Gut, die €700 haben ja noch Platzhaltercharakter. Derselbe Shop auf Geizhals hatte am ersten Tag der Vorstellung des i9-9900K einen Preis von €599 da stehen. Warten wir mal ab, wo sich der tatsächliche Straßenpreis bei echter Verfügbarkeit in Stückzahlen einpendeln wird.
Natürlich sind €700 völlig bescheuert für die CPU. Um die €500+ werden es aber wohl auf jeden Fall werden, was auch reichlich Banane ist.
Generell muss man sagen, dass man derzeit schon ziemlich einen an der Waffel haben muss, um ein Intel Gaming-System zu bauen. Und das sage ich als jemand, der sonst durchaus bereit ist, für Intel einen moderaten Aufpreis für die bessere Leistung und die Unkompliziertheit (bessere RAM-Kompatibilität, leichteres -da gewohntes- BIOS-Tuning usw.) eines Intels zu zahlen.
Ich besitze ja selbst einen -allerdings noch relativ günstig erworbenen- i7-8700K.
Aber wir sind derzeit von moderat ja meilenweit entfernt. Der i7-8700K dürfte inzwischen als Sechskerner mMn maximal €329 kosten, um überhaupt einen Gedanken daran zu verschwenden.
Der i9-9900K sollte eigentlich maximal bei €399 liegen, wenn der 2700X bei €309 steht (im Moment hat der Preis des Ryzen auch leicht angezogen... war aber noch bei €309 letzte Woche).
Von solchen Preisen sind wir wegen des 14nm Engpasses und der Gier der Händler leider Lichtjahre entfernt. Da kann man im Moment nun wirklich nur den Ryzen 2700X empfehlen, zumal man auf ein entsprechendes Board nächstes Jahr problemlos einen 7nm Ryzen 3700X/3800X wird schnallen können, der auf jeden Fall mindestens mit dem 9900K gleichziehen dürfte. Vermutlich wird er sogar ein wenig (+5% bis +10%) vorbeiziehen.
Vielleicht bringt AMD in den nächsten Wochen sogar noch einen 2800X für €349, der die Lücke zum i7-8700K in Games de facto komplett schließt und zum i9-9900K auf einstellige Prozent reduziert.
Wie man es dreht und wendet... mit den z.Z. völlig überteuerten 8700K oder 9900K mauert man sich in die Ecke, da Z370/Z390 auch das absolute Ende von 14nm++(+) CPUs ist. Bis Ende 2019 kommt von Intel vermutlich gar nix mehr. Bis 10nm in Stückzahlen verfügbar sind, könnte es sogar 2020 werden.
Bei AMD dagegen wird man vermutlich auch noch den in 7nm+ gefertigten 4700X/4800X in aktuelle Boards stöpseln können.
Wenn Intel ihre Kapazitätsengpässe und damit die Preise nicht schnell in den Griff bekommen, dann haben wir hiermit im Grunde die Wachablösung auch im Gaming-Bereich. In der jetzigen Situation kann man eigentlich nur noch zum AMD raten bzw. greifen.
Gerade dann, wenn man eh in 1440p/2160p mit ultra Details spielt, wo die Leistungsdifferenz eine noch geringere (bis gar keine) Rolle spielt.