bensen schrieb:
Aber bisher war die Abwärtskompatibilität der große Vorteil von USB.
Eben und die gibt man mit dem Typ C auf und macht den für 20Gb/s die keiner braucht, auch noch zur Vorschrift. Von mir aus wäre bei 10Gb/s Schluss und den Typ-C müsste es nie geben oder nur optional für Fälle wo eben die Höhe beschränkt ist. Damit wäre es dann wirklich universell und günstig, denn auch wenn es universell ist, muss man damit auch nicht alles abzudecken versuchen. Bei dem Versuch verliert man dann am Ende nur, weil es eben entweder doch nicht mehr billig oder nicht mehr kompatibel ist.
bensen schrieb:
Also ich habe lieber die passenden Schnittstellen bevor ich sie brauche.
Mir würde es reichen sie zu bekommen, wenn ich sie gebrauchen. Mit Schnittstellen auf Vorrat kann man auch daneben liegen, wie zu zuletzt mit SATA Express.
bensen schrieb:
Den Scheiß wie bei der Umstellung von USB 2.0 auf 3.0 will ich nicht nochmal haben.
Das will wohl keiner, damals hat man zu lange mit USB3 gewerten, deswegen miss man es nun aber trotzdem nicht übertreiben und Bandbreiten schaffen, für die es bisher schlicht keine Anwendungen gibt.
Dann diese Zersplitterung des Standards, da blickt doch keiner mehr durch was nun welcher Port kann und was nicht und was ein Gerät im Zweifel für einen Port braucht, wenn es von den optionale Möglichkeiten auch wirklich Gebrauch machen will. Das Frustpotential ist doch gewaltig, wenn es dann nicht zusammen passt und daher nicht wie erwartet funktioniert.
bensen schrieb:
Die Geräteklasse sind Massenspeicher. Die werden am ehesten hohe Datenraten benötigen.
Nur sehe ich genau diesen Massenspeicher nicht. HDDs haben die Bandbreite von 5Gb/s noch nicht erreicht, geschweigen denn mit UASP. RAIDs von HDDs, also DAS, wurden schon fast vollständig von den NAS abgelöst und es gibt soweit ist weiß für 10Gb/s nur noch USB-SATA Bridgechips mit maximal 2 Ports und auch keine passenden SATA 6Gb/s Port Multiplier mit RAID Funktion um die alten JMicron SATA 3Gb/s Teile die in den meisten DAS mit RAID Funktion stecken, abzulösen. Die alten Dinger vom JMircon sind so lahm, dafür braucht man auch nicht mehr als 5Gb/s.
USB Sticks kann man kaum so schnell bekommen, denn dafür braucht man viele parallel aktivierte NAND Dies und die erzeugen dann auch viel Wärme, die schwer abzuführen ist, von der nötigen Performance der Controller mal ganz abgesehen.
Bleiben SSDs, eine SATA SSDs gewinnt mit 10Gb/s gegenüber 5Gb/s so 100MB/s, wie der Review der Samsung T5 hier bei CB zeigt. Wirklich von 10Gb/s USB profitiert nur ein RAID 0 mit 2 SATA SSDs, da könnte mit 20Gb/s auch noch ein kleiner Zugewinn drin sein. Dies ist aber wohl eine Massenanwendung und im Vergleich zu PCIe SSDs noch immer lahm, nur gibt es eben gerade mal einen USB auf PCIe Adapter, der ist teuer und er unterstützt kein NVMe Protokoll. Thunderbolt bietet sich dafür auch viel eher an als SATA, da TB schon PCIe enthält, was auch den Latenzen zugute kommt. Billig sind solche PCIe SSDs nun auch nicht wirklich, bis massenweise Leute die extern einsetzen wollen, dürfte noch eine Weile dauern, bis dahin könnte TB oder OCuLink verbreitet sein. Vielleicht kommt OCuLink ja dann mit PCIe 4.0 endlich mal in die Hufe, darin sehe ich für die Anbindung von Geräte die wirklich viel Bandbreite brauchen, eigentlich noch die besten Option, da man sich die Controller Chips für die Trennung von PCIe und DisplayPort sparen kann, die TB für PCIe Geräte unnötig teuer machen.
bensen schrieb:
Weil es zu lange dauert bis man den Faktor 10 also 50 GBit/s erreicht. Bis dahin hat man dann eine Schnittstelle die nicht mehr ausreicht.
Und wenn man es erreicht hat, hat man eine teure Schnittstelle die immer noch massenhaft von Geräte benutzt wird, die nie auch nur einen Bruchteil der Bandbreite brauchen, wie Tastaturen, Mäuse, USB Stick, USB Festplatten und eigentlich alles was heute an USB betrieben wird, außer SSDs in RAID 0.
Eine Beschränkung von USB auf 10Gb/s und Type-A Stecker wäre sinnvoller, für mehr Bandbreite wäre dann eine andere Schnittstelle zu finden, genau wie man es bei SSDs mit SATA und PCIe gemacht hat. Der Versuch beides irgendwie als SATA Express zu vereinen ist gescheitert und SATA wird auch künftig noch lange für HDDs ausreichen. Hätte man SATA 12Gb/s gebracht, wären andere, teure Kabel und Stecker nötig, die Kompatibilität wäre wohl auf der Strecke geblieben und für SSDs wäre es immer noch lächerlich wenig gewesen. Dieses Fiasko was man bei SATA zum vermieden hat, will man nun aber anscheinend bei USB anrichten und am Ende wird damit kaum einer glücklich werden, aber viel Frust entstehen weil etwas nicht zusammen passt, obwohl es beides USB ist.
bensen schrieb:
Es ist nicht sinnvoll, alle Modes zur Pflicht zu machen. Es werden doch viele Geräte viel zu teuer.
Das ist wahr, führt aber zu vorher genannten Verwirrung und ich könnte auf DisplayPort über USB verzichten, den kann ich mit einem DisplayPort Kabel am Monitor anbinden, dafür brauche ich kein USB. Wer zu will, erreicht am Ende leider oft gar nichts.
bensen schrieb:
Es ist richtig, das nicht alles übersichtlich ist. Aber der Standard ist nicht das Problem, der ist nahezu perfekt. Das Problem ist nur die fehlende Dokumentation und Kennzeichnung der Hersteller.
Wenn der Standard das nicht verhindert, dann ist er eben doch nicht so perfekt. Ich glaube, das USB sich damit sein Grab schaufelt, denn wenn es am Ende zu oft nicht wie erwartet funktioniert, wird der Ruf nach einem neuen Standard aufkommen, bei dem es diese Unsicherheiten nicht gibt. Es fängt schon mit der Namensgebung an, erst war das USB 3, welches in USB 3.1 Gen 1 umbenannt wurde und mit 10Gb/s ist es dann USB 3.1 Gen 2, wie viele Leute werden dies wohl nicht von USB 3.2 unterscheiden können bzw. beide verwechseln?
bensen schrieb:
Sobald Nachfrage besteht wirds die auch geben.
War es denn auch die Nachfrage die für die ganzen SATA Express Ports der Boards ab Intel 90er Reihe geführt hat? Bis heute haben neue Boards den nutzlosen Mist noch, für den es kein Laufwerk, sondern allenfalls USB 3.1 Frontblenden gibt. Die Nachfrage war allenfalls wegen "Haben wollen, ich könnte sonst was verpassen" entstanden, nicht aber wegen eines realen Bedürfnisses. Genau dies sehen ich bei USB 3.2 auch, im Grund schon bei USB 3.1 Gen2.
bensen schrieb:
Beide Standards haben ihre Daseinsberechtigung.
Wenn man nicht auch meint SATA Express hätte eine Daseinsberechtigung, dann bezweifel ich eben genau das!
bensen schrieb:
bei GBit Ethernet hätte ein Zwischenschritt gut getan, dann hätten wir jetzt nicht den Fall, dass GBit limitiert, aber 10 GBit/s noch ewig braucht, bis es sich mal richtig verbreitet hat.
10GbE dürfte schneller im Heimanwenderbereich ankommen als es sich viele heute vorstellen. Deutlich günstigere Produkte für Heimanwender kommen ja nun gerade erst auf den Markt. Andere werden nachziehen, schon weil sich an HW für Gigabit Ethernet doch nichts mehr verdienen lässt und die Plattformen (außer AM4) auch schon genug PCIe Lanes für die Anbindung der Controller bieten. Die Leistungsaufnahme ist auch längst nicht mehr so hoch wie früher.