elgorro schrieb:
Virtuelle Maschinen emulieren im Sinne von nachbilden, modellieren tatsächlich nur, das ist nicht das selbe wie, wenn man direkt auf dem Hardware-Layer agiert (Da hat man zum Beispiel diverse Hardware-Booster).
Also was das angeht, das ist wirklich so schlecht formuliert, dass es schon beißt. Emulatoren emulieren, Virtuelle Maschinen dagegen möglichst nicht. Eben an den performancekritischen Stellen nicht.
Beispiel qemu/KVM: qemu ohne KVM ist ein Emulator, kann daher z.B. ARM-Code auf x86ern ausführen und umgekehrt. Dort gilt das von dir gesagte mehr oder weniger tatsächlich.
KVM dagegen ist ein Modul für Virtuelle Maschinen. Damit läuft die VM nativ auf der Host-CPU. Die wird gerade eben
nicht nachgebildet. Was bleibt sind verschiedene Hardwaregeräte, wie Grafikkarte oder Netzwerkkarte, die erst einmal emuliert und somit nachgebildet werden. Aber auch das muss nicht, man kann auch diese "durchreichen" bzw. auf anderem Wege nativ ansprechen (-> Paravirtualisierung).
Genau darum geht es ja dann im Weiteren, wenn es um Spielen innerhalb der VM geht: Die Grafikkare als performancekritisches Instrument wird in der VM nativ angesprochen, Festplatten- und Netzwerktreiber sind paravirtualisiert. Und schon hat man kaum noch etwas, das wirklich emuliert wird. Es läuft fast alles nativ. Innerhalb der VM.
Während klassisches emulieren ala qemu nun eher langsam ist, ist eine moderne VM-Umgebung damit sehr sehr nahe an der nativen Geschwindigkeit. Teils weit über 90% und damit im messbaren, aber nicht mehr fühlbaren Bereich. 99% und mehr sind möglich. Man merkt als Anwender nicht den Unterschied, ob man in einer VM oder nativ arbeitet.
Das geht so weit, dass manch Betriebssystem unter bestimmten Voraussetzungen generell innerhalb einer VM läuft: Windows 11 mit VBS (Virtualization-based Security). Ja, richtig gelesen: Wer Windows 11 in einer Standardkonfiguration betreibt, arbeitet mitunter unwissentlich in einer VM - arbeitet und spielt in einer VM! Und merkt es nicht einmal...