perfekt!57
Commodore
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- Feb. 2003
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Ja stimmt, ist leider so: "...und die Gewerkschaften spielen mit."
http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,379701,00.html
Daraus
... "Blossfeld: Meine Forschergruppe versteht darunter das Zusammenwachsen von Volkswirtschaften mit sehr unterschiedlichen Arbeits- und Produktionsbedingungen. Staaten treten in Konkurrenz um ausländisches Kapital und deregulieren deshalb ihre Märkte.
UniSPIEGEL: Dann betrifft die Globalisierung doch alle Altersgruppen.
Blossfeld: Ja. Nur wälzen die Insider, also vor allem etablierte und mächtige Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer und ihre Interessenvertreter, die Risiken gern auf die ab, die noch nicht auf der sicheren Seite sind. Deshalb schieben sich etwa zunehmend Praktika, befristete Arbeitsverhältnisse, Teilzeitarbeit und Scheinselbständigkeit zwischen Hochschulabschluss und die erste Festanstellung. Die Unternehmen können so ihre Risiken weiterreichen, ohne dass es bei den Jungen viel Widerstand gibt. Und die Gewerkschaften spielen das Spiel mit, weil sie vor allem die schützen wollen, die drin sind."
Dem kann man nur zustimmen: Genau so ist es.
Und das war übrigens auch vor 15-20 Jahren schon so, "da aber die Globalisierung mehr noch nur so überwiegend europäisch ", so meine Erfahrung - und der Grad der (schamlosen!) Ausnutzung der Unerfahrenheit der Jungen "durch die älteren, etablierten Kollegen "an den Fresströgen" noch nicht so ausgeprägt wie heute":
Leider die Entsolidarisierung der Gesellschaft inzwischen immer mehr nicht nur entlang der Frontlinie Arbeitsbesitzende/Arbeitslose sondern auch Ältere gegen Berufsanfänger.
Bei VW wird ja jetzt auch gerade ein kompletter Jahrgang von 1000 Stk. Azubis - entgegen allen Absprachen mit denen und deren Verträgen(!) - nicht nach VW-Hausvertrag übernommen werden, sondern bloß nach AUTO5000 - und die Älteren, die drin sind im System, behalten dafür ihren Haustarifvertrag von +20% exklusiv und auch weiterhin... - im Grunde eine totale Sauerei. (denn die machen ja schon seit Jahrzehnten +20 plus gegenüber allen anderen und sollten ihre Schäfchen doch wohl längst im trockenen haben)
Hoffentlich starten die Jungen, die es betrifft, demnächst bald die entsprechenden Internetforen, in denen sie rückhaltlos offen und ehrlich von der an ihnen gelaufenen oder versuchten Vera..che berichten. Solidarität so wieder herzustellen.
Quasi: "Gewerkschaftsteilfunktionen gehen online". Und zwar anarchisch und basisdemokratisch. (Wie auch sonst?)
"UniSPIEGEL: Können sich Berufsanfänger gegen diese Benachteiligung wehren?
Blossfeld: Mit den Folgen der Globalisierung wird man konfrontiert, da kann man nicht viel machen als Einzelner. Die Veränderungen bei den Berufseinsteigern haben auch Gruppen wie Attac noch nicht realisiert. Eine rationale Strategie ist es sicherlich, den eigenen Marktwert zu erhöhen, beispielsweise durch bessere Qualifikation, durch Fremdsprachen oder Auslandssemester. Der Trend, dass sich die Höherqualifizierten durchsetzen, wird sich in den nächsten Jahren verstärken.
UniSPIEGEL: Aber eigentlich müsste es doch einen Aufstand der Jungen gegen die Alten geben.
Blossfeld: Der ist schwer zu organisieren, weil heute aufgrund der Verstärkung der Marktprozesse jeder seine eigenen Interessen verfolgen muss. Der Druck dazu ist viel höher als beispielsweise bei den 68ern. Diese Generation konnte sich utopische Gesellschaftsentwürfe erlauben, weil sie abgesichert war. Dem Wirtschaftswunder folgte der Ausbau des Wohlfahrtsstaats. An den Hochschulen hatte plötzlich jeder, der einigermaßen qualifiziert war, Chancen auf eine Professur. Heute ist man gezwungenermaßen viel realistischer."
Und: http://www.bild.t-online.de/BTO/geldjob/aktuell/2005/09/29/loehne__sinken/loehne__sinken.html
"Wird allen VW-Mitarbeitern Lohn gekürzt?
Nein! Aber: Bis 2007 wechseln 1000 Azubis als Arbeiter zur Konzerntochter Auto5000, wo sie im Gegensatz zum VW-Haustarif nur 2556 statt 2603 Euro im Monat verdienen und pro Woche 6,2 Stunden länger arbeiten müssen. Das entspricht einer Lohneinbuße von 20 %."
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http://www.spiegel.de/unispiegel/jobundberuf/0,1518,379701,00.html
Daraus
... "Blossfeld: Meine Forschergruppe versteht darunter das Zusammenwachsen von Volkswirtschaften mit sehr unterschiedlichen Arbeits- und Produktionsbedingungen. Staaten treten in Konkurrenz um ausländisches Kapital und deregulieren deshalb ihre Märkte.
UniSPIEGEL: Dann betrifft die Globalisierung doch alle Altersgruppen.
Blossfeld: Ja. Nur wälzen die Insider, also vor allem etablierte und mächtige Arbeitgeber sowie Arbeitnehmer und ihre Interessenvertreter, die Risiken gern auf die ab, die noch nicht auf der sicheren Seite sind. Deshalb schieben sich etwa zunehmend Praktika, befristete Arbeitsverhältnisse, Teilzeitarbeit und Scheinselbständigkeit zwischen Hochschulabschluss und die erste Festanstellung. Die Unternehmen können so ihre Risiken weiterreichen, ohne dass es bei den Jungen viel Widerstand gibt. Und die Gewerkschaften spielen das Spiel mit, weil sie vor allem die schützen wollen, die drin sind."
Dem kann man nur zustimmen: Genau so ist es.
Und das war übrigens auch vor 15-20 Jahren schon so, "da aber die Globalisierung mehr noch nur so überwiegend europäisch ", so meine Erfahrung - und der Grad der (schamlosen!) Ausnutzung der Unerfahrenheit der Jungen "durch die älteren, etablierten Kollegen "an den Fresströgen" noch nicht so ausgeprägt wie heute":
Leider die Entsolidarisierung der Gesellschaft inzwischen immer mehr nicht nur entlang der Frontlinie Arbeitsbesitzende/Arbeitslose sondern auch Ältere gegen Berufsanfänger.
Bei VW wird ja jetzt auch gerade ein kompletter Jahrgang von 1000 Stk. Azubis - entgegen allen Absprachen mit denen und deren Verträgen(!) - nicht nach VW-Hausvertrag übernommen werden, sondern bloß nach AUTO5000 - und die Älteren, die drin sind im System, behalten dafür ihren Haustarifvertrag von +20% exklusiv und auch weiterhin... - im Grunde eine totale Sauerei. (denn die machen ja schon seit Jahrzehnten +20 plus gegenüber allen anderen und sollten ihre Schäfchen doch wohl längst im trockenen haben)
Hoffentlich starten die Jungen, die es betrifft, demnächst bald die entsprechenden Internetforen, in denen sie rückhaltlos offen und ehrlich von der an ihnen gelaufenen oder versuchten Vera..che berichten. Solidarität so wieder herzustellen.
Quasi: "Gewerkschaftsteilfunktionen gehen online". Und zwar anarchisch und basisdemokratisch. (Wie auch sonst?)
"UniSPIEGEL: Können sich Berufsanfänger gegen diese Benachteiligung wehren?
Blossfeld: Mit den Folgen der Globalisierung wird man konfrontiert, da kann man nicht viel machen als Einzelner. Die Veränderungen bei den Berufseinsteigern haben auch Gruppen wie Attac noch nicht realisiert. Eine rationale Strategie ist es sicherlich, den eigenen Marktwert zu erhöhen, beispielsweise durch bessere Qualifikation, durch Fremdsprachen oder Auslandssemester. Der Trend, dass sich die Höherqualifizierten durchsetzen, wird sich in den nächsten Jahren verstärken.
UniSPIEGEL: Aber eigentlich müsste es doch einen Aufstand der Jungen gegen die Alten geben.
Blossfeld: Der ist schwer zu organisieren, weil heute aufgrund der Verstärkung der Marktprozesse jeder seine eigenen Interessen verfolgen muss. Der Druck dazu ist viel höher als beispielsweise bei den 68ern. Diese Generation konnte sich utopische Gesellschaftsentwürfe erlauben, weil sie abgesichert war. Dem Wirtschaftswunder folgte der Ausbau des Wohlfahrtsstaats. An den Hochschulen hatte plötzlich jeder, der einigermaßen qualifiziert war, Chancen auf eine Professur. Heute ist man gezwungenermaßen viel realistischer."
Und: http://www.bild.t-online.de/BTO/geldjob/aktuell/2005/09/29/loehne__sinken/loehne__sinken.html
"Wird allen VW-Mitarbeitern Lohn gekürzt?
Nein! Aber: Bis 2007 wechseln 1000 Azubis als Arbeiter zur Konzerntochter Auto5000, wo sie im Gegensatz zum VW-Haustarif nur 2556 statt 2603 Euro im Monat verdienen und pro Woche 6,2 Stunden länger arbeiten müssen. Das entspricht einer Lohneinbuße von 20 %."
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