Sebbi schrieb:
Natürlich kannst du, du musst nur entsprechend mit den sozialen Konsequenzen rechnen.
Im übrigen ist im weiteren Verlauf deine Argumetnation zwar durchaus verständlich, du erleidest an dieser Stelle nur eben genau dass, was viele soziale Gruppen über Jahrzehnte in Deutschland und auch in der Welt immer wieder erleiden mussten und du im Ansatz - und das kann man auch so offen schreiben - selbst ein Stückweit nun erfährst, was Diskriminierung bedeuten kann und wie sich Menschen dafür auch an Sachen anpassen mussten, die Ihnen nicht zusagen, nur weil es die Mehrheitsgesellschaft fordert.
Sebbi schrieb:
Oder könnten die, die sich aufregen nicht auf AGG und EU Richtinien berufen, die genau das erzwingen können
Natürlich können Sie sich auf das AGG berufen und auf EU-Richtlinien und sie können sich sogar auf das Grundgesetzt berufen und zwar Artikel 1 - 4 und da das die ersten 4 Artikel sind, gelten diese mehr als Artikel 5.
Sebbi schrieb:
was "ich" nicht für richtig halte, weil sich wenige sich diskriminiert fühlen.
Das Problem an der Egozentrik ist, dass man von anderen Empathie und Verständnis erwartet, gleichzeitig diese aber anderen nicht entgegen bringt, sondern Begründungen sucht, warum das eigene Opferdasein viel schlimmer ist.
Wie gesagt, dass was du nun erlebst, weil du dich nicht anpassen willst, ist genau das, was viele andere Menschen tagtäglich erleben, weil Sie sich an die Mehrheitsgesellschaft anpassen müssten, da sie sonst ausgegrenzt werden, sie einen Job nicht bekommen, oder relativ schnell auch wieder entlassen werden oder weil es andere Ressentiments gibt, die aber in der Regel nicht wirklich etwas mit den Menschen zutun hat, sondern nur weil sie anders sind und sich in manchnen fällen anders verhalten, ohne dass es eigentlich ein Problem ist.
Sebbi schrieb:
Oder das Straßennamen umbekannt werden, die irgendwas "rassisisches" hätten. Ich wurde nicht gefragt, ob ich das möchte, aber ich muss dafür überall meine Adresse ändern und auch meinen Ausweis und so aktualisieren lassen.
Und auch hier erlebst du etwas, was Menschen die nach Deutschland kommen auch oft erleben, besser erlebten, als sie nach Deutschland kamen, weil ihre Namen nicht "deutsch kompatibel" waren und sie sich umbenennen mussten und dafür entsprechende Gebühren zahlen mussten und heute durch diese Zwangsumbenennungen durch den Staat heute jedes mal zig zusätzliche Dokumente mitnehmen müssen oder erneut anfordern müssen, weil sie nicht älter als 6 Monate sein dürfen und sie daher auch noch nachweisen müssen, dass entsprechende Umbenennungen statt gefunden haben, was alles ins Geld geht und das zahlt ihnen auch keiner.
Zu mal die Änderung der Adresse auf den Ausweisdokumenten in der Regel kostenfrei ist, sofern du kein neuen Ausweis beantragst, ich musste bis heute für Adressänderungen noch nie etwas zahlen. Gebühren werden fällig beim Kraftfahrzeugschein.
Sebbi schrieb:
Strafechtlich verboten direkt wird es nicht, aber es entstehen soziale Diskrepanzen, wenn ich mich nicht an diese "Normen" halte sowie auch zivilrechtliche Ansprüche dank des AGG und den EU Richtlinien
Und stell dir vor, Menschen wie ich - behinderung, nicht ideale Körperform wegen Schildrüse, Abneigung gegen Alkohol - erlebe auch heute noch tagtäglich soziale Diskrepanzen für das, was ich bin, muss mich rechtfertigen für meine Behinderung, bin gemobbt worden wegen meiner Behinderung und auch für mein Aussehen, muss jedes mal erklären warum ich keinen Sekt trinke, sondern einen O-Saft dann zum Anstoßen nehme.
Du erlebst nun das erste mal, was es bedeutet, dass man diskriminiert wird, nur dass du nicht aufgrund deiner körperlichen Merkmale, gewisse Eigenheiten sowie Kultur und Herkunft diskriminiert wirst, sondern auf Grund deiner Meinung und dem daraus resultierenden Verhalten.
Die eigene Meinung und darauf aufbauend auch das Verhalten kann man aber relativ leicht ändern, in dem man das eigene Handeln überdenkt. Das nennt sich Selbstreflexion.