mike78sbg schrieb:
Dann haben die sich hier auch ziemlich unglücklich ausgedrückt.
https://www.winehq.org/
Ja, haben sie. Die englische Version ist ein wenig besser: "Wine translates Windows API calls into POSIX calls on-the-fly".
Aber wie gesagt, wine hat die Funktionen der Windows-APIs nachgebaut (nach dem Black-Box-Modell), und zwar auf Basis von POSIX-Systemaufrufen und unixoiden Bibliotheken. Wenn eine Windows-Anwendung läuft, und eine solche Funktion aufruft, dann erfolgen (im Hintergrund) die entsprechenden POSIX-Aufrufe.
Mit etwas Phantasie kann man der englischen Formulierung folgen, aber "in Echtzeit übersetzt" klingt IMHO nach einem völlig anderen Prinzip.
mike78sbg schrieb:
Ich rede immer noch von dem hier. Steht so im Artikel.
["Dabei wird der Wine-Code selbst nativ ausgeführt, während die nötige x86-Emulation von Drittsoftware über ein Interface erfolgt."]
Bei wine-ARM64 geht es darum, dass der eigentliche Code für wine selbst jetzt auf ARM64 läuft, und der x86-Emulator wirklich nur noch für den Code der Anwendung selbst erforderlich ist. Es wird also nicht das komplette Konstrukt wine+Anwendung in einer emulierten x86-Umgebung ausgeführt, sondern der Code von wine läuft nativ und damit schneller.
Daran wurde schon lange gearbeitet, und man hat da seit v9 große Fortschritte gemacht. Auch wine-WOW64 ist da zu nennen, bisher brauchte man für 32bit-Anwendungen noch einen 32bit-Pfad in wine, das ist jetzt auch hinfällig. Und weil das jetzt alles separiert wurde, kann man wine jetzt auch unter ARM64 laufen lassen, für x86-Anwendungen braucht man dann halt FEX oder einen anderen Emulator, wofür es wohl nun wine v10 auch eine Schnittstelle gibt.
HTH,
xpad