deo schrieb:
Ich finde, dass Leute, die zufrieden mit ihrer mehr oder weniger bescheidenen Anbindung sind, nicht die Möglichkeiten einer schnelleren Anbindung kennen
Ich habe zur Zeit 100/40Mbit und kann glaube schon beurteilen zu können, was ich mit einer schnelleren Anbindung machen könnte.
Heute wäre der einzige wirklich merkbare Nutzen schnellere Downloads z.B. von großen Spielen und DLC bei Steam. Das kommt aber nur alle paar Wochen bis Monate mal vor, und ist daher nicht wirklich ein wichtiges Argument.
Alles andere (z.B. UHD Streaming zum Fernseher, YouTube, usw.) würde mit mehr Bandbreite nicht schneller gehen. Da wir nur zwei Personen sind, habe ich auch nicht den Bedarf nach mehr Gleichzeitigkeit. Bei einer Familie mit 2 oder 3 Kindern im Teenager Alter wäre das unter Ümständen anders.
Ich könnte etwas mehr Upload gebrauchen, speziell im Home Office. Das Firmen VPN begrenzt aber die Bandbreite auf 100Mbit/Mitarbeiter, insofern viel mehr als Heute geht auch nicht.
Ich würde, wenn es endlich bei mir kommen sollte, trotzdem sofort auf Glasfaser wechseln, aber nur wegen der größeren Stabilität und Zukunftsicherheit der Technologie.
Je nach Preis würde ich aber ggf. ein Angebot mit deutlich weniger als 1Gbit wählen.
Es fehlt zur Zeit einfach noch die Killer-Anwendung für Gigabit Internet in Privathaushalten.
Das ist auch eine der Gründe, warum Nachfragebündelungen öfter scheitern. Denn abgesehen von "Nerd"-Argumenten wie besserer Technik gibt es oft keinen triftigen Grund für die neue Technik.
Chismon schrieb:
Das (Gigabit-Anbindung für jeden) dürfte in naher Zukunft für einige nicht bezahlbar sein (wenn das investiert wird, dürften die Netzbetreiber dementsprechend auch die monatlichen Gebühren ansiedeln um die Investitionskosten wieder schnell herein zu holen)
Das ist Unsinn. Der Betrieb eines Glasfasernetzes bis in die Haushalte ist für den Betreiber langfristig billiger als die heutige VDSL/MSAN Infrastruktur oder das TV Kabelnetz. Die ganzen Dinge rechnen sie spätestens dann nicht, wenn die heute eingesetzten Netzelemente ersetzt werden müssen.
Die höhere Bandbreite im Zugangsnetz kommt dann durch den Technologiewechsel quasi umsonst.
Die Auslastung des Backbones kann der Betreiber hingegen über die Tarife einfach steuern. Auch auf einem Gigabit Glasfasernetz kann man einen 100MBit Tarif anbieten, das wird ja heute auch gemacht. Das wird sich aber irgendwann erledigen. Netzbandbreite war noch nie das Problem. Vor 30 Jahren haben manche Leute geglaubt, das Web mit seinen paar GIFs and JPGs würde das Internet zum zusammenbrechen zu bringen....
Chismon schrieb:
und dass der Steuerzahler für die Allgemeinheit das teuer subventioniert, sehe ich auch nicht (weil viele es überhaupt nicht brauchen und kaum einen Mehrwert daraus ziehen),
Niemand will den Ausbau des Internets auf breiter Fläche mit Steuermitteln fördern. Geförderter Ausbau macht punktuell Sinn, in Bereichen wo es zu Marktversagen kommt. Also z.B. kleine Dörfer die weit abgelegen sind.