brettler schrieb:Aber ich kenne einige die WoW zumindest zeitweise in den Abgrund gerissen hat..
Ich oute mich mal, denn ich gehörte auch zu diesen Personen. Ich hatte das Spiel dazumal durch Freunde angefangen, die ich in einem Shooter kennengelernt hatte (Day of Defeat: Source).
Ganz simpel und entspannt angefangen mit den Freunden, schön im Teamspeak quatschen und dabei leveln.
Nach mehreren Monaten war der Zustand dann:
Morgens aufstehen, mit dem Zeh die Powertaste des Rechners betätigen, WoW starten und nachts bei Müdigkeit wieder schlafen gehen. Mein Stiefbruder war mit an Board. Schule im Eimer, keine Perspektiven im echten Leben, aber dafür Leistungsträger in Progress-Gilde mit Server-First Kills (z.B. Lich King). Irgendwann stellt man dann auch die gleichen Ansprüche für seine Twinks, perfektioniert seine Tanks und die Heiler, ist plötzlich Raidlead in der Progress-Gilde. Mit der Zeit hat mich auch immer mehr der horizontale Content interessiert - ist halt ein MMO.
Plötzlich übt man dann jeden Beruf aus, geht Mats farmen, strebt nach Titel durch Achievements oder Mounts und was es halt noch so gab.
Ab und an mal im echten Leben was unternehmen ? Klar doch, aber Gesprächsthema war stets WoW.
Irgendwann hat es halt Klick gemacht und ich habe von heute auf morgen dem Spiel mein Rücken gekehrt, mein Stiefbruder ist dann mitgezogen.
Der damalige Stand: Nicht mal Hauptschulabschluss. Ich war das absolute Negativbeispiel, wie man das Spiel besser nicht spielen sollte, aber es war einfach eine verdammt intensive und geile Zeit.
Habe dann peu a peu alles nachgeholt und bin heute Elektroingenieur, verheiratet und habe Kinder.
Das Interesse an MMOs ist auch schon lange verschwunden, aber WoW hat halt etwas positiv-mysteriöses an sich, an das ich mich immer wieder erinnere.
Spielen tu ich kaum bis gar nicht mehr.