w00tw000t schrieb:
Schaut euch mal diese Folge Frontal 21 vom 4.10.2011 an:
http://www.zdf.de/ZDFmediathek/beit...1457128/Frontal21-Sendung-vom-4.-Oktober-2011
Ab 34:10 geht um das Iphone/Apple.
Mal wieder typisch undifferenziert.
Ja die Arbeitsbedingungen da sind schlimm.
Ja, es ist unmenschlich.
Da will ich gar nichts runterreden.
ABER: Es wird mal wieder so dargestellt, als passiere das nur bei Apple. Und das ist schlicht falsch. Foxconn produziert für fast alle großen Elektronikkonzerne. Samsung, Sony, Intel, HP etcetcetc. Man wird heute kaum ein Produkt finden, wo kein Foxconn Chip drin ist, sei es Tablet, Notebook, Smartphone, PC.
Das Problem liegt einfach an unserer "Geiz ist geil" Mentalität. Denselben Bericht kann man über diverse andere Elektronikkonzerne drehen, über Schuhproduktion, Hosenproduktion etc. pp. Auch da lassen große Marken für Hungerlöhne fertigen (konkret habe ich z.B. mal einen ähnlichen Bericht über The North Face gesehen).
Die Selbstmorde in solchen Fabriken gab es auch vor dem iPhone schon. Aber da hätte es niemanden interessiert. Wenn man jetzt Apple in die Schlagzeile schreiben kann, bekommt man direkt tausende Klicks. Den Leuten geht es nämlich weniger um die Selbstmorde als um die Möglichkeit, mal gegen Apple zu bashen. Das unser hoher Lebensstandard zu günstigen Konditionen auf dem Rücken solcher Arbeiter basiert, ist ja auch nicht erst seit gestern bekannt.
Also sollte man da nicht nur Apple angreifen. ALLE Unternehmen, die unter so Bedingungen fertigen lassen, müssen angegriffen werden, egal welche Branche. Und wir werden dann lernen müssen, dass man Kleidung halt nicht mehr für 2,99€ bei KiK bekommt, sondern dafür blechen muss. Und Sachen auch mal ein paar Jahre tragen muss, es sich nicht jedes Jahr leisten kann, die neueste Kollektion in den Schrank zu packen.
Oder ein Handy muss auch mal 5 Jahre benutzt werden. Nix jede 1-2 Jahre neues Topmodell.
Ach und nochwas: Kosten für Entwicklung, Werbung, Vertrieb, Einzelhändler, Verwaltung etc. wurden bei der Aufstellung zur Gewinnmarge natürlich geflissentlich übergangen. Sehr objektiv.