robosaurus schrieb:
Ich hatte damals 2 Voodoo 2 12MB, 2 Geforce 8600gt, 2 Radeon HD4850 und 2 Radeon HD 7770. Die Voodoos liefen am besten. Alles andere war besten Falls ein netter Spass.
Ich kann das nur bestätigen. Nach meinem Voodoo2-SLI-Gespann habe ich ebenfalls mit der 8000er Serie wieder mit Multi-GPU-Systemen experimentiert. Bei mir waren es zwei 8800 GTS 320, danach zwei 9600 GT, danach zwei 9800 GTX+. Wie du schon sagtest, das waren alles nette Spielereien und natürlich hat man - besonders damals - in dafür optimierten Spielen noch massiven Leistungszuwachs von teilweise nahezu 100% erreichen können. Wohl vor allem auch deswegen, weil das CPU-Limit bei entsprechendem Prozessor und Übertaktung noch weit in der Ferne lag. Dennoch War das alles mit den Voodoo2-Karten unproblematischer und hier mussten, aufgrund des grundlegend anderen Verfahrens der "Rechenverteilung" der zwei Grafikkarten auch keine Treiberanpassungen vorgenommenwerden. Eine Grafikkarte rechnet die geradezahligen horizontalen Linien, die andere Grafikkarte rechnet die ungeraden horizontalen Linien ->
Scanline Interleaving.
Hinzu kommt noch eine große Sache, die es so meines Wissens bei späteren Multi-GPU-Systemen nicht mehr gab: die Auflösung konnte auch MIT aktiviertem
Z-Buffer auf für damalige Verhältnisse in Spielen wahnwitzige 1024x768 geschraubt werden.
[wege]mini schrieb:
vergessen wir mal nicht den preis....
Ja, du hast recht, die Voodoo2-Karten, vor Allem mit 12 MB Vollausbau, waren anfangs sehr teuer. Ich erinnere mich noch, dass ich meine erste Creative Labs Voodoo2 12 MB für irrwitzige 570 DM gekauft habe - also kurz nach ihrer Vorstellung. Die zweite folgte jedoch nur wenige Monate später für ca. 250 DM, noch lange, bevor das Ende von 3Dfx abzusehen war.
Du hast aber auch wirklich Leistung pur bekommen. Das ist nicht wie heute, wo man für eine neue Grafikkartengeneration ohne große Sprünge der Technik wieder 600-800 Euro auf den Tisch legen darf, wenn man ganz oben mitspielen will (oder gar noch mehr wie aktuell für die 2080 Ti). Als die Voodoo1 damals auf den Markt kam, war der Impact noch um ein Vielfaches größer, als er es beispielsweise bei der
8800 GTX oder der
GTX 1080 war. Einen solchen Leistungsanwuchs in nur einem einzelnen Generationswechsel gab es eigentlich nie wieder. Von ehemals ruckeligem 2D-Pixelbrei spielte man plötzlich in 640x480 (damals gängige Auflösung in Spielen) mit geschmeidigen 60, 70, 80 - ja teilweise sogar über 100 FPS in den ersten 3Dfx-unterstützenden Spielen. Die Voodoo2 ermöglichte dann bereits flüssiges Spielen aller (wirklich aller) damals auf dem Markt befindlichen 3D-Spiele auf 800x600, selbst mit der Direct3D-Schnittstelle und natürlich auf höchsten Detaileinstellungen. So etwas gab es seither nicht mehr. Selbst eine 2080 Ti streckt die Segel, wenn sie auf der heute "gängigen" 4K High-End-Auflösung aktuelle Spiele auf maximalen Details mit zusätzlichem AntiAliasing in 60 FPS spielen soll.
Was viele sowohl damals, als auch heute noch nicht wahrhaben woll(t)en: zwei Voodoo2 12 MB im SLI waren in gleichen Einstellungen immer schneller, als eine Voodoo3 3000 bzw. 3500, bzw. TNT, bzw. TNT2 - vorausgesetzt, das Spiel nutzte nicht Direct3D, sondern die 3Dfx-eigene Glide-API. In Direct3D (also z.B. Half Life) war eine TNT2 (Ultra) dann etwa 10%-20% schneller.