meine persönliche Meinung:
Es ist natürlich klar, dass bei einer Plattform wie Youtube Kosten entstehen und diese müssen auf die ein oder andere Art gedeckt werden, auch wollen die Leute die dahinter stehen, bestimmt auch etwas daran verdienen, nachdem sie Ihr Geld über Jahre da reingebuttert haben.
Das kann man über eine monatliche Nutzungsgebühr erreichen oder über Werbung. Das darüber hinausgehende wie ist dabei dann aber der entscheidende Punkt.
Eine monatliche Nutzungsgebühr muss dem angebotenem entsprechen, darf nicht völlig abgehobene Preise verlangen (vor allem muss es ein günstiges, vernünftiges und up selling freies Basis Paket für den berühmten schmalen Euro geben), da das vorliegende Material qualitativ zu vielfältig ist, kann dies kaum ein Maßstab für die Kosten sein. Da muss also die Qualität des Service der Plattform selber als Maßstab für die Gebühr herhalten und da sehe ich persönlich die Youtube Plattform derzeit als "lediglich ohne Gebühr mit Werbeblocker brauchbar" an. Der Algorithmus wirft einen (immer wieder) viel zu schnell in eine Bubble, neue Sachen zu erstöbern wird einem sehr schwer gemacht. Auch ist die Verwaltung der abonnierten Kanäle einfach nur eine Mist. Weggefallene Features wie die Videobewertung (das ist nur noch ein Witz) oder Direct Messaging (der Scam bedankt sich) runden das Bild zur Katastrophe hin ab.
Im Gegenzug bleibt natürlich das Modell über Werbung. Nur, niemand will alle paar Minuten einen / immer wieder den gleichen billigen Werbespot sehen, da kann man ja gleich bei der Glotze bleiben. Erst recht wenn es sich um hochqualifizierte Clips handelt wie: "Kohle! Kohle! Kohle! Schau dir meinen fetten Miet- Porsche an, du Opfa! Ich mach dich Reich! Ich Scheiß dich zu mit meinem Geld! nein... das ist bestimmt kein Schneeballsystem oder andersartiger Scam... bestimmt".
Ähnlich ist es auch zu einem extrem überwiegendem Teil mit der Werbung, die die Creator "selber erstellen" und in ihre Videos einbetten. Keine Sau will den billionsten ins Video eingebetteten offiziellen Werbeclip mit dem Voiceover durch den Creator sehen (als extrem Beispiel sei da mal Raid Shadow Legends genannt, ein das Abzocker Game, mit den miesesten Werbeclips, die dann auch noch gefühlt 10 Minuten lang sein können, real an die 5 Minuten gehen und das permanent derart in den Himmel gehypt wird, dass man sich fragt, wieso andere Firmen überhaupt noch Spiele entwickeln...). Oder der Weg des Influencer mit "wow ich benutze seit 3 Wochen diese ganz neue, tolle und geniale Kacke hier isch schwörr auf deine Mudda und es hat mein Leben total positiv verändert", natürlich mit völlig gehypter Stimme vorgetragen, die eigentlich nur erreichbar sein dürfte, wenn man gerade ganz hart auf Droge ist.
Die Werbeindustrie im Internet muss einfach noch immer umdenken!
Keine Ahnung, wie oft ich jetzt schon von JayzTwoCents den iFixit Clip gesehen habe, der noch nicht mal von iFixit in Auftrag gegeben wurde, wenn ich das aus einem seiner Videos mal richtig verstanden habe. Jay hat das aus eigenem Antrieb gedreht, weil er von iFixit (Produkt und das Right to Repair Konzept für das iFixit Unterstützend beisteht) überzeugt ist und damit würdigen wollte... und ich finde diesen Clip immer noch geil, spreche manchmal erschreckend viel Text mit und grinse mich dumm, dämlich und glücklich! Selbst sein Wargaming World of Warships Clip ist gut, den kann man sich anschauen, auch mehrfach und über längere Zeit, einfach weil man als Zuschauer, als Zielgruppe Gamer, genau nachempfinden kann, wenn es heißt, dass man den Arsch hochbekommen soll und irgendwas erledigen muss, während man doch gerade einfach nur zocken will! Oder das von Plankton gestern erschienene Video "Ich hab mir ne Modellbahn gekauft", das ist nüchtern betrachtet ein 6 Minuten und 12 Sekunden Werbevideo zu dem Google Pixel 7 Pro! welches einem aber nicht auf die Eier geht, weil "das Produkt im klassischen Sinne kaum stattfindet", aber eben dadurch auch hängen bleibt, weil es ist einfach toll gemacht, eine Geschichte abseits des Produktes erzählt, die aber zeitgleich auch zu dem Produkt eine gewisse Beziehung aufbaut. Man wird unterhalten und informiert, vor allem aber fühlt es sich nicht wie ein Werbevideo an, man schaltet nicht angeekelt ab oder weg. Mission accomplished!
Natürlich ist nicht jeder Creator an der Stelle vergleichbar gut unterwegs, aber das ist ein Punkt, an der geschäftstüchtige kreative Berater für eine kleine Gebühr (z.B. anteilig an den Einnahmen der jeweiligen Werbung) durchaus auch kreativ zur Hand gehen können, ohne dass sie aber dem Creator derart in die Parade fahren, dass das Ergebnis weder Witz noch Charme hat und einfach nur unpersönlich rüber kommt.
Youtube / Google muss zuschauen, dass sie von der klassischen Werbung auf Videoplattformen wegkommen und intelligente Werbung von der Werbeindustrie einfordern, dafür müssen die Creator, natürlich aber vor allem auch die Werbetreibenden mit ins Boot geholt werden, damit es sich für alle drei Parteien lohnt. Die Werbeindustrie mit mit ihren vorgescriptetem und abzusegnendem Blödsinn... das will doch kein Mensch sehen, selbst nach gelungener Lobotomie! Lass Google da meinetwegen als Mittler zwischen den Werbenden und den Creatorn für einen kleinen vernünftigen Obolus auftreten.
oder sonst was, keine Ahnung was, sollen sich andere einen Kopf drum machen, wie Google mit vernünftiger und intelligenter passender Werbung auf Youtube was verdienen kann...
Ich weiß lediglich, die Kosten / Werbefrage derart auf dem Rücken der Nutzer auszutragen (übertrieben hohe Paywall für, in Anbetracht der Gebühr, nicht angenehm zu nutzenden Plattform / dümmste & unausweichliche Werbung) kann und darf nicht die Lösung sein!
Ein dreifaches "Hipp Hipp Hurrah!" und "Hoch sollen sie Leben!" auf die Werbeblocker!