Hallo zusammen.
Mein erster Versuch mit Linux war OpenSuse vor über 20 Jahren. Und das war Überforderung pur. Ich brauchte 3 Tage um den Treiber für unser 56k-Modem zum Laufen zu bringen. Danach hab ich es dann bei Windows XP belassen.
Mein nächster Linux-Versuch war 2011 mit Ubuntu 11.04, als ich mir einen neuen Laptop ohne Betriebssystem gekauft habe. Das war ein voller Erfolg. Alles lief ootb. Als ich später Windows 7 als Dual-Boot mit installiert habe, hatte ich damit weit mehr Probleme (WLAN-Treiber mussten installiert werden, sowie zahlreiche andere Treiber). Und mit Ubuntu lief wie gesagt alles ootb.
Seit dem hab ich Windows nur noch für Spiele benutzt und für Musik Recording (Cubase).
Ich verstehe die Leute also gut, die vor 20 Jahren mal ein Linux ausprobiert haben und abgeschreckt waren. Aber seit über 10 Jahren habe ich eigentlich die gegenteilige Erfahrung gemacht. Probleme treten eher mit Windows auf, nicht mit Linux.
Selbst Drucker und Scanner liefen unter Ubuntu bisher immer ootb, wo die Installation von manchen Druckern unter Windows schon manchmal an die Nerven gehen konnte.
Wenn ich ein Windows 7 System neuinstallieren musste, dann konnte ich mit allen Konfigurationen und Installation aller Updates, Treiber und Programme gut 3-6 Stunden einplanen. Ein Ubuntu System von Grund auf neu aufzusetzen, mit allen Konfigurationen, Updates, Programme und kosmetischer Anpassungen, dauert maximal 1 Stunde.
Aber seit Windows 10 hat sich in der Hinsicht schon etwas verbessert, muss ich sagen. Trotzdem würde ich es nicht benutzen, wenn ich nicht gerade dazu gezwungen bin.
Mittlerweile verzichte ich auf Spiele, die nur unter Windows laufen, wenn ich überhaupt spiele, und ich nehme sogar Musik jetzt unter Linux auf, da ich alle VST-Plugins (bis auf die Steinberg-Plugins) auch unter Linux zum Laufen bekommen habe und auch gute DAW-Alternativen zu Cubase zur Verfügung stehen. Der einzige Grund für mich immer noch ein Windows als Dual-Boot installiert zu haben sind die erwähnten Steinberg Plugins. Die muss ich bei Bedarf unter Windows zu Audio-Files rendern, um sie dann in Linux zusammen mit den anderen Instrumenten weiterbearbeiten zu können.
Und ehrlich gesagt glaube ich, dass der hohe Marktanteil von Windows nur noch auf gut ausgehandelte Verträge zurückgeht, nicht auf bessere Benutzbarkeit. Wenn man Windows die Programme von Adobe, Steinberg und Co. wegnähme, dann gäbe es keinen plausiblen Grund mehr Geld für diesen Dinosaurier auszugeben. Und auch für diese Programme gibt es immer mehr und immer bessere Alternativen unter Linux.
Man bedenke auch, dass Linux mit Android vielleicht schon jetzt einen höheren Marktanteil als Windows hat. Ich kenne die Zahlen nicht. Windows ist also eigentlich eher mehr und mehr eine Ausnahme.