@Pisaro:
Selbst wenn Facebook ALLES über mich weiß, so what? Es schadet mir nicht und kann mir deswegen völlig egal sein.
Naja, gaaanz so folgenlos, wie Du es darstellst ist es nicht. Je mehr man über einen Menschen weiss, umso besser kann man ihn manipulieren, oder netter ausgedrückt beeinflussen.
Grundlegend haben wir ja eigentlich ein ganz gutes Gefühl dafür was wir von uns preisgeben. Oder kämst Du auf die Idee alles von Dir in einer Kneipe den Leuten ins Gesicht zu sagen?!? Normalerweise nein. Denn Mensch ist an sich erstmal etwas vorsichtig was er wem von sich preis gibt. Und das ist auch gut so. Das schützt uns ein Stück weit im sozialen Miteinander.
Nur haut dieses Gefühl bei den meisten im Internet nicht hin. Da viele sich immer noch sehr annonym fühlen.
Ein krasses Beispiel:
Nimm nen 14 jährigen. Im Sommer im Freibad. Hat noch nie was mit nem Mädel gehabt. Und dann laufen da die ganzen hübschen Mädels vor ihm rum. Würde der sich an Ort und Stelle einen "runterholen"? Nein, mit Sicherheit nicht. Denn das käme für ihn einem gesellschatlichen Selbstmord gleich.
Warum? Mind. 90% aller 14 jährigen tun das doch? Und alle wissen das? Wo ist dann also das Problem?
Aber abends zu hause, wenn er allein in seinem Zimmer ist, dann schon.
Alles in allem unterm Strich bleiben am Ende doch nur ein paar Daten. Ein ganz kleiner Teil einer Persönlichkeit.
Junge xy hat am 20.08.2016 um 15:30 im Freibad in X-Stadt... . Nur ein paar kleine Daten. Von denen eh alle wissen, dass ... statt findet.
Wie gesagt, ein "krasses" Beispiel.
Wir alle haben ein gewisses Scham- Gefühl. Und das hat uns die Natur nicht umsonst mitgegeben. Es schützt uns.
Jetzt spinnen wir den Faden mal weiter.
Der oben genannte Junge entdeckt das Internet für sich. Ruft regelmäßig die tollen Seiten auf und vergnügt sich damit. Das Scham- Gefühl ist ausgehebelt. Denn er sitzt ja allein in seinem Zimmer. Ist es in Ordnung, wenn z.B. fb all das mitprotokolliert und speichert?
Ich finde nicht, das das so in Ordunung ist.
Und wie Du in meinem post #165 lesen kannst habe ich bei diesem Thema keinen "Alu- Hut" auf, sondern betrachte das erstmal sehr nüchtern.
Und zum Thema "Alu- Hut- Träger": Leider hat die Vergangenheit der letzten Jahre an einigen Stellen sehr deutlich gezeigt, das die sog. "Alu- Hut- Fraktion" zwar oft belächelt wurde, aber leider Gottes zu oft Recht behalten hat mit ihren Befürchtungen.
Und allen Themen voran bei der "Überwachung" durch Regierung und Wirtschaft. Ich kann mich noch gut an viele Spott- Kommentare erinnern zu solchen "Vermutungen". Als Snowden dann "los gelegt" hat, habe ich von der Front der Spötter nix mehr gehört.
Als die "Alu-Hut-Fraktion" vor vielen Jahren über Antibiotika in Geflügel gewarnt hat, sind sie als "Alu-Hut-Träger" von vielen Seiten verlacht worden. Ich hör nur von diesen Seiten nix mehr. Ausser vllt. an der einen oder anderen Stelle den einen oder anderen Versuch eine Tatsache, die sie einige Jahre zuvor noch vehement als unmöglich belächelt hatten, heute zu verharmlosen.
Ich glaube der Mensch muss sich an die Art der digitalen Informationsverarbeitung erst noch gewöhnen. Über Jahrtausende, oder x-beliebige Generationen hinweg hat der Mensch es (mehr oder weniger gut) gelernt, das sich Informationen "analog" verbreiten und speichern. Während dem größten Teil unserer Entwicklungsgeschichte erstarb das Wissen oftmals, wenn der "Wissende" als Person nicht mehr greifbar war.
Das hat sich dann mit der Erfindung von Schrift verändert (vor etwa 8.500 Jahren).
Eine weitere Revolution läutete dann Gutenberg im 15. Jahrhundert ein. Wissen konnte nicht nur gespeichert werden. Es konnte auch noch in bisdahin unbekannter Weise beliebig oft dupliziert werden.
Und jetzt rund 500 Jahre nach Gutenberg stehen wir wieder vor einer Art Revolution. Die Digitalisierung von Daten. Und das einhergehend mit der Möglichkeit einer fast kompletten gobalen und sofortigen "zur Verfügungstellung". Und das zunächst Mal grundlegend für alle und jeden überall zu jeder Zeit.
Und von der Entstehung der Schrift, über Gutenberg bis zum "Heute" sind gerade Mal lächerliche 8.500 Jahre vergangen.
Der Mensch, wie wir uns heute kennen ist hingegen rund 200.000 Jahre alt. (Mit ein paar wenigen kleinen Veränderungen, zugegeben.)
Bis heute waren die Physis, der Körper und der Geist immer mehr oder weniger eine Einheit. Beide "Systeme" konnten sich sehr gut auf einander verlassen.
Das ändert sich nun gerade. Auch wenn mein Körper mir das Gefühl von Alleinsein im Sinne von Intimität vermittelt, während ich hier gerade allein in meiner 3-Zimmer-Wohnung sitze, weiß mein Verstand, das das nicht so ist. Leider hat letzterer relativ wenig zu melden, wenn es um das Treffen von Entscheidungen geht. Unsere Ratio hat erheblich weniger Einfluss auf unser Tun und Handeln, auf unsere Entscheidungen, als die meisten glauben würden.
Und da muss die Menschheit noch eine Menge lernen. Und das wird mit Sicherheit nicht in ein oder zwei Generationen "abgeschlossen" sein.
Und der Mensch hat ein grundlegendes "Problem". Sein Erfindungsgeist ist um ein Vielfaches stärker ausgeprägt und schneller als die nötige "charakterliche Reife" um mit den von ihm geschaffenen Dingen "sinnvoll" umgehen zu können.
Das Thema facebook und WhatsApp zeigen das sehr deutlich auf einen sehr kleinen Teil fokussiert.