Ich habe mich bei der Abstimmung enthalten, da mir die Option "Ich warte noch ab, bis ausreichend praktische Erfahrungen von Käufern/Nutzern" nachlesbar sind.
Die 4070 TI war für mich eigentlich fix gesetzt. Spielen hat bei mir seit vielen, vielen Jahren zwar nur einen geringen Anteil an der Gesamtnutzung meines Desktop-Rechners.
Abgesehen von wechselnden Prioritäten und beschränktem Freizeitbudget finde ich den Spielemarkt seit zwei Jahrzehnten alles in Allem mehrheitlich öde - natürlich weiß ich, dass immer noch einen Haufen Ausnahmen gibt, die diese Regel bestätigen. Wieder zum "richtigen" Spielen gebracht hatte mich The Witcher 3. Ich spielte es nun schon drei Winter und bin mit der Hauptstory immer noch nicht durch (diese blöden Kräuter
).
Für diesen Winter war fix eingeplant, dass die Wiederaufnahme auf Basis des Next Gen Updates und einer neuen Karte erfolgen wird. Auf eine noch weitere "Saison" mit nicht allen Reglern auf "rechts" habe ich mit der in Ehren gereiften Vega 56 nunmehr keine Lust mehr.
Und wenn schon, dann für dieses eine Spiel richtig: Das heißt: RT on.
Nun ja, die Qualität des Next Gen Upgrades war/ist - nicht so wirklich überraschend - besch***en. Ich dachte, eine 4070 TI würde bei diesem "nVidia-Spiel" für WQHD lockerst reichen - Pustekuchen. Schon deswegen habe ich mir weitere Wartezeit verschrieben.
Es wird aber wohl die erste diskrete nVidia-GPU in meinem Leben, entweder die 4070 TI oder die 4080.
Warum?
Bei dem seit dem ersten Mining-Boom erreichten faktischen Preisniveau bei Neu- und Gebrauchtware möchte ich diese Wunderwerke der parallelen Algorithmusausführung (natürlich) nicht nur für Unterhaltung nutzen. Das wäre für mich Ressourcenverschwendung.
Leider ist AMD in diesem Bereich weit abgeschlagen. So sehr ich AMDs OpenSource-Strategie (immer noch) schätze und bisher unterstütze, bin ich im Bereich Computing nach 15 Jahren wahrlich enttäuscht und habe deswegen auch keinerlei begründete Erwartung auf nachhaltige Besserung. Das CUDA-Ökosystem ist zwar leider proprietär, aber es wurde konsequent auf- und ausgebaut (und darin sind - auch wenn ich keine konkreten Zahlen liefern kann - ganz sicher in der Vergangenheit wiederholt ein signifikanter Anteil der "obszönen" Margen von nVidia reinvestiert worden).
Der 5800X3D wird's in jedem Fall - und dann entweder die 4070 TI mit dem bisherigen Netzteil (Straight Power 11 Gold, 550W) oder die 4080 mit einem neuen (Dark Power Titanium, angekündigt für Q1 2023).
xdevilx schrieb:
Und 90% derer die hier mosern kaufen trotzdem zu völlig irrwitzigen Preisen, weil Fame einfach wichtiger ist als Verstand.
Das glaube ich nicht. Ich halte den Anteil der Signatur-Poser für weitaus geringer.
LikeAnIrish schrieb:
Die Karten sind zu teuer, als dass es sich lohnt von meiner 3090 zu wechseln.
Ich mache Dir keinen Vorwurf - aber als Besitzer einer 3090 finde ich das Preisargument durchaus auf amüsierende Weise deplatziert.
Keine Frage, sowohl UVPs als auch Straßenpreise für Grafikkarten (und auch Mutterbretter der neuen Generation) sind weiterhin absurd hoch. Gerade im Vergleich zu den Zeiten zwischen ca. 2005 bis 2015. Im Vergleich jedoch zu Anfang der 1990er, als ich mit der "Computerei" anfing, erzeugen die aktuellen Preise bei mir vor allem Déjà vu-Gefühle. Das macht es allerdings auf Gefühlsebene auch nicht besser als damals.
Sicherlich bestätigen Käufer diese Preiskategorien durch ihren Kauf. Die "Forderung" nach einem (generellen) Kaufboykott zum Zwecke einer "schnellen" Reduktion der Anbieterpreise halte ich dennoch für (bestenfalls) naiv. Die Preise ändern sich in diesem weltweiten Markt kaum mehr kurzfristig.
Erstens, dieser Markt ist so groß geworden, dass es im Durchschnitt weiterhin genug Nachfrage gibt. Zweitens, die Möglichkeiten der Bilanzierung (Abschreibungen) ermöglichen einen längeren Atem für eine Preiskorrektur.
Verluste sind es zwar weiterhin, aber die Option einer Verrechnung mit zukünftigen Gewinnen macht diese Abschreibungen für etablierte Anbieter (also AMD, Intel, nVidia) kurzfristig wesentlicher attraktiver als die Aufgabe einmal mit viel Marketing-Ausgaben "eingenommener" Preispunkte.
Daher meine ich, dass aus Kundensicht "beste" Kaufverhalten ist das der langen/längeren durchschnittlichen Nutzung einer Grafikkarte. Das könnte genauso langfristig sogar der Qualität der "Spielideen" helfen.