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Im Test vor 15 Jahren: Der „neue“ nForce 780i SLI auf einem Mainboard von XFX

Robert McHardy
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Im Test vor 15 Jahren: Der „neue“ nForce 780i SLI auf einem Mainboard von XFX

Im Test vor 15 Jahren stand Nvidias neuer High-End-Chipsatz nForce 780i SLI (Test) für Intels Sockel LGA775, der den nForce 680i Ultra beerbte. Mit wenigen Änderungen gegenüber dem Vorgänger verfolge Nvidia einen Kopieren-und-Einfügen-Ansatz für die teure High-End-Plattform.

nForce 200 für PCIe-Lanes

Die wichtigste und quasi einzige Neuheit des nForce 780i SLI war ein dritter Chip namens nForce 200, der die North- und Southbridge ergänzte. Der nForce 200 stellte 32 PCIe-Lanes der zweiten Generation (PCI Express 2.0) zur Verfügung, die die zuvor von der Northbridge gebotenen 16 PCIe-Lanes der ersten Generation ersetzten.

Im Vergleich zu dem günstigeren nForce 750i SLI bot der High-End-Chipsatz weitere 16 PCIe Lanes nach Standard 1.1 über die Southbridge und kam somit in Summe auf 48 PCIe Lanes.

Die zweite, weniger bedeutende Änderung gegenüber der Vorgängergeneration war die Unterstützung von Nvidias Enthusiast System Architecture (ESA), die die Kommunikation zertifizierter Komponenten erlauben sollte – beispielsweise sollte eine Wasserkühlung die GPU-Temperatur auslesen können, um ihre Pumpen- und Lüftergeschwindigkeit anzupassen.

Die Leistung war mal oben und mal unten

In den Benchmarks machte das im Test befindliche XFX nForce 780i SLI generell eine gute Figur. Unterschiede zu Intels X38-Chipsatz zeigten sich vor allem in den Speichertests. Während im Raid-0-Modus Intel die Nase weit vorne hatte, ergab sich bei Raid 1 ein Gleichstand und bei Raid 5 übernahm Nvidia die Führung. Ähnlich sah es im 3DMark Vantage aus: In den Speichertests lag Intel vorne, in den Spieletests Nvidia.

Diagramme
3DMark06 – Gesamt
    • Asus P5E3 Deluxe
      10.288
    • XFX nForce 780i SLI
      10.226
Einheit: Punkte

Fazit

Wirklich überzeugen konnte der nForce 780i SLI am Ende des Tests nicht. Nvidia hatte zu wenig Innovation eingebracht, die Leistung war schwankend und der Preis für entsprechende Mainboards mit 200 Euro aufwärts hoch. Sowohl Intel als auch AMD boten PCIe 2.0 bereits nativ in ihren Platinen an ohne entsprechende Zusatzchips. Der nForce 780i war damit in erster Linie eine Bastellösung für diejenigen, die drei Grafikkarten in einem System zusammenbringen wollten.

Und heute?

Das Konzept SLI sollte sich nicht durchsetzen. Während Nvidia auf dem Höhepunkt der Technologie bis zu vier Grafikkarten in einem System kombinierte, findet es heute kaum noch Verbreitung. Mit der GeForce-RTX-4000-Serie (Test) wurde die Unterstützung von Multi-GPU-Systemen im Consumer-Bereich offiziell ganz beendet. Mainboard-Chipsätze entwickelt Nvidia seit dem nForce 980a im Jahr 2009 nicht mehr.

In der Kategorie „Im Test vor 15 Jahren“ wirft die Redaktion seit Juli 2017 jeden Samstag einen Blick in das Test-Archiv. Die letzten 20 Artikel, die in dieser Reihe erschienen sind, führen wir nachfolgend auf:

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