wir auch das mit weniger als 50Mbit/s realisieren können. Und auch über Kupfer lassen sich immer höhere Bandbreiten realisieren (man denke an G.fast). Und wenn dann irgendwann tatsächlich das Limit erreicht ist und mehr Bandbreit benötigt wird - was ich nach wie vor bezweifle - dann ist die Last-Mile auch schon richtig kurz geworden.
@7hyrael : Bezüglich SaaS und Streaming. Auch hier sehe ich auf absehbare Zeit nicht den Bandbreitenverbrauch. Nehmen wir mal Anwendungen wie Salesforce, MS Office, VDI, etc. Hier werden nur wenige Mbit/s im Peak benötigt. Selbst Gaming in der Cloud benötigt bei FHD weniger als 50Mbit/s. Und weniger als 100Mbit/s in 4K. Auch hier gilt: Zukünftige Kompressionsalgorithmen werden dort den Bandbreitenbedarf senken.
Ich schließe daher mit folgendem:
Ein flächendeckender Fiberausbau ist nicht sinnvoll, wenn es nicht mal ein mögliches - realistisches - Szenario für solche Bandbreiten im Heimgebrauch gibt. Durch die Verkürzung der Last-Mile oder der Coax-Segmente kann man aber sehr schnell und günstig bei den Kunden, welche die Bandbreite benötigen FTTH bereitstellen.
Außerdem: In der Regel wird bei FTTH für die Last-Mile auf GPON gesetzt, das heißt Bandbreite und Leitungslänge sind auch begrenzt und es wird eine aktive Komponente benötigt. Die bei einem Vectoring oder Coax Ausbau in Form der Verteiler sowieso aufgebaut wird. Müsste man also sowieso machen. Deshalb ist das Step-by-Step Prinzip aus wirtschaftlicher Sicht sinnvoll.