Balkonkraftwerk mit Speicher und "Notstrom"

Sithys

Captain Pro
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Moin zusammen,
ich habe von Elektronik wenig Ahnung und dachte, ich rufe mal unseren lokalen Elektriker an und lasse mich beraten. Nachdem ich dann von diesem zu einem weiteren Elektriker und von diesem zum nächsten Elektriker weitergeleitet wurde, bin ich genau so schlau wie vorher...

Wir sind 2022 in unsere Wohnung gezogen, Neubau, alles modern, soweit so gut. Wir haben auf dem Balkon eine Außensteckdose, an welche meine bessere Hälfte das Weihnachtsgebamsel anschließt und abends fleißig schaltet (ihr kennt das...). Diese Steckdose möchte ich jetzt umwidmen und am liebsten an unsere Brüstung 2 Panele hängen, die ihren erzeugten Strom in einen kleinen Speicher im Hauswirtschaftsraum pumpen. Von diesem kleinen Speicher sollen dann im Falle eines Stromausfalles die Kleinstverbraucher versorgt werden - vorzugsweise geht es mir hier z.B. um die Rollläden. Bei uns in der Straße wird viel gebaut und wir hatten schon einen Stromausfall... dann sitzt man da, morgens um 8, komplett im dunkeln und sieht die eigene Hand vor Augen nicht, weil die Rollläden unten sind.

In meiner laienhaften Vorstellung kann das doch eigentlich gar nicht so schwer sein... die Dame von der dritten Firma meinte dann, das Vorhaben sei sowieso nicht umsetzbar und würde sich auch nicht rechnen, weil ich einen großen Speicher bräuchte etc. und hat mir alternativ angeboten, dass ich einen Speicher mit zwei Steckdosen kaufe... wie ich da dann die Rollläden anschließen soll, ist mir ein Rätsel aber gut.

Ich denke ich bekomme hier eventuell mehr Tipps oder Ratschläge, als von unseren Elektrikern. In diesem Sinne: Schönen Wochenstart und vielen Dank im Voraus :)
 
Was du in meinen Augen wünschst, wäre eher eine kleine USV für die Hausautomation/Rolläden... Balkon-PV incl. Speicher wäre dann ein anderes Thema.
 
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ein bkw mit speicher rechnet sich tatsächlich meist erst nach ~12Jahren. Nur BKW nach ~2-3Jahren. Das Problem ist die Notstromfunktion. Das haben nur große Heimspeicher für Dach solar systeme. beim BKW speicher kannst du meist nur an nen 220V anschluss ein gerät dran hängen im notfall, aber halt nicht das ganze haus. Die dürfen als steckersystem halt keine spannung führen sobald die 220V vom haus nicht mehr anliegen.

daher wenn notstrom für's haus brauchst du ne dach anlage mit großem speicher und bist dann bei +-20k

für den anwendungsfall den du beschreibst würde wohl auch ne taschenlampe neben dem bett ausreichen. stromausfälle sind in DE ja eher die seltenheit.
 
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@Sithys Du möchtest eine Inselanlage. Das mit einem BKW mit zwei oder vier Panels zu realisieren halte ich für nicht (sinnvoll) möglich.

BKW funktionieren nur, wenn eine Netzsynchronisation besteht. Bei Stromausfall ist auch das BKW tot.
 
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Phil_81 schrieb:
Was du in meinen Augen wünschst, wäre eher eine kleine USV für die Hausautomation/Rolläden...
Hmm... ließe sich das denn in der Elektroinstallation lösen? Wir haben direkt neben dem Sicherungskasten einen komplett freien Küchenschrank quasi. Wir haben im HWR damals quasi die Küchenmöbel fortführen lassen um mehr Stauraum zu haben. Der Sicherungskasten ist jetzt quasi direkt in/neben diesem Schrank. Der Schrank hat eine große Tür, 60er Breite und ist von unten bis oben frei.

honky-tonk schrieb:
für den anwendungsfall den du beschreibst würde wohl auch ne taschenlampe neben dem bett ausreichen. stromausfälle sind in DE ja eher die seltenheit.
Ja... schöner wäre es aber natürlich, wenn zumindest diese Kleinigkeiten weiter laufen würden und wenn es nur für ein paar Stunden ist.
Ergänzung ()

SaxnPaule schrieb:
BKW funktionieren nur, wenn eine Netzsynchronisation besteht. Bei Stromausfall ist auch das BKW tot.
Das wusste ich z.B. gar nicht. So wie du es beschreibst, bringt mir das BKW im Falle eines Stromausfalles ja gar nichts quasi. Und ich dachte, ich kann mit der Kiste dann noch irgendwie Handys aufladen oder sowas, das geht auch nicht?
 
Kommt viel drauf an, wie die E-Installation /Stromkreisaufteilung bei dir genau aussieht, aber normal wird das recht schwer umzusetzen sein.

BKWs mit Speicher haben den Speicher immer in der Nähe der Paneele weil: Paneele und Speicher arbeiten mit Gleichstrom. Danach kommt der Wechselrichter für den Wechselstrom (den du in der Steckdose hast).

Also Speicher im Hauswirtschaftsraum ist schon mal ein Thema, das mit normalen BKWs nicht vorgesehen ist.

Dann zum Notstrom: BKWs haben keine Notstromfunktion. Es gibt so Speichersysteme für unterwegs, wo es dann Steckdosen am Speichersystem gibt, aber das lässt sich nicht mit deiner E-Installation / dem Rollladenstromkreis verbinden.
 
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Sithys schrieb:
Und ich dachte, ich kann mit der Kiste dann noch irgendwie Handys aufladen oder sowas, das geht auch nicht?
Nein. Das ist dann tot. Ansonsten würdest du ja einen Schlag bekommen, wenn du an den Stecker fasst, nachdem du ihn aus der Steckdose ziehst.

Einzige mir bekannte Möglichkeit ist ein Speicher mit eingebauten Steckdosen. Diese funktionieren dann auch bei Stromausfall.
 
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Schau Dir mal den FOSSiBOT F3600 Pro an.. Der sollte Deine Anforderungen erfüllen. Allerdings musst Du im Blackoutfall dann die Steckdosen an dem Gerät nutzen. Für eingebaute Lösungen brauchts dann schon was Größeres mit deutliche mehr PV.

 
Möglich wäre das mit einem Ecoflow SmartHonePanel und der Delta Pro. Da müsste aber ein Elektriker ran. Generell, kannste 10 Sicherungen ( Stromkreis) damit versorgen. Wenn das SHP, über die Akkus einspeißt, trennt es den GRID. Fließt also kein Rückstrom.
 

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das hier ist denke ich was du meinst, einfach nen akku mit steckdose, den kann man dann teilweise auch mit solarpanelen aufladen, aber in den hausstromkreis wird der nicht integriert. damit kannst du den akku vom handy laden und vll auch nen laptop betreiben. Fön oder staubsauger bzw rollläden schafft der aber nicht
 
Wir haben auch überlegt eine große Anlage zu montieren und einen Speicher im Keller zu platzieren.
Zum Ende haben wir jetzt 2 BKW installiert, für jedes Stockwerk eine Anlage mit kleinem Speicher.
Jetzt zum Oktober sieht es rückblickend so aus das wir 35% des Verbrauchs der Vorjahre eingespart haben.

Die Speicherlösung ist in soweit gut als das nach einem einigermaßen sonnigen Tag der Akku noch ca. 5 Stunden Strom liefert. Also den Grundverbrauch des Hauses mit 2 Wohneinheiten gut unterstützt.

Die Anlage haben wir einzeln zusammengestellt: War kein großes Problem und lässt sich halt besser an die Bedürfnisse anpassen.
 
Bei der angesprochenen Problematik mit Baustelle & Stromausfall & dunkle Wohnung würde ich generell anders vorgehen.
Bspw. ein paar Teelichter im Haushalt für Licht, falls es irgendwann in den nächsten Jahren erneut zu einem Stromausfall kommt. Will man mehr investieren, gehen sicher auch ein paar Akku-Strahler um einen in jedes Zimmer zu stellen. Die können dann auch im Keller lagern bis es mal wieder einen Stromausfall gibt.
Oder noch ganz anders: Wie geht eine manuelle Überbrückung bzw. Betätigung der Rolläden? Kann man einen Gurt einhängen und im Notfall einfach manuell hoch ziehen? Gibt es einen extra Anschluss für separate Stromzufuhr?

Es scheint hier viele einfachere, günstigere, zielführendere und vor allem funktionierende Herangehensweisen zu geben.

Gegen ein zusätzliches BKW spricht aber nichts.
 
Sternengucker80 schrieb:
Möglich wäre das mit einem Ecoflow SmartHonePanel und der Delta Pro. Da müsste aber ein Elektriker ran. Generell, kannste 10 Sicherungen ( Stromkreis) damit versorgen. Wenn das SHP, über die Akkus einspeißt, trennt es den GRID. Fließt also kein Rückstrom.
Das ist doch eigentlich genau die Lösung die ich brauche :o sieht vielversprechend aus, dankeschön! Fehlt mir noch der Elektriker, der mir das in Betrieb nimmt und entsprechend vorbereitet.
 
@Sithys Das ganze bringt dir aber vermutlich nix. Mit 2 - 4 Panels bekommst du mit Glück im Sommer ein 2kWh Speicher befüllt, welcher am nächsten Morgen noch etwas Restladung hat. Von Oktober bis März wird so gut wie nix im Akku ankommen und dann sitzt du morgens um 7 trotzdem im Dunkeln.

Hier mal ein Beispiel:
1729501812546.png


Im gesamten März habe ich 20kWh ins Netz zurückgegeben. Die wären sonst im Speicher gelandet. Vereinfacht also 0,7kWh am Tag. Nehmen wir eine Grundlast von nur 100W an, wäre 7h später der Akku schon wieder leer.
Da du nach Sonnenuntergang aber deutlich mehr als 0,1kWh/h verbrauchen wirst, hält das Ding nicht mal bis Mitternacht durch.

Größter Wert bei mir im Mai mit 67kWh Einspeisung. Ich habe vier Panels mit insgesamt 1670Wp.
 
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Kostet aber auch🫣. Die Pro, wird über Solar geladen. Zur Not, kann sie auch über das SHP geladen werden, wenn kein Stromausfall ist.
SHP 1 mit einer Delta Pro 3600KWh. Max 2x Pro mit je 2 Zusatzakkus. Also 6x3600KWh. Das langt ne Weile. An jede Pro, können Panel mit max. 150V/ 15A ran. ~ 3x 400-450W Panele oder 3x2, usw. Bei über 15A, regelt sie ab, bei über 150V raucht sie ab.
 
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SaxnPaule schrieb:
@Sithys Das ganze bringt dir aber vermutlich nix. Mit 2 - 4 Panels bekommst du mit Glück im Sommer ein 2kWh Speicher befüllt, welcher am nächsten Morgen noch etwas Restladung hat.
Mir würde die reine "Notstrom"-Geschichte erstmal reichen. Wenn die Rollläden halt nur dann über die USV laufen, wenn wirklich der Strom weg ist quasi, wäre das schon ein Gewinn. Wenn ich die Akkus/USV dann auch noch über das BKW befüllen könnte, wäre das natürlich prima aber wenn die Akkus erstmal ganz normal mit Strom befüllt werden, passt das für mich auch.
 
Schau mal bei Ecoflow auf der I-Net Seite. Die vermitteln auch teilweise, wer es installieren könnte.
 
@Sithys
Ich rate Dir von Deinem Speichervorhaben mit lediglich 2 PV-Paneelen ab.
Im Zweifelsfall sitzt Du trotzdem im Dunklen, weil der kleine Speicher bereits durch andere Verbraucher leer gesaugt wurde (Kühlschrank, Router, TV usw.).
Die Installationskosten für Deine Wunschvariante werden sich auf 2000€+ belaufen.
Deine Rollläden sind fest verdrahtet, da nützen Dir auch keine Schukodosen an einer USV, weil Du die Rollläden dort nicht anstecken kannst. Da muss der Elektriker recht viel neu installieren und das lohnt sich wegen 2 PV Paneelen einfach nicht (Ertrag/Aufwand).

Mache das mit BKW, kaufe noch einen Außenverteiler und dann steckst Du diesen in die feste Außensteckdose , das BKW in diesen Verteiler und hast noch 2-4 weitere Steckdosen für elektrische Geräte auf dem Balkon frei!
 
Er will doch gar kein BKW. Er will eine USV. Kostentechnisch, nicht gerade billig, aber machbar und skalierbar. Hört doch bitte mit euren Spielzeug BKW's auf. Das war nicht die Fragestellung. Was einem das ganze am Ende Wert ist, steht auf einem anderen Blatt. Mit nem Microwechselrichter, kann ich weder mit noch ohne Speicher ohne GRID einspeisen. Kein Netz, keine Einspeisung.
Das würde mit dem System aber auch noch zusätzlich funktionieren, wenn man einen Powerstream mit dran hängen würde. Oder per Zeitplan im SHP zuviel Strom direkt verbrauchen, im eigenen Netz. Mit bis zu 3600/7200Watt.
Mit dem System, könnte er sogar kochen, Kühlschränke betreiben, usw. bei Stromausfall. Wenn das öfters passiert und auch für längere Zeit, kann so ein System Sinn ergeben.
 
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Um eine Notstromversorgung für ein Haus (oder Teile davon) zu installieren, ist ZWINGEND ein NA Schutz in die Verteilung einzubauen (Trennung von Haus und Netz, wenn das Netz ausfällt, um keine Spannung in das offiziell Spannungsfreie Netz zu bringen, der Techniker, der den Ausfall behebt, soll keinen gewischt bekommen). Allein das sind Umbaukosten von ~2000-3000€, je nach Elektroinstallation.

Die Variante mit dem Speicher, der Wechselrichter und Steckdosen hat, scheint einfacher, wobei sich meiner Kenntnis entzieht, welche Modelle noch Spannung führen, wenn das Netz weg ist. Jeder Wald und Wiesen Wechselrichter mit nur einem Augang (230V) hat KEINEN NA Schutz.
 
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