Wieviel Geld habt ihr "auf der hohen Kante"?

neuercomputer schrieb:
weil ich Geld "auf der hohen Kante" habe und nicht weiß wo hin...Weiß nicht wo hin mit dem Krämpel. Festgeld (kein Zugriff) wie Tagesgeld (1% = Witz) ist keine wirkliche Alternative. Für Aktien/Fonds fehlt mir das Wissen, Wohnung/Haus möchte ich erst in 5 Jahren anpeilen, da ich nicht weiß wo ich leben möchte.

Wenn der grundsätzliche Lebensstandard gedeckt ist, man also prinzipiell gut versorgt ist, kann man Geld eigentlich nur noch beim Schimmeln zuschauen oder man haut es für drei hochwertige Übersee-Urlaube pro Jahr auf den Kopf. Oder man wird drogensüchtig und gibt am Hauptbahnhof das Erspare aus. Oder ganz beliebt bei der Jugend heutzutage: Spielsucht.

Im Ansparen sehe ich (kinderlos) keinen Sinn - Die Geldschwemme-Politik der EZB führt ohnehin zur stetigen €-Entwertung. Auch eine Altersvorsorge durch Ansparen wäre aus diesem Grund sinnlos. Zumal ich noch eine zu alten Konditionen verzinste Lebensversicherung habe, die beim Renteneintritt ausgezahlt wird (wenn auch wie die Dinge derzeit laufen ohne große Überschussbeteiligung....) oder im Todesfalle als Entschädigung meiner Liebsten ausreicht. Die haben es ja schließlich mit mir aushalten müssen...

Bin kosumgütertechnisch auch ausreichend aufgestellt. Großer TV, Anlage, Auto, Motorrad. Also alles, was das profane, männliche Herz begehrt.

Wohin nun mit dem Geld? Selbst regelmäßige Restaurantbesuche helfen dabei nicht wirklich. Erschwerend kommt hinzu, dass ich bei weitem nicht mehr so häufig am Wochenende weg gehe und somit Geld herauswerfen kann/darf/muss.

Da ich nicht altruistisch veranlagt bin habe ich mir nun doch wider besseren Wissens ein neues, größeres Auto gekauft. Nun ist der Kontostand wieder K-einstellig. Nur kommt Monat für Monat ja wieder nachwachsender Überschuss hinzu...

Und dieses 1.-Welt-Problem dreht sich im Kreis...
Zumindest der (Sozial)Staat profitiert, wenn Geld nicht auf der hohen Kante liegt sondern dem Wirtschaftskreislauf wieder zugeführt und verjubelt wird.
Dann können sich Politiker mit gut geplanten Flughäfen und Philharmonien weiterhin nachhaltige Denkmäler setzen.
 
Zuletzt bearbeitet:
Also bei Immobilien gibt es durchaus die Leute, die ein freistehendes Einfamilienhaus mieten und dann mehrere Eigentumswohnungen kaufen und diese dann vermieten. Eigentumswohnungen deshalb, da diese günstiger sind im Preis und eine höhere Streuung erlauben. Beispiel: du willst für 500.000€ in Immobilien investieren, dann kauft man lieber 2 (oder mehr) Wohnungen als 1 Haus. Bei mehreren Wohnungen verteilt sich das Vermietungsrisiko.

Man kann Aktien mit unterschiedlicher Intention kaufen. Also ob nun als reine Dividenden-Ausschütter kaufen ... hier wäre somit eine geringe Volatilität wichtig, oder für Kursgewinne ... und somit eine hohe Volatilität interessant. Auch ist es wichtig, sich vorher ein Limit zu setzen was man verdienen möchte und dann muss man auch knallhart verkaufen. Viele verdienen nichts mit Aktien, weil sie sich in ihre Aktien "verlieben" ... da steigt der Kurs und steigt und steigt und nachher fällt er wieder und dann wollen sie auch nicht verkaufen.
Wenn ich Aktien kaufe weiß ich immer, bei welchen Kurs ich sie wieder verkaufen - stelle meist das Limit auch schon als Order ein. Somit geht die Aktie dann auch wieder raus ... auch wenn der Kurs evtl. noch weiter steigen würde.

Achso, pro Wert investiere ich ca. 1.000€ - dann spielen die Gebühren auch nicht mehr eine so große Rolle.
 
Supermoto schrieb:
Unrealistisch ist eine Wertsteigerung von 50.000 € in München nicht. In bester Lage kann eine Immobilie, für man ab 2 Mio aufwärts zahlt, durchaus solche Zahlen möglich machen. ;)

Natürlich! So weltfremd ist man leider in München mittlerweile. Auf dem Papier steht dann die Wertsteigerung und die Realität lautet: keiner will oder kann kaufen. Ein Freund meinte, dass sein Haus jetzt eine tolle Wertsteigerung von 10% erfahren hätte.
Daraufhin meinte ich, dass diese Wertsteigerung in der Zeit in der er hier leben wird von ihm locker wieder investiert werden muss (Instandhaltung des Hauses) - und wenn er in 25 Jahren aus Altersgründen evtl ausziehen muss (3-stöckiges Haus), weil ein Umbau soviel kosten würde wie ein halbes neues Haus, dann wird er sich mal wundern wie viel ein 25 Jahre altes "Energiesparhaus" noch wert sein wird.

Dass die neue Immobilienblase bald platzen wird, davon brauchen wir ja gar nicht reden.


Ich hab übrigens auch das Problem mit: Wohin damit?
Ich selbst habe aufgrund meiner 2 Kinder jede Menge Ausgaben, die oftmals, nicht nur durch Urlaub, sondern durch Geburtstage, Schule usw. mein gesamtes Monatsgehalt auffressen. Letzten Endes ist auf meinem Konto nur soviel drauf, dass es für mittlere Sofortanschaffungen reichen würde. Damit meine ich sowas wie eine neue Waschmaschine, ein neuer TV für 1500 Euro, also solche Dinge, die durch widrige Umstände kaputt gehen könnten und aufgrund des Komforts sofort wiederbeschafft werden müssen. Auch eine neue Möblierung für um die 4000€ wäre drin.
Aber eine neue Heizung für 20.000€ wäre nicht mit meinem Konto drin.
Dafür haben wir unser Zweitkonto. Dort kommt das Gehalt meiner Frau komplett hinein und wird nur gelegentlich angezapft. Ende des Jahres zahlen wir damit Strom/Wasser und zum Teil das Heizöl, sollten wir größere Ausgaben unterm Jahr mit meinem Konto getätigt haben.
Bislang wächst dieses Konto ziemlich ordentlich. Meine Frau hat letztens entdeckt, dass sie noch ein Sparbuch mit 2000€ hat. Wusste sie gar nicht mehr. Die Bank hat sie angeschrieben, dass darauf Zinsen fällig wären.
Find ich ganz witzig. Hier, liebe Bank nimm mein Geld und verwalte es, tu damit was du möchtest! - "Ja liebend gern lieber Kunde, wir behalten dafür aber jetzt einfach was, obwohl es bei uns nur herumliegt"
Moderner Diebstahl.

Also... was kann man mit Kohle auf einem normalen Konto machen? 2007 hatte ich Investmentfonds bei DWS, 15.000€ verloren. Sowas mache ich nicht mehr, die Manager waren lieber beim Golfen, als dass sie sich um das Geld ihrer Kunden gekümmert haben.
 
Zuletzt bearbeitet:
Crowbar schrieb:
...
Da ich nicht altruistisch veranlagt bin habe ich mir nun doch wider besseren Wissens ein neues, größeres Auto gekauft. Nun ist der Kontostand wieder K-einstellig. Nur kommt Monat für Monat ja wieder nachwachsender Überschuss hinzu...
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Warum dann nicht doch etwas Altruismus entwickeln? Man muss nicht Bill Gates heissen und zig Milliarden spenden. Ich denke mir oft beim Zeitunglesen im Lokalteil bei z.B. "Kindergarten XY streicht Zooausflüge mangels Geld", weiter heisst es beispielsweise "unter anderem musste die Kita XY auch die Zoobesuche streichen, da selbst der Betrag von 300€ pro Jahr nicht mehr tragbar war." Alles nur fiktiv, also nicht dran hochziehen. Aber was wäre wenn Du nun statt deinem Geld beim Verschimmeln zusehen, 300€ nimmst, zu dem Kindergarten fährst und es ihnen schenkst? Tut garantiert nicht weh :) Wenn du schüchtern bist, dann pack es in einen Umschlag, schreibe "Zoo" drauf und wirf es in deren Briefkasten.
Ich hoffe Du weisst auf was ich hinauswill. Manchmal sind es die kleinen Dinge, die einem ganz unverhofft das Leben verschönern, und man selbst hat primär gar nichts davon. Oft sind es nur fehlende Ideen und man findet sie in der eigenen Stadt. Es muss nicht immer die Spende an nationale/internationale Organisationen sein, deren Wasserkopf das meiste schluckt.
 
Man könnte auch Griechenland damit retten, oder wenn du schon Bill Gates nennst: Griechenland einfach kaufen, alle rauswerfen, ein großes Fantasialand daraus machen und es Europäische Union nennen.

Letzten Endes wird uns der Euro zum Verhängnis und viel auf der Kante zu haben bedeutet immensen Wertverlust. Lieber wirklich in ein Eigenheim oder Eigentumswohnungen investieren.
Meine Eltern haben ein paar davon und vermieten die. Ist zwar immer wieder einmal stressig mit diversen Mieterwechseln, aber es wirft auch Geld ab.
Am besten sind Wohnungen einer mittelgroßen Uni-Stadt, mit guter Anbindung zur Uni. Da bekommt man immer ordentliche Studenten in die Buden, die ihre erste "eigene" Wohnung nicht verschimmeln lassen wollen.
 
Crowbar schrieb:
Wenn der grundsätzliche Lebensstandard gedeckt ist, man also prinzipiell gut versorgt ist, kann man Geld eigentlich nur noch beim Schimmeln zuschauen oder man haut es für drei hochwertige Übersee-Urlaube pro Jahr auf den Kopf.

Oder man kauft sich das, was wirklicher Luxus ist - Zeit :)

Ich habe es Anfang des Jahres so gemacht, dass ich meine Arbeitszeit um 20% reduziert habe.
Mit dem verbliebenen Gehalt komme ich locker aus.
Ich habe mich eben nach meiner Scheidung durch die Umstände (mehrere Jahre Unterhalt an die Ex) an einen relativ genügsamen Lebensstil gewöhnt und bin gewillt, den beizubehalten.

Der zusätzliche freie Tag ist der Luxus, den ich mir (Urlaub, große Wohnung, Autos interessieren mich nicht) ganz bewusst leiste.
 
Wieviel Geld habt ihr "auf der hohen Kante"?

gh0 schrieb:
Am besten sind Wohnungen einer mittelgroßen Uni-Stadt, mit guter Anbindung zur Uni. Da bekommt man immer ordentliche Studenten in die Buden, die ihre erste "eigene" Wohnung nicht verschimmeln lassen wollen.

Das kann aber auch nach hinten losgehen.
Ich weiß nicht, ob dieser Studienboom noch lange hält und wieviele davon früher oder später abbrechen. Außerdem wollen die meisten ja langjährige Mieter.

In meiner Uni"stadt" gab es 2010/2011/2012 den großen Boom mit dem wegbrechen der Wehrpflicht und G12. Zu der Zeit wurden viele Häuser gekauft und leicht renoviert, um Zimmer/Wohnungen zu vermieten. Nun ein paar Jahre später kriegen die ihre Buden nicht mehr voll.
 
gh0 schrieb:
Am besten sind Wohnungen einer mittelgroßen Uni-Stadt, mit guter Anbindung zur Uni. Da bekommt man immer ordentliche Studenten in die Buden, die ihre erste "eigene" Wohnung nicht verschimmeln lassen wollen.


Dann hast du aber keine Ahnung, wie Studenten mit ihrer Wohnung umgehen können :evillol:
 
@hamju63

Das nenne ich mal richtig gut (hat Gesicht) und meinen Respekt. Überlegt habe ich auch schon, kostet mich ca. 400-500 Euro im Monat, aber jeden Tag um 12.29 Uhr Feierabend hätte schon was.
Irgendwie kann ich mich aber nicht dazu entschliessen. Schließlich möchte ich der reichste Mensch auf dem Friedhof sein. :D

Somit bleibt mir nur mein "neuer" Stand der Dinge:

April 2015 - mein EFH ist abbezahlt, Yippie. Wert ca. 125.000 Euro, ist nur ein "kleines Haus" mit 105 qm WF auf einer Ebene.
Lebensversicherung ist auch weg...Hypothek wurde damit getilgt.
Aus dem Sparstrumpf fehlen ebenfalls 20.000 Euro...für die Hypothek.

Habe jetzt noch 25.000 Euro Cash und nun monatlich ca. 1.300-1.500 Euro zum Verprassen übrig oder wieder ansparen. Für den Friedhofsgärtner z.B.
 
@TWD

Solltest/wolltest du nicht deine Katze gegen ein Pferd tauschen? Das wäre doch eine ziemlich sinnvolle Anlage :)
Bei dem was da über bleibt, kannste doch die einzig "wahre" Motorisierung nehmen :D

Und Glückwunsch, dass du davon ab bist :) darf man fragen, wie viele Jahre Laufzeit du da hattest?
 
Kein Ding, für dich immer :)

1995 begonnen. 10 Jahre, Achtung, nur Zinsen gezahlt, da Zinssatz damals knapp 9 % waren. Dazu ne schöne falsche Beratung, und ich null Ahnung gehabt, Tilgung durch die LV und Bausparvertrag...leider war das heute leider nichts mehr wert und die Prognosen weit weit weg von der Realität.
Von 2005 bis 2015 dann letztendlich hohe Tilgung wegen niedriger Zinsen möglich (über 4,5 %) und nach weiteren 10 Jahren jetzt fertig.

Fazit: 10 Jahre Zinsen gezahlt, 10 Jahre richtig "Gas" gegeben, abbezahlt nach 20 Jahren. Hypothek war damals über 300.000 DM, also pi mal Daumen 150.000 Euro.

Zu Rest später..habe Feierabend :)
 
gh0 schrieb:
dann wird er sich mal wundern wie viel ein 25 Jahre altes "Energiesparhaus" noch wert sein wird.

Grundsätzlich ist es egal wie viel das Haus noch wert ist. Die Kosten für 25 Jahre wohnen hätte er eh gehabt, nur dass er jetzt noch ein Grundstück mit einem Haus darauf hat.
 
Ja natürlich, ich wollte ihm nur die Illusion nehmen die er hatte, dass er für sein Haus in 20 Jahren mehr bekommen würde, als er letztlich bezahlt hat.
Durch die Kosten des Neubaus wird er sowieso fast sein ganzes Leben abzahlen. München eben. Die normale Mittelschicht kann sich dieses Leben dort eigentlich schon nicht mehr leisten.
 
Ja, gut dass ich nicht in München wohne. :evillol: So bin ich nach (rechnerisch) 15 Jahren durch mit meinem Kredit für die Wohnung. Danach bewohne ich sie entweder für lau weiter oder vermiete sie für einen guten Preis. Wohne immerhin in eine der wenigen Großstädte in Deutschland die noch wachsen.
 
Wie darf man das verstehen? München wächst mit Sicherheit auch. Sonst würden die Wohnungen nicht teurer, sondern eher billiger, da ja mehr Wohnungen gebaut werden aber gleichzeitig weniger Menschen in München wohnen würden.
 
Das wertvollste ist sowieso das Grundstück. Die Kosten für unseren Neubau waren fast ein Witz im Gegensatz zum Grundstück.
 
Preissteigerungen bzw. Preisverfall hängt bei Immobilien eben nur ausschließlich vom Grundstück ab. Die Qualität des Hauses ist uninteressant. Der typische Spruch "Lage, Lage, Lage" - sagt ja genau dies aus. Nur die Grundstücklage entscheidet über die zukünftige Wertentwicklung.
(das Haus selbst kann ja abgerissen und neu gebaut werden)
 
So war es bei uns auch; das Grundstück ist für die Stadtlage ziemlich groß und ruhig gelegen, das Haus ist okay, sind immer noch mit einigen Sachen nach knapp einem Jahr zugange. Das wird wohl auch noch ein bisschen länger dauern, bis alles so ist, wie wir es gern hätten... Da wir ziemlich viel selber bzw mit Hilfe machen können/konnten ist das nur zweitrangig.
 
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