v_ossi schrieb:
Unsere Demokratie wird wohl solange die beste Lösung sein, bis wir ein besseres System finden.
Das jetzige System wäre auch ohne größere Probleme, wenn alle wirklich demokratisch Denken und Handeln würden, und die Demokratie nicht einfach nur als unnötigen Ballast ansehen würden, der immer nur dann nützlich ist, wenn es um die eigene Sache geht.
Die Diskussion um Artikel 13 macht das sehr gut klar: statt auf die Interessen, die Probleme der Gegenpartei einzugehen, wird das Gegenteil getan. Man blockt schlicht und ergreifend ab, man macht die Gegenpartei lächerlich, man geht, wie der Fall Solmecke zeigt, sogar soweit, dass man zu Unterstellungen greift statt einfach die Argumente zu erwidern.
Das ist, allen voran von Mitgliedern der CDU, kein demokratisches Handeln, im Gegenteil, man stört sich an den Möglichkeiten der Demokratie sogar so sehr (Beispielsweise Demonstrationen), dass man diese bestmöglichst umgehen will.
Dabei stört mich persönlich, dass man von entsprechenden Parteien gerne das Schild "DEMOKRATIE" hochhält wenn es den eigenen Interessen entspricht. Sobald jedoch eine Gegenpartei nicht der Meinung ist und sich selbst demokratischer Mittel bedient, dann greift man nur allzugerne zu Methoden, die man sonst immer verurteilt und ganz und gar nicht demokratischer Natur sind.
Kurz gesagt: man ist durch und durch heuchlerisch.
Dass durch so ein Handeln auch die (vermeintlich bestehende) Demokratie unterwandert und ausghöhlt wird, das ohnehin angeschlagene Vertrauen in die EU weiter sinken wird, Teile der Gesellschaft frustriert werden und sich im schlimmsten Fall nicht-demokratischen Kräften zuwenden, dass alles wird aus finanziellen Interesse (um mehr geht es nicht, wenn es wirklich um den Schutz von Urhebern gehen würde, dann würde man eine bessere Lösung finden und/oder die Vorschläge der Gegenpartei diskutieren/annehmen) gerne in Kauf genommen, schlicht weil man der Meinung ist, dass das alles schon gut geht und wie immer "nach mir die Sintflut".
Leider werden friedliche Demonstrationen und auch Wahlen daran nichts ändern. Letztere kommen zu spät und spalten die Gesellschaft Europas nur weiter in kleinere Gruppen. Ersteres hingegen funktioniert nur, wenn die entsprechenden Empfänger, gegen die sich die Demo richtet, demokratisch Denken und diese Bedenken sich auch zu Herzen nehmen würden. Darauf dann argumentieren und eine bessere Lösung finden.