"Wofür wird TPM benötigt?" -> Ich nenne mal das Stichwort "
Palladium", welches vor
einer zwei Dekaden durchs Internet geisterte und einen Shitstorm ausgelöst hat. Es bedeutet nämlich, dass der Software-Hersteller sichergehen kann, der Hardware zu vertrauen (und nicht dem Benutzer). Ergo: Die Nutzer verlieren die Rechte ähnlich, wie sie sie bei Apple und den meisten Android-Geräten schon verloren haben.
Nach dem Shitstorm wurde es ruhig um Palladium. Man benannte es um und die Reste der Ambitionen landeten im TPM. Damit es den Nutzern nicht auffiel / nicht ganz so weh tat, war es in den ersten Jahren noch optional. Windows-8-Preinstalled-Geräte mussten es aber schon aktiviert mitliefern. Und jetzt geht Microsoft den nächsten Schritt.
Im Prinzip werden Win11-Geräte damit zu einer X-Box, falls sich das TPM nicht mehr deaktivieren lässt. Nur eben, dass man dafür deutlich mehr bezahlt hat. BIOS-Modi gibt es heute schon in einigen Notebooks nicht mehr und es dürfte nicht lange dauern, bis es eine TPM-Spec gibt, die keine Deaktivierung (im EFI) mehr zulässt.
Was den Kontozwang angeht: Ich komme aus einer Welt, in der ICH die Kontrolle über meine Software habe. Ich installiere sie, wann es mir passt und ich deinstalliere sie wieder. Oder ich modifiziere sie nach meinem Belieben. Allein die Tatsache, dass mir eine Firma aus der Ferne das Recht entziehen kann, ein gekauftes OS zu benutzen - nichts anderes bedeutet ein Konto-Zwang -, finde ich extrem verstörend.
Und wer hier mit "aber bei XY habt ihr nen Account" argumentiert, dem sei gesagt: Nein, manche haben das nicht. Und die dürfen sich auch berechtigt aufregen. Es dürfen sich auch all die aufregen, die zwar einen Account zur Benutzung einer Anwendung haben, aber ihr OS, welchem sie VERTRAUEN KÖNNEN MÜSSEN, sollte weiterhin unter ihrer Kontrolle bleiben können.
Ich weiß, dass das insbesondere bei Apple-Usern auf Unverständnis stößt. Aber ich komme aus der Linux-Welt. Und da läuft heute noch ein Celeron 1000 mit allen nötigen Updates. Warum? Weil man da Herr über seine Software ist.
Regards, Bigfoot29
PS: Ich will TPM nicht grundlegend schlechtreden. Es hat gerade in Firmenumgebungen durchaus seine Berechtigung. Hardware kann als sicher klassifiziert werden und selbst Außendienstgeräte verlieren einen Teil ihres Schreckens für die interne IT-Security. Für die Privatanwender ist es hingegen nur eine weitere Entrechtung.