IBISXI schrieb:
Absolut nicht.
Und gleichzeitig ist die Qualität gesunken
Ah ja, die Qualität ist gesunken? Schwer wirklich zu beurteilen, weil da sehr viele Faktoren rein spielen und man kann da lange diskutieren.
Geht man nach Fehler pro Zeile-Code für die Qualität? Dann hat sich seit Jahren nicht wirklich was geändert, sondern ist sogar eher besser geworden, da viele Grafikengines und Co nicht mehr nur in einem Spiel verwendet werden.
Geht man nach den Bugs, die ein Spiel hat? Ja, heute kommen die Spiele oft mit mehr Bugs auf den Markt. Gleichzeitig ist die Komplexität aber um ein vielfaches gestiegen, so dass man selbst mit einer guten QA nur recht überschaubar die Bugs findet.
Früher war die Quelltext von vielen Spielen eher im Bereich von tausenden von Codezeilen, eventuel mal Zehntausenden. Heute sprechen wir dann von hundertausende bis Millionen Zeilen. Das da immer mehr Fehler auch mal unerkannt bleiben ist unschön, aber doch normaler.
Früher gab es auch so einige Spielestudios die auf Teufe komm raus ihr Spiel veröffentlichen mussten, nur viel das nicht so stark auf, weil das Internet noch eher Nische war und auch nicht die Masse an Spielen auf den Markt kam.
Wenn spiele immer Aufwendiger werden - nicht unbedingt das was wir sehen - kommen auch immer mehr Fehler hinzu und dazu all die verschiedenen Konfigruationen.
yurij schrieb:
Zu DM Zeiten mussten Publisher ne CD stempeln, Handbuch drucken, schöne Verpackung produzieren, transportieren, Ladenflächen und Verkaufsmitarbeiter bezahlen.
Handbuch, Verpackung und ebenso die CDs bewegte sich damals wie heute aber pro Einheit eher im überschauberen Mark bzw. heute Euro Bereich. Wir sprechen da bei 1000 Exemplaren mit 50 Seiten Farbdruck heute von ca. 500 €, macht dann pro Exemplar 50 Cent. Verpackun, CD, da ist man vielleicht mit 2 - 3 Euro dabei und bei der Fracht wird es noch günstiger.
Und Verkaufsmitarbeiter, Ladenfläche? Nö! Laden- und Lagerfläche beschäftigt primär den Einzelhandel und Lagerfläche den Großhändler. Die Publisher haben ihren Vertrieb, klar, aber auch da haben die Mitarbeiter, die das machen, mehrere Aufgaben.
yurij schrieb:
Heute ist der Kauf nur ein Nutzungsrecht verbunden mit ein wenig Cloud Storage und ein paar GB Traffic für Download was mittlerweile nahezu nichts mehr kostet.
Du hast IMMER nur ein Nutzungsrech gekauft. Software unterliegt dem Urheberrecht und damit kann man Software auch nicht kaufen, sondern lizensieren, wenn wir uns mal dem richtigen Duktus bedienen wollen.
Das war vor 20 Jahre so, vor 30, vor 40 und ist auch heute so. Früher musste man die Programme nur zusammen mit einem Datenträger verbreiten. Klar, der Datenträger ging in deinen Besitz über, nur war dann die Lizenz an den Datenträger gebunden, hat man den weiterverkauft, dann auch die Lizenz.
Und natürlich kostet Traffic und gerade Speicherplatz heute immer noch Geld, gerade auch wen man es überall hochverfügbar. Entsprechend müssen Server gemietet werden.
Klar wir als normale Bürger bekommen Webspace und den Traffic recht kosten günstig, aber jeder Hoster wird dir auf den Deckel steigen, wenn du plötzlich massiven Traffic verursachst.
(-_-) schrieb:
Sorry, aber das bezweifle ich.
Nach der üblichen Milchmädchenrechnung mit Inflation mag das wohl sein.
Ah ja, Milchmädchenrechnung und Inflation. Ja ne ist klar.
Spiele haben früher zwischen 50 Mark und gerne auch mal bis zu 150 Mark gekostet. Kommt aufs Genre an und wo man sie gekauft hat.
Sind also mit der Regel durch 2 geteilt 25€ bis 75€. Heute kosten spielen zwischen wenigen € bis hinauf zu 80€ und eben für sonder Editionen mehr und klar gabs früher auch bereits Sondereditionen.
(-_-) schrieb:
Dennoch gehe ich davon aus, dass die Games prozentual mehr vom frei verfügbaren Einkommen kosten als damals.
Ja und nein, kommt darauf an, zu welcher Einkommensschicht man gehört und was man dan für Spiele kauft.
Viele spiele sind heute weitaus günstiger zu haben und auch der Einstieg ins Spielen ist weitaus günstiger als früher.
Aber das wäre jetzt eine, sagen wir mal, komplexe Diskussion. Mich kommen heute Spiele prozentual gesehen aber heute sogar günstiger, weil im Mittel die Spiele mich statt 2017 ca. 40€ gekostet haben und sich immer noch um den dreh bewegen, während mein Nettogehalt sich von 1754 auf 2033 erhöht hat und ich nächstes Jahr mit 2250 dabei bin.
Alles eine Frage der Betrachtungswinkel.
ToaStarr schrieb:
Das wäre mir aber neu. Hier hat man gut 100 DM für ein komplettes Spiel bezhalt. DLC war noch ein Fremdwort und Ultimate Editions für (umgerechnet) 200 DM gab es auch nich nicht...
Klar, du hast 100 DM gezahlt, das ist aber erst mal für dich gültig. Ich kenne noch die Preise von 150 - 200 DM für gewisse Konsolen. Und natürlich gab es damals schon "DLC", nannte sich dann in der Regel Addon, Extension, Erweiterung und gerne auch mal Mission-Pack, die in Sache Abzocke mit 20 - 50 DM so manchem DLC nicht wirklich nachstanden.
Blutschlumpf schrieb:
Ich bin 1996 in den PC-Markt als Nutzer eingetreten.
Weihnachten 96 gabs Alarmstufe Rot als ersten Vollpreis-Spiel, Kostenpunkt 89 DM.
Als nächstes gabs 1997 Redneck Rampage für ebenfalls 89 DM.
Und, ich hab damals 99,99 für C&C gezahlt bei unserem Händler. Entspricht ca. 50 €, andere haben 89 gezahlt, wieder andere auch mal 109,- Das ist auch immer abhängig vom Händler gewesen und was er als Rabatt geben konnte und ob er wusste, ob er es schnell los werden konnte.
Blutschlumpf schrieb:
Über die Qualität lässt sich streiten, für ein AAA PC-Spiel vor 25 Jahren haben eine Handvoll Leute 2 Jahre gearbeitet, heute arbeiten da 100 Leute 5 Jahre dran.
Speziell mit dem Umfang und der Komplexität steigen natürlich auch die Bugs an.
100 Leute ist heute schon lange kein AAA-Team mehr. Wir reden da heute gerne von weit über 100 Leute die über alle Ebenen involviert sind, die ganzen Dienstleister mit einbezogen.
Blutschlumpf schrieb:
Auf der anderen Seite muss man auch sehen, dass es damals auch Glückssache war ob ein Spiel überhaupt läuft.
Ich hatte ne "Soundblaster-kompatible" Soundkarte, speziell die DOS-Spiele funktionierten da öfter schlichtweg einfach nicht mit. Heute undenkbar.
Genau das ist damals mit ein Problem gewesen am PC. Zu mal man damals auch gerne etwas mehr Arbeit investiert werden durfe, damit es wirklich läuft.
Blutschlumpf schrieb:
Früher war bei weitem nicht alles besser bei PC-Spielen.
Mit nichten, nur haben viele diese Probleme heute gerne vergessen.
jsm36 schrieb:
Jaja, der "Freihandel". Darum haben wir die teuersten Energiepreise, die teuersten Internetpreise und können beim Provider zwischen Telekom und Vodafone wählen.
Freihandel bezieht sich auch primär erst mal auf die Waren und ja auch auf Dienstleistungen. Nur müssen für gewisse Dienstleistungen auch die Anbieter ein eigenes Netz haben, haben sie hier aber nicht, also können sie hier keine Diensteistng anbieten.
Beim Strom gibt es im übrigen so einige "ausländische" Firma, die hier den Strom anbietet, aber da sie dennoch EEG und co Zahlen müssen, hat sich das.
jsm36 schrieb:
Ich SCHEIßE auf die Preise bei Steam solange andere, wesentlich wichtigere Bereiche mit freien Märkten absolut GAR NICHTS zu tun haben
Bleibt halt dabei: Wenn die Dienstleister im Fall von Telefon/Internet und co hier kein Netzhaben: Gehts schlecht.
Der Professor1 schrieb:
Aber gleichzeitig ist es vielen "Reicheren" oder Gutverdienenden hier in Deutschland egal ob die ärmeren Menschen im eigenen Land die Energiekosten noch bezahlen können. Traurig das ganze.
Na, dann freu dich mal auf Schwarz + Grün. Das wird vermutlich die nächste Umverteilungsrunde von Unten nach Oben, in dem man wieder Haussanierungen, Solaranlage und co stark subventioniert, die Öko-Steuer stark nach oben schraubt und die wohlhabenden mit Prämien noch belohnt, während 60 - 70% der Bevölkerung schauen kann, wo sie bleiben.
Es ist in vielen demokratischen westlichen Ländern so, dass man Solidarität nach Unten als Sozialismus brandmarkt, während die Umverteilung von Unten nach Oben als solidarisch bezeichnet.
Der Professor1 schrieb:
Und wenn man dann auch noch immer feststellen muß das Großkonzerne lächerlich Strafen bezahlen müssen, gemessen am Umsatz, wie hier jetzt halt auch wieder, dann muß man manchmal öffentlich etwas Dampf ablassen.
Mach das mal, du wirst aber nicht viele Mitkämpfer hier finden.
Xtrasmart schrieb:
AMNOG (Staatl. Medikamentenpreis-bindung. ugs: was der Hersteller dafür verlangen darf) und Rabattverträge mit den gesetzlichen Krankenkassen verschärfen die Situation zusätzlich und machen den deutschen Markt dann in der Folge nochmals unattraktiver. Was dem Schutz des Konsumentengeldbeutels dienen soll, sorgt in solchen Fällen für schlechte Lieferbarkeit und teilweise sogar nicht Verfügbarkeit. Typischer politischer Fall von gut gedacht und schlecht gemacht.
Und wenn ich mir meine Insiderquellen aus der Pharmaindustrie so anhöre, dann ist die AMNOG gerade für die Pharamfirmen alles andere als von Nachteil und wir zahlen für viele Medikamente, auch die Kassen, mit die höchsten Preise für verschreibungspflichte Medikamente.
Gibt da so einige Sachen, die mit Margen mit weit über einer 10er Potenz an den Mann gebracht wird, weil sowohl Ärzte als auch Apotheker sich gerne von Pharmafirmen einspannen lassen und gerade ach die Apotheker sich gerne mal ihre Gewinne sichern.
Ich habe so einige Rohstoffpreise für einige Medikamente auf dem Tisch liegen, was das dann die Apotheker kostet und für wie viel sie es anbieten und ich habe da auch Kostenrechnungen für Forschung und die Phase 1 - 3 Studien und wohin sonst so das Budget verschwindet. Und wenn ich mir dann Patente ansehe, bei denen recht "wenig" geändert wurde, nur damit man weiterhin Margen von teilweise 5000 % bis 50000% als Hersteller einfährt und der Apotheker dann auch noch mal gerne 1000 % drauf packt.
Ist schon dumm, wenn bestimmte Rohstoffe pro Tonne einige hundert Euro kosten und dann wenig Gramm für den Einkaufspreis der Tonne dann zum Apotheker gehen und er die Summe dann gerne noch mal mindesten verdoppelt bis verzehnfacht.
Klar, gibt auch Medikamente, die hier dann auch recht "preiswert" sind, aber alles in allem wird hier eher nicht der Konsumentenbeutel geschützt, nur es fällt nicht so auf, weil die meiste Konsumenten damit nicht in Berührung kommen.