trane87 schrieb:
Menschen sind merkwürdig. Immer dieses: "Mein "Nachbar" darf bloß nichts von mir wissen. Erst recht nicht was ich so in meinen eigenen vier Wänden mache!".
Klar gibt es Privatsphäre, natürlich ist Datenschutz wichtig, aber der Zug ist doch schon vor Jahrzehnten abgefahren. Jetzt noch nach Datenschutz zu schreien ist einfach sinnlos, da es schon genug Apps, Geräte und Co. im Lauf sind, die unser Leben mitschneiden.
Naja, in manchen Fällen ist es schon schlimm genug, wenn die Nachbarschaft über einen Tratscht, aber wenn mir ein Land die Einreise Verweigert, weil ich vor 5 Jahren einen Post geschrieben habe, der ihnen nicht passt, eine Versicherung mir schlechtere Konditionen anbietet oder mein Konkurrent mich aufgrund von insider Informationen bei einer Ausschreibung aussticht hat das halt noch mal ganz andere Konsequenzen.
Klar, vollständige Privatsphäre gibt es nicht und hat es auch nie gegeben. Das Problem ist einfach, dass es so einfach ist, breit angelegt, anlasslos und unbemerkt, Daten zu sammeln, zu tauschen und zusammenzuführen, die effektiv nie wieder verschwinden und dann irgendwann von irgendwem zu irgendeinem Zweck genutzt werden. Ich wäre nicht überrascht, wenn "Google" mehr Informationen über den Durchschnittsbürger hat als die Stasi von jemandem der tatsächlich unter Beobachtung stand. Und wenn halt Unternehmen wie Huawai, die von Autoritären Staaten wie China kontrolliert werden, die Infrastruktur liefern, über die in zukunft all unsere Kommunikation läuft, dann macht es schon Sinn da etwas kritischer zu kontrollieren.
Letztendlich denke ich aber, dass das einzige was hilft sowieso Ende-zu-Ende Verschlüsselung ist. Wenn Person A mit Person B kommuniziert laufen die daten über so viele Geräte von so vielen verschiedenen Herstellern, dass man ohnehin nicht davon ausgehen kann, dass sie nicht an dritte weitergegeben werden. China/Die NSA bekommen dann zwar immer noch die Metadaten, aber das lässt sich praktisch nicht vermeiden.