News Ukraine-Invasion: Anonymous erklärt russischer Regierung den Krieg

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A415 schrieb:
Ich bin ja mal gespannt wie sich hierzulande und in anderen EU Ländern das allgemeine Stimmungsbild entwickeln wird, wenn auch wir "die andere Seite der Sanktionen" am eigenen Geldbeutel (Inflation, Verknappung, Lieferengpässe, nicht lieferbare Waren, Arbeitslosigkeit) zu spüren bekommen.
Dazu bin ich bereit, wenn dies das Töten und Erobern stoppt, bevor er es mit Polen versucht. Ich rationier auch fleißig mit Benzin. Alles nur Komfortprobleme im Vergleich zu dem, was in der Ukraine grad los ist.
 
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A415 schrieb:
Ich bin ja mal gespannt wie sich hierzulande und in anderen EU Ländern das allgemeine Stimmungsbild entwickeln wird, wenn auch wir "die andere Seite der Sanktionen" am eigenen Geldbeutel (Inflation, Verknappung, Lieferengpässe, nicht lieferbare Waren, Arbeitslosigkeit) zu spüren bekommen.
Ja ich kann mit einer ganzen menge extra % auf meiner Stromrechnung leben wenn dafür nicht auf der Rechnung steht "Wir töten für ihren günstigen Strom".

Sebst wenn ich dafür an einien Stellen in meinem Leben Einschränkungen hinnehmen muss ist mir das Lieber als die Gewaltsame Russische Westerweiterung ab zu nicken.
 
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lynx007 schrieb:
Weil jedes Land selbst entscheiden kann, ob es Teil der Nato werden möchte oder nicht. Die Nato ist kein geschlossener Club. Das widerspricht auch den Werten, die innerhalb der Nato vertreten werden. Und die Nato kann sich doch nicht von Putin diktieren lassen, wen sie aufnimmt, und wen nicht. Das würde Sie ja selbst aushöhlen. Den Sinn untergraben, wofür und weshalb sie überhaupt gegründet wurde.
Es gab gegen Ende des kalten Krieges eine Vereinbarung, dass es eben keine Nato-Osterweiterung geben wird.
Und währenddessen wurde im Osten fleißig erweitert.

Die Russische Förderation hat genauo wie die USA ihre Sicherheitsinteressen. Auch die USA würde nicht zulassen, Nukleare Raketen auf Kuba stationieren zu lassen. Würde Finnland jetzt der Nato beitreten wollen, würde diesem Land wohl änhliches blühen, wie der Ukraine.

Putin will die Ukraine in das verwandeln, was das Wort in der Muttersprache bedeutet. Grenzland. Eine Art neutrale demilitarisierte Pufferzone.

Dieser Angriffskrieg als solcher ist zu verurteilen, der Weg zu diesem darf aber nicht vergessen und missachtet werden.
floh667 schrieb:
Ich Frage mich weiterhin wo das Problem liegt, Russland zuzugestehen, dass sie einen Sicherheitsabstand zur Nato haben möchten. Putin hat immer gesagt dass sollte sich die Nato immer mehr ihnen territorial annähern, er gezwungen ist zu handeln. Genau das tut er jetzt weil die Ukraine auch immer weiter Richtung Westen gezogen wurde.
Genau das ist der Punkt.
 
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@A415: Dies kann bei jedem Krieg und sogar höher Gewalt durch Katastrophen der Natur passieren. Somit ist dies nichts Neues nur ist das eigene leben mehr wert als Wohlstand.
 
Habe das auch gerade im TV gesehen. Meint ihr das ist wirklich so, oder nur kapitalistische Panik um Putin schlecht zu reden?
 
@A415

Na ja, da muss man kein Hellseher sein, dass es uns alle frustrieren wird und davon leider auch viele im rechten wie auch linken Spektrum versuchen werden daraus politisch Profit zu schlagen.

Aber das war doch schon vorher klar, dass uns unserer Profitgier, und die damit verbundene Abhängigkeit zu Russland wie auch China irgendwann, wie ein Bumerang selbst treffen wird. Sowohl Russland, wie auch China, treten die Freiheit und Demokratie mit Füßen. Und wir wissen, was eine Appeasement Politik für Auswirkungen haben kann.

Irgendwann muss man halt leider doch aufstehen, Grenzen ziehen und auch schon begangene Fehler auch wieder rückgängig machen. Müssen wir halt teures Gas aus der USA holen. Umgekehrt müssen wir vielleicht nicht soviel zeug aus China kaufen! Sich in absolute Abhängigkeit von totalitären Ländern zu begeben, ist halt nicht dauerhaft von Vorteil. Wen es richtig gemacht wird, steigt zwar der Strompreis. Aber dafür gibts in der USA mehr Jobs und mehr Geld für deutsche Auto. Es muss nicht zwingend immer von Nachteil sein, nicht beim billigsten einzukaufen. Wird halt Strom und damit auch unserer Produkte teurer. Umgekehrt werden durch die Inflation auch die Personalkosten geringer, und wir vielleicht wieder wettbewerbsfähiger.

Eine (nicht zu große) Inflation hat ja nicht nur Nachteile. Aber sicher wird das auch negativen Einfluss auf unser Stimmungs- und Konsumbild haben.
 
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DerHechtangler schrieb:
Es gab gegen Ende des kalten Krieges eine Vereinbarung, dass es eben keine Nato-Osterweiterung geben wird.
Und währenddessen wurde im Osten fleißig erweitert.
Märchen. Quelle zum Vertrag? Gibt es nicht. Vertrag Russland Ukraine, gibt es. Vertrag gebrochen, Russland. Fakten, nicht Gefühle.
 
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floh667 schrieb:
Ich Frage mich weiterhin wo das Problem liegt, Russland zuzugestehen, dass sie einen Sicherheitsabstand zur Nato haben möchten. Putin hat immer gesagt dass sollte sich die Nato immer mehr ihnen territorial annähern, er gezwungen ist zu handeln. Genau das tut er jetzt weil die Ukraine auch immer weiter Richtung Westen gezogen wurde.

NATO ist ein Verteidigungsbündnis. Kein Angriffsbündnis. Die 5000 Soldaten an Ostflanke gegen die mehrfach stärkere russische Armee (die sich auf 855 000 beläuft, selbst wenn im Osten mehr stationiert wären wäre es immer noch nicht vergleichbar) stellen für Russland überhaupt keine Bedrohung dar.
Im Fall Ukraine: die Bevölkerung drüben war vor der russischen Agrression auf ukrainischem Gebiet und Annexion von Krim und Donbass sogar sehr freundlich gegenüber Russland eingestellt, die Ukraine hat lange Zeit Russland ständig bedacht bei dem Außenblock-Status des Landes.

Das alles begann sich zu ändern als Russland korrupte Politiker in der Ukraine eingekauft hat um noch direkter auf die Ukraine Einfluss zu nehmen, Janukowitsch Minister und Generäle waren Russen und haben gezielt auf eine Schwächung des ukrainischen Militärs hingearbeitet, zusätzlich zum Aufkauf der ukrainischen Fabriken und deren teilweise Verlagerung nach Russland. Janukowitsch und sein Klan haben sich in der Ukraine milliardenhaft bereichert, waren aber Schergen Putins. Und als man sich nach dessen Flucht und Aufrufe der Intervention eines fremden Staates unabhängiger vom Einfluss Russlands machte, hat Russland erst verdeckt auf Donbass in Form von "Volksrepubliken" angegriffen (übrigens dasselbe was sie schon in Moldawien und Georgien früher schon durchgezogen haben, um weiterhin ihren zerfallenen Einfluss auf ihre einstigen Kolonien zu erhalten), verdeckt auf Krim (wo Putin erst gelogen hat, es sind keine russischen Soldaten) und jetzt direkt.

Ganz besondere auch im Westen wo ein NATO beitritt der Ukraine 2008 abgelehnt wurde, und diverse westliche Regierungen die Ukraine immer wieder zur Zurückhaltung beim Verteidigen des eigenen Territoriums in 2014 aufgerufen haben (was glaubst du wohl warum Putin die Krim "kampflos" einnehmen konnte, nicht etwa weil Ukrainer nicht bereit waren für ihr Land zu kämpfen), hat man die Interessen Russlands immer wieder bedacht und denen entgegengekommen - Appeasement at its best. Und genauso wie vor 83 Jahren, hat Appeasement versagt.

Denn Putin als ein trainierter KGB Apparatschik mit seinem Kreis beobachtet ganz genau wie der Westen auf seinen angezettelten Krieg, in einem Land das zwar demokratisch regiert sich in Europa sich befindend, nicht von der NATO geschützt wird, sich verhält, genauso wie er es davor schon mit Georgien ausgenutzt hat. Putin erhebt den Anspruch auf das gesamte Territorium der einstigen Sowjetunion, sei es in Form von installierten Marionetten in "Volkrepubliken" oder die direkte Annexion wie in der Krim. Jede Form von Schwäche wertet er auch so, und nutzt diese gnadenlos aus um sein Reich und seinen Einfluss zu erweitern - auf Kosten von Menschenleben, Menschenrechte sind ja lange schon in seinem Reich am Ende angelangt mit mehrfachem Mord an oppositionellen Politikern und Journalisten, die er gleichschalten ließ.

Und noch was - Russland hat Ukraine nach dem Zerfall der Sowjetunion und Übergabe des ukrainischen Atomwaffenarsenals nach Russland (was im Einklang und Unterstützung der USA geschah - allen Lügen Putins zum Trotz, USA sei russlandfeindlich eingestellt oder rüste Ukraine auf) schriftlich die Einhaltung der Grenzen und der Unabhängigkeit der Ukraine garantiert. Diese Vereinbarung hat Russland mehrfach mit Füßen getreten, und die Ukraine nun auch direkt überfallen.

Dafür den Westen verantwortlich zu machen, nur weil das ukrainische Volk sich einst von Schergen Putins befreit hat und aus freien Stücken heraus sich beschließt, der westlichen Wertegemeinschaft (Demokratie, Achtung der Menschenrechte, wirkliche Gewaltenteilung) sich anzunähern, und sich von dem korrupten Kleptokratiestaat Putins abwendet, ist eine Verdrehung der Tatsachen. Nicht der Westen hat den Krieg in der Ukraine angezettelt, diese Schuld liegt einzig und allein auf dem Regime von Putin.
 
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DerHechtangler schrieb:
Es gab gegen Ende des kalten Krieges eine Vereinbarung, dass es eben keine Nato-Osterweiterung geben wird.
Und währenddessen wurde im Osten fleißig erweitert.

Ehm nein, genau nicht. Diese Aussagen betrafen explizit die Gebiete der ehemaligen DDR. Selbst Gorbatschow sah sich genötigt dies später zu korrigieren. Es gab kein Junktim, kein quid pro quo. Um so überraschender war es dann seinerzeit auch als selbst Gorbatschow zuletzt zustimmte das Deutschland der Nato beitreten durfte.
 
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.Ake schrieb:
Präsident Selenskyj - Ukraine stimmt Verhandlungen zu
Naja, wie werden die aussehen? Putin will mindestens den Donbas und die Krim, vermutlich offiziell an Russland abgetreten und anerkannt. Selenskyj möchte den sofortigen Abzug aus der kompletten Ukraine. Verständlicherweise natürlich. Aber es sieht nicht aus, als könnte man sich da Stand jetzt einigen.
 
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DerHechtangler schrieb:
ROFL
"Die Regierung will nicht, dass Sie das hier über die Merkel-Situation lesen:"
Genau. Du hast deinen Beweis gefunden. Einfach noch ein Versuch, bitte auf den Vertrag Nato-Russland.

Edit: Oder deinen eigenen zweiten Link nochmal genau lesen, da steht exakt drin, daß es dazu eben keine Vereinbarung gab. Man sich aber auch nicht habe vorstellen können, dass der Warschauer Pakt nur von so kurzer Dauer ist. Die Sowjetunion ist nicht wegen der Nato zerbrochen, sondern an ihrem korrupten menschenfeindlichen Elitensystem. Der Rest ist Faktenverdrehung zur Putinrechtfertigung. Übrigens heißt das nicht, dass man da und dort besser so und so agiert hätte. Aber davon rechtfertigt nichts was Putin macht.
 
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@Redline78

Also wenn du die Alarmbereitschaft der Atomstreitkräfte meinst - nein keine Panikmache vom "Westen". Hat Putin selbst bei einer Ansprache heute verkündet.
 
Keylan schrieb:
Ja ich kann mit einer ganzen menge extra % auf meiner Stromrechnung leben wenn dafür nicht auf der Rechnung steht "Wir töten für ihren günstigen Strom".

Sebst wenn ich dafür an einien Stellen in meinem Leben Einschränkungen hinnehmen muss ist mir das Lieber als die Gewaltsame Russische Westerweiterung ab zu nicken.
Ich unterstelle Dir jetzt einfach mal, daß du finanziell nicht am Hungertuch nagst. Ich ebensowenig.

Jedoch gibt es eine ganze Menge an Leuten in unserem Land bei denen die Solidarität mit der Ukraine halt irgendwann bei ganz praktischen Fragestellungen wie "Esse ich was anständiges oder heize ich nochmal?" vermutlich schneller enden wird während Leute wie wir uns nur etwas aufregen über die gestiegenen Preise.

Man muß sich nur mal den durchschnittlichen Bruttolohn ansehen und weiß dann, daß auch ohne Krieg und Sanktionen aufgrund von Corona und Inflation bei vielen bald finanziell der Ofen aus sein dürfte: https://de.statista.com/statistik/d...natlicher-verdienst-in-deutschland-seit-2000/

Ich sehe da ganz klare Tendenzen, daß dann nach dem nächsten Winter irgendein Rattenfänger kommt und "Arbeit und Brot" verspricht. Deshalb sehe ich den aktuellen Aktionismus bei den Sanktionen gegen Rußland äußerst kritisch. Man darf den Bogen nicht überspannen.
 
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SIR_Thomas_TMC schrieb:
ROFL
"Die Regierung will nicht, dass Sie das hier über die Merkel-Situation lesen:"
Genau. Du hast deinen Beweis gefunden. Einfach noch ein Versuch, bitte auf den Vertrag Nato-Russland.
Ob dir die Quellen gefallen oder nicht, spielt keine Rolle...
Fakt ist, die Russische Förderation sieht ihre Sicherheitsinteressen durch die Nato-Osterweiterung gefährdet.
Da wurde auch nie ein Geheimnis daraus gemacht.
 
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DerHechtangler schrieb:
Es gab gegen Ende des kalten Krieges eine Vereinbarung, dass es eben keine Nato-Osterweiterung geben wird.
Und währenddessen wurde im Osten fleißig erweitert.

Es gibts dazu keine schriftlichen Garantien. Und je nachdem wen Sie fragen, so unterschiedlich fallen die Interpretationen davon aus. Man darf nicht vergessen, Russland selbst stand eine Zeit auf dem Papier als Nato Bündnispartner. Natürlich wird diese Geschichte von Putin und dem kommunistischen Menschen wieder hervorgeholt, weil es halt auch in diese 2 Blöcke Welt passt, die sie sich diese "geordnete" Zeit zurückwünschen.
Das ist aber nicht die Welt, in die Estland, Litauen, Polen, Exjugoslavien, aber auch die Ukraine nicht eben zurückwollen. Und die Nato ist eben kein Angriffsbündnis. Die einzige Bedrohung, die von der Nato ausgeht, geht von Putin selbst aus. Während die Nato für Freiheit und Demokratie steht, steht Putin für Repression und Desinformation. Also die Angst, die Putin gegenüber die Nato schürt, ist die Angst von Putin selbst, mit der aber auch die einsetzte, Legitimation erhält. Den ohne die Angst bräuchte man Putin, aber auch seine ganzen Freunde nicht. Und deshalb schürt er sie und lebt natürlich auch selbst davon.

Näheres dazu bei wikipedia:
https://de.wikipedia.org/wiki/NATO-Osterweiterung
Vermeintlich getätigte sowie tatsächlich getätigte Zusagen an die Sowjetunion
Im Rahmen des im Jahr 2014 begonnenen Ukraine-Kriegs und der damit verbundenen außenpolitischen Krise wurden verstärkt die Ursachen des Konfliktes diskutiert. Eine zentrale Frage war hierbei, ob es während der Verhandlungen zur Deutschen Wiedervereinigung im Rahmen des Zwei-plus-Vier-Vertrages mündliche Zusagen an die Sowjetunion gegeben habe, die NATO nicht nach Osten zu erweitern, und ob etwaige Zusagen durch westliche Politiker gegebenenfalls gebrochen worden seien. Russland-Präsident Boris Jelzin schrieb im Jahr 1993 – als Polen, Ungarn und Tschechien auf eine Aufnahme in die NATO drängten – an US-Präsident Bill Clinton, dass der „Geist“ des Zwei-plus-Vier-Vertrages die Möglichkeit ausschließe, die NATO nach Osten auszudehnen.[30]

Teilweise fielen die Erinnerungen westlicher Spitzenpolitiker, ob der Westen Zusagen an die Sowjetunion geleistet habe, unterschiedlich aus. Laut dem französischen Außenminister von 1990, Roland Dumas, sei „selbstverständlich“ versprochen worden, die NATO nicht „näher an das Territorium der ehemaligen Sowjetunion“ heranzurücken. Der damalige US-Außenminister James Baker erklärte das Gegenteil, jedoch widersprachen ihm eigene Diplomaten. Von Baker existiert zudem eine stichwortartige Notiz zu seinem Gespräch mit Gorbatschow in Moskau am 9. Februar 1990, die als Zusage verstanden werden kann, eine NATO-Osterweiterung nicht zuzulassen.[38] Gesichert ist, dass keine völkerrechtlichen Vereinbarungen aus der Zeit nach dem Mauerfall bezüglich der NATO-Osterweiterung getroffen wurden. Der russische Außenminister Sergej Lawrow verwies dagegen auf die Europäische Sicherheitscharta, die Vereinbarungen von 1990 aufgreift, laut denen jeder Staat das Recht habe, sein Bündnis selbst zu wählen – aber zugleich die Sicherheit aller Staaten „untrennbar verbunden“ sei. Mit der Charta verpflichteten sich alle beteiligten Staaten, ihre „Sicherheit nicht auf Kosten der Sicherheit anderer Staaten zu festigen“.[30]

Michael Gorbatschow äußerte sich bei verschiedenen Anlässen widersprüchlich zu der Frage, ob westliche Politiker Zusicherungen tätigten.[39][30] In einem Interview mit dem ZDF erklärte er einerseits, dass es sich bei den Zusagen an die Sowjetunion um einen „Mythos“ gehandelt habe.[40][41] Gesichert ist aus Gesprächsvermerken, Verhandlungsprotokollen und Berichten jedoch, dass Spitzenpolitiker der USA, des Vereinigten Königreichs und Westdeutschlands ihm gegenüber erklärten, dass eine NATO-Mitgliedschaft von osteuropäischen Staaten ausgeschlossen sei. Dies beteuerten beispielsweise der deutsche Außenminister Hans-Dietrich Genscher und US-Außenminister Baker jeweils bei getrennten Besuchen im Kreml im Februar 1990. Auch der britische Premier John Major tat dies im März 1991 bei einem Besuch bei der sowjetischen Führung.[30]

Im Februar 2022, inmitten der eskalierenden Ukrainekrise, behauptete der Journalist und Historiker Klaus Wiegrefe im Spiegel, ein ehemals als geheim eingestufter und erst Anfang Februar 2022 im britischen Nationalarchiv aufgetauchter Vermerk des deutschen Diplomaten Jürgen Chrobog bestätige, dass im Rahmen der Zwei-plus-Vier-Gespräche der Sowjetunion versprochen wurde, die NATO nicht „über die Elbe hinaus“ auszudehnen.[42][43] Laut der US-amerikanischen Historikerin Mary Elise Sarotte ist dieser Vermerk jedoch schon seit 2019 bekannt, wurde bereits wissenschaftlich ausgewertet und wurde vom Spiegel verkürzt zitiert. Der Vermerk gebe die Meinung Chrobogs wieder, der jedoch kein Mandat zu Verhandlungen über die Zukunft der NATO gehabt habe. Es sei belegt, dass schon kurz nach dem Mauerfall über eine NATO-Osterweiterung gesprochen wurde. Entscheidend sei jedoch, dass Moskau dem Zwei-plus-Vier-Vertrag, der keine Aussagen über eine Erweiterung der NATO macht, trotz dieser Gespräche zugestimmt habe.[44]

Ein Gutachten des Wissenschaftlichen Dienstes des Bundestages bewertet die Frage, ob mündliche Absprachen während der Verhandlung des Zwei-plus-Vier-Vertrages grundsätzlich von Relevanz für die Bewertung des Vertragstextes wären, negativ. Einerseits seien mündliche Absprachen nur dann einzubeziehen, wenn auf sie im Vertragstext Bezug genommen würde. Zweitens hätten die Absprachen zwischen allen Vertragsparteien erfolgen müssen, anstatt (wie hier vorgegeben) nur bilateral. Verschiedene westliche Spitzenpolitiker haben nach Ansicht des wissenschaftlichen Dienstes mit ihren Aussagen nur unterstrichen, dass russische Sicherheitsinteressen bei der Bündnisexpansion berücksichtigt werden müssten.[45]
 
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habla2k schrieb:
Naja, wie werden die aussehen? Putin will mindestens den Donbas und die Krim, vermutlich offiziell an Russland abgetreten und anerkannt. Selenskyj möchte den sofortigen Abzug aus der kompletten Ukraine. Verständlicherweise natürlich. Aber es sieht nicht aus, als könnte man sich da Stand jetzt einigen.

Ganz einfach: Putin will das was er klar und deutlich gesagt hat. Nicht mehr und nicht weniger. Keine Einmischung des Westens. Jetzt sollte sich der Westen bzw. die NATO ganz genau überlegen was sie tun. Niemand will dass Putin mausrutscht.

Damit ist die Ukraine mehr oder weniger schachmatt.
 
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