Großer Gott, wenn man hier schon nur die ersten zwei Seiten liest, dreht sich einem der Magen um. Wenn man keine Ahnung oder offensichtliches Halbwissen hat, sollte man sich vielleicht verbal zurückhalten und schon gar keine “Empfehlungen” zum Heimwerken abgeben.
Die Problematik ergibt sich aus einer möglichen thermischen Überlastung der Leitung. In den allermeisten normalen Hausinstallationen werden für Steckdosenstromkreise 3x1,5mm2 NYM-J verlegt. Die zulässige Dauerbelastbarkeit liegt je nach Verlegeart bei gerade etwas über 16A. Wer in seiner (relativ modernen) Wohnung in den Sicherungskasten schaut, wird 16A Leitungsschutzschalter für seine Steckdosen vorfinden. Passt also gerade so. Die heißen übrigens nicht umsonst LEITUNGSschutzschalter.
Das Problem in Verbindung mit einem Balkonkraftwerk ergibt sich aus einer damit vorhandenen zweiten Stromquelle im gleichen Stromkreis. Theoretisch könnte somit zu einem Dauerstrom von 16A über den LS ein zusätzlicher Strom von ca. 3,4A aus den 800W Einspeisung kommen, den der LS nicht sieht und damit auch nicht auslöst. Es ergäbe sich somit in Summe ein Strom von ca. 18-19A auf der Leitung. Unzulässig viel bei 1,5mm2 Kupfer und damit ungünstigen Falles Erhitzungs- und Brandgefahr.
Das ganze lässt sich übrigens ganz einfach lösen, indem man die Vorsicherung auf 10A reduziert (man=ein eingetragener Elektriker). Am Stromnetz rumbasteln dürfen in DE übrigens nur beim Stromnetzbetreiber eingetragene Elektroinstallationsbetriebe.
An alle, die o.g. für einen maximal theoretischen Fall und völlig überzogen halten: Versicherungen lieben sowas. Man sollte sich schon fragen, ob einem die gesparten 3,50 Euro für einen Elektriker im Zweifel eine Selbsthaftung wert sind, die im Falle des Falles bei Personenschaden auch vor Gericht geklärt wird.