News Verdi: Amazon wird erneut bestreikt

Ich wünsche den Beschäftigten jetzt viel Erfolg, und ich hoffe dass Amazon auf die Beschäftigten zukommt.
Ich wäre bereit einen höheren Prime Betrag zu zahlen, da ich dadurch praktisch keine Versandkosten zahle.
 
„Amazon wirft Nebelkerzen. Das Unternehmen behauptet, man orientiere sich an der Bezahlung in der Logistik. Damit soll verschleiert werden, dass der Versandhändler Amazon weiterhin einseitig die Arbeitsbedingungen diktieren will. Das Unternehmen weigert sich kategorisch, existenzsichernde Tarifverträge zu verhandeln. Aber das nehmen die Beschäftigten nicht hin“, sagte Nutzenberger.
Welch Ironie liebe Verdi, warum habt ihr dann nie etwas gegen den Logistiktarif unternommen, der angeblich nicht existenzsichernd ist?
Nochmal zum Lernen: Existenztenzsichernd ist Hartz4, mehr als existenzsichernd wird der Mindestlohn sein. Mit Emotionen kriegt man seine Ziele leichter durch, auch wenn es nicht die Wahrheit ist... traurig traurig.
 
Sephiroth51 schrieb:
Wenn man sich hier manche Texte hier durchliest hört sich da so an als wenn es alle ungelernte Fachkräfte dummies wären und es nicht verdient hätten mehr Geld zu kriegen... sind hier so viele Chefs von Amazon die sich hier auslassen xD ?

Was jetzt, Ungelernter oder Fachkraft? Ungelernte Fachkräfte gibt es nicht. Entweder hast was gelernt oder nicht.
 
estros schrieb:
Welch Ironie liebe Verdi, warum habt ihr dann nie etwas gegen den Logistiktarif unternommen, der angeblich nicht existenzsichernd ist?
Nochmal zum Lernen: Existenztenzsichernd ist Hartz4, mehr als existenzsichernd wird der Mindestlohn sein. Mit Emotionen kriegt man seine Ziele leichter durch, auch wenn es nicht die Wahrheit ist... traurig traurig.

Ich glaube es geht mehr um die Arbeitsbedingungen wie im KZ Lager als um den Mindestlohn bei Amazon.
 
ovanix schrieb:
Edit:
Mit 10,47 wird man in manchen Regionen gut durch kommen. Doch in Großstädten und Kleinstädten wird es schwer sein bis unmöglich. Wenn schon die Miete 1200€ Beträgt.
Als Einstiegslohn wäre es fair.

Ähm also in Augsburg zahle ich in der Innenstadt für 40qm 350€ Warmmiete, bei neueren Wohnungen auch mal 450€. Das kann sich auch ein Arbeiter in Graben leisten.
 
Fire'fly schrieb:
Ich glaube es geht mehr um die Arbeitsbedingungen wie im KZ Lager als um den Mindestlohn bei Amazon.

Ich denke es geht um beides. Will man am ersten festhalten, so müsste der zweite Teil deutlich erhöht werden :D

hrafnagaldr schrieb:
Was jetzt, Ungelernter oder Fachkraft? Ungelernte Fachkräfte gibt es nicht. Entweder hast was gelernt oder nicht.

Zu ungelernten gemachte Fachkräfte trifft es wohl am ehesten :evillol:
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
hrafnagaldr schrieb:
Ähm also in Augsburg zahle ich in der Innenstadt für 40qm 350€ Warmmiete, bei neueren Wohnungen auch mal 450€. Das kann sich auch ein Arbeiter in Graben leisten.


Danke für diese Information.
Dann reicht der Lohn von 10,47€ in der Stunde bei diesen Mieten vorne und hinten zum Leben, wenn man sparsam mit dem Geld umgeht.
 
ovanix schrieb:
Dann reicht der Lohn von 10,47€ in der Stunde bei diesen Mieten vorne und hinten zum Leben, wenn man sparsam mit dem Geld umgeht.

Das ist aber gnädig von dir, dass du bestimmst wieviel den Menschen zusteht. Sollen die doch als Single in ihrer Minibude leben und ich in meinem Haus mit dickem Auto und Kindern. Einer muss das ja bezahlen.
 
can320 schrieb:
Das ist aber gnädig von dir, dass du bestimmst wieviel den Menschen zusteht. Sollen die doch als Single in ihrer Minibude leben und ich in meinem Haus mit dickem Auto und Kindern. Einer muss das ja bezahlen.

Das ist wohlgemerkt die Augsburger Innenstadt. Im Umland, von wo man auch besser nach Graben kommt, wohnt es sich wesentlich günstiger und auch familienfreundlicher.
Davon abgesehen sind imho (weil ich selber so lebe) 40qm für einen Single keine Minibude und mehr als ausreichend. Aber gut, vllt. sind meine Ansprüche ja zu niedrig.
Die Wohnung hab ich mir nun allerdings gekauft, d.h. zur Miete wohne ich neuerdings nicht mehr. Selbst das währe mit dem Amazon Gehalt machbar.
 
Zuletzt bearbeitet:
Amazon wird vermutlich weiter in den Osten expandieren. Dort werden sie mit offenen Armen empfangen. In Deutschland gehen Arbeitsplätze verloren ...
 
Dann gerne nochmal die Frage in die Runde - wenn 10,47€ zu wenig sind - was ist dann ein fairer Lohn? Zahlen wären schon interessant - oder wie verhandelt ihr euer Lohn?

Ein aktueller Artikel zur Taxi-Branche: Ø Lohn bei 6 bis 6,50€ die Stunde, in Meck-Pom sind es nur 3,50€ die Stunde. Da muss das Trinkgeld ja schon extrem hoch sein, damit sie auf ein ähnliches Gehalt wie die Amazon-Picker kommen. Wo ist da der Zuspruch? Oder nutzt ihr lieber "Uber"?

Am Ende entscheidet doch der Konsument selbst, ob er das Buch im Buchladen kauft und somit den Einzelhändler vor Ort unterstützt oder ob bei Amazon eingekauft wird.
 
Ich denke, die gut 10 Euro pro Stunde im Vergleich zu anderen Tätigkeiten, die noch wesentlich schlechter bezahlt werden sind nicht viel zu niedrig (da würde ich mehr Handlungsbedarf für Gewerkschaften sehen). Aber es kann nicht sein, dass sich ein Unternehmen einfach nach Lust und Laune entscheidet, für welchen Kollektivvertrag es seine Angestellen entlohnt. Wenn es nunmal einen gibt, für Einzel- und Versandhandel, dann passt das perfekt auf das Geschäftsfeld von Amazon.

Da könnten sie ja gleich behaupten, sie betreiben eine Müllkippe, oder gehören zur Papierindustrie, wenn ihnen das besser in den Kram passt.
 
can320 schrieb:
Das ist aber gnädig von dir, dass du bestimmst wieviel den Menschen zusteht. Sollen die doch als Single in ihrer Minibude leben und ich in meinem Haus mit dickem Auto und Kindern. Einer muss das ja bezahlen.
Ich sprach auch von Singles.
Sobald du eine Familie hast, hört das ganz angenehme Leben als Single auf. Denn in einer 2 Zimmer Wohnung mit einer Warmmiete von 350-500€ kannst du dort nicht leben. Und falls du mit 10,47€ Alleinverdiener im Haushalt bist, bist du ganz schön Arm.
Ich fing vor 5 Jahren mit einem Stundenlohn von 10,14 an und hatte um die 1050€ als Single zur Verfügung. Und glaub mir es hat trotz einer Warmmiete von 500€ gereicht. Gut jedes Wochenede konnte ich nichts mehr machen, wie zu der Zeit als ich bei den Eltern gewohnt habe.
Doch dank einem guten Tarifvertrag, welchen bei uns auch Verdi ausgehandelt hat, ist das Gehalt alle 2 Jahre um eine Stufe gestiegen. Danach kamen noch die Tariferhöhungen, welche bei mir das Leben lebenswerter gemacht haben.

Deswegen sollen die Mitarbeiter auch einen Tarifvertrag kriegen, welche alle paar Jahre das Gehalt der Beschäftigten anhebt.
Und ich entscheide nicht, was den Menschen zusteht.
Doch ich habe Verständniss wenn die Beschäftigen von Amazon oder im Öffentlichen Dienst streiken. Doch ich habe keinen Verständniss wenn die Piloten oder die Metal Leute streiken. Bei Piloten will ich nicht genau eingehen warum, aber wenn jemand über 200k im Jahr verdient und danach streikt soll von mir dafür kein Verständnis ernten. In der Metal Branche ebenso. Denn diese verdienen zumindest bei uns in der Gegend 20-30€ in der Stunde, und diese haben bei uns in der Gegend für mehr Gehalt gestreikt....
Sorry das verstehe ich überhaupt nicht. Ich kenne viele angestellte die dort Arbeiten, und diese haben es wirklich nicht nötig. Wer ein Haus, das Neuste Auto und noch ein Motorrad sein eigen nennt. Braucht nicht streiken.

Sorry ich drifte grad total ab.
Aber gleich kommen sicher irgendwelche tollen Argumente, welche selbst die Piloten und die Metal Branche verteidigen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ein paar funny Facts, die hier immer wieder vollkommen ignoriert werden:

1) Bestreikt wird nicht der Versandhändler Amazon Sarl (der Versandhändler in Luxembourg), sondern die Amazon Logistik GmbH
2) Entsprechend macht dieses Unternehmen ausschließlich Logistik, die Produkte kommen aus anderen Ländern.
3) Das der Buchhandel darunter leidet ist genauso ein Mythos, wie die Schließung von Kneipen wegen dem Nichtraucherschutz

Das Ding ist schlicht, dass die Menschen faul sind und keine Zeit haben... wenn man nun also die Absatzzahlen der Buchläden vor dem Aufstieg von Amazon anschaut, sieht man einen deutlichen Abwärtstrend, welcher sicherlich ohne Onlinehandel weiter abgesackt wäre und eigentlich auch ist. Das wiederum hat erst die eBooks auch bei den Anbietern so populär gemacht, denn damit konnte der Absatz wieder angekurbelt werden. Da Amazon sich bei dem Thema bedeckt hält, muss man dafür zwar einige Bericht quer lesen, aber es ist deutlich (wirklich deutlich) zwischen den Zeilen zu erkennen.

Bei allem hin und her werden hier doch viele Behauptungen aufgestellt, welche sich gar nicht wirklich prüfen lassen. Man sollte sich nur nicht zu stark an Fehlinformationen orientieren... bestes Beispiel ist eben, dass der Tarif für den Einzelhandel eben auch den Versandhandel betrifft, denn des tut er nicht... er betrifft den Versandhandel des Einzelhandels und das ist ein meilenweiter Unterschied. Kombiniert mit dem bestreikten Unternehmen (Amazon Logistik GmbH) machen die Forderungen von ver.di nämlich weder vorne noch hinten Sinn.
 
10 € für Tätigkeiten welche von ungelernten Arbeitern ausgeführt werden können sind zu wenig - aber 20€ für Tätigkeiten von ausgebildeten/studierten Fachkräften sind zu viel?!? Bei einer solchen Argumentation bin ich raus.
 
eXEC-XTX schrieb:
Menschen, die überhaupt keine Quallifikation haben, aber dennoch immer mehr wollen, haben mMn Pech gehabt. Angebot und Nachfrage...

Sehe ich auch so, zumal die da gar nicht so schlecht verdienen, ein Kumpel war über Weihnachten Picker in Bad Hersfeld, der hat irgendwas knapp unter 10 Euro die Stunde gekriegt, das verdient man hier in der Region, in der Industrie mit Abschluss! und dann fast 10 Euro als (sorry) dahergelaufener gar nichts? Kann ich nicht nachvollziehen...
 
Fire'fly schrieb:
Ich glaube es geht mehr um die Arbeitsbedingungen wie im KZ Lager als um den Mindestlohn bei Amazon.

schlimme arbeitsbedingungen?? mit verlaub, aber es gibt da draußen eine menge jobs die anstrengend und sogar "unschön" sind, die keinerlei prestige mitbringringen (oder sogar eher spöttisch betractet werden) UND dazu noch schlechter bezahlt werden als das was amazon seinen packern zahlt.
arbeitsbedingungen? da fragen sie doch mal eine krankenschwester oder einen bauarbeiter der sich selbst im tiefsten winter den allerwertesten abfrieren darf...(und diese leute haben eine ausbildung hinter sich!)

amazon ist mit sicherheit kein unschuldslamm; vor allem die steuervermeidungstricks sind mittlerweile zum kotzen - aber da ist amazon nicht alleine.
 
Ich kann die Streiks jetzt nicht nachvollziehen.

1. Sie arbeiten doch freiwillig da haben eine Vertrag unterschreiben mit Berufsbezeichnung und dementsprechend werden sie bezahlt. Über die Bezahlung waren sie auch vorher informiert (wenn sie den Vertrag durchgelesen haben).

2. Selbst wenn ich mit abgeschlossenen Studium einen Job als Putzfrau annehme werde ich nicht besser bezahlt als die anderen Putzfrauen, heißt ich werde dafür bezahlt wofür ich eingestellt wurde.

Wenn ich locker einen anderen Job finde weil ich eine Berufsausbildung habe würde ich mir einen anderen Job suchen genauso wenn ich denke ich werde nicht gut genug bezahlt.

Werde ich als Picker eingestellt werde ich als solcher bezahlt und nicht als Einzelhandelskaufmann weil Verdi das gerne so hätte.

Wegen den Arbeitsbedingungen das ist eine andere Sache aber scheinbar geht es in diesem Streik nicht darum.
 
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