K7Fan schrieb:
"Garantierten Schutz" gibt es sowieso nicht
Ist richtig, ich formuliere wohl leider zu gern etwas überspitzt. Sagen wir, die Wahrscheinlichkeit liegt signifikant höher als im Gegenfall. Mir gehts hier eher um gesellschaftsweite Wahrscheinlichkeitsrechnung, Einzelbeispiele gibt es immer. Dass du selbst an Masern erkrankt bist ist bedauerlich, aber es freut mich sehr, dass du es gut überstanden hast und die Impfung den Krankheitsverlauf anscheinend immerhin lindern konnte!
K7Fan schrieb:
Sieht so Dein "Gesellschaftsvertrag" aus?
Bedingt. Was ich für eine Art "Grundverantwortung" halte ist hochgradig tödliche Infekte zu vermeiden. Und dazu zählen die Masern, zumindest in meinem Verständnis, mit rein. Eine Influenza, ist das nur unter bestimmten Voraussetzungen, z. B. einer vorausgehenden Schwächung des Immunsystems. Ich möchte hier auch niemanden ausschließen oder mich auf ein hohes Ross schwingen a la "alte Menschen sind mir egal" oder ähnliches. Dennoch sind von den geimpften auch nur
50% wirklich geschützt, um eine Erkrankung (und meist schwerere Folgen) zu vermeiden wird sie daher hauptsächlich den Risikogruppen emfohlen, wozu eben genannte durchaus gehören. Sieht man sich in dieser Gruppe hat man auch die Möglichkeit sich impfen zu lassen und sich dagegen bestmöglich zu schützen.
Während ich so schreibe merke ich aber auch, das ich egal wie ich hier argumentieren will in einen Kreis aus Verantwortung laufe, den ich nicht, meinen argumentatorischen Ansprüchen genügend, auflösen kann. Womit mir auch Mittel fehlen mich in dem Punkt deiner Argumentation entgegenzustellen, da fehlen mir aktuell die Argumente und ich möchte auch nicht mit Pseudofakten anfangen, die ich mir aus der Nase ziehe. Daher bleibt mir an der Stelle lediglich die "Ausnahme aufgrund persönlicher Gefahreneinschätzung und eigener Infektionswahrscheinlichkeit" anzubringen, ob man diese Ansicht teilt bleibt allerdings jedem selbst überlassen. Ich empfinde die Bedrohung durch Masern (gesellschaftlich & statistisch gesehen) zumindest als weitreichender als die der Grippe unter den mir gegebenen Erfahrungswerten. Ich mag mich an dieser Stelle irren und vlt. ändere ich meine Meinung dahingehend sogar noch mal, aktuell bleibt mir in dieser Diskussion aber nicht mehr dazu zu sagen. Im Themenkontext dieses Threads ist die Impfpflicht für Masern für mich auf jeden Fall mit dabei, ich glaube als Kind habe ich sogar Grippeimpfungen bekommen (müsste ich aber nachschlagen). Auch hier ist für Kinder ein zusätzlicher Schutz sicher mindestens überlegenswert, Stichwort Risikogruppen als Schnittmenge der besonders gefährdeten Menschen.
K7Fan schrieb:
die 50% Versagensrate halte ich für viel zu hoch gegriffen.
War hier eher schnippisch gemeint. Anhand oben verlinkter Quelle vom Robert Koch Institut stimmt sie überraschenderweise jedoch wirklich.
Schlussendlich möchte ich daher eines zusammenfassen: über die Erwachsenenimpfung könnte man sicher einen ganzen neuen Thread mit Diskussionen und Meinungen füllen. Bleiben wir im Kontext der Kinder, womit hier alles angefangen hat, dann denke ich, dass eine gewisse Impfpflicht für hochansteckende Krankheiten sicherlich eine Überlegung wert sein kann. Gerade für auslöschbare Krankheiten wie Masern, die man dadurch erreichen könnte. Grippen werden sicherlich nie so einfach ausgelöscht werden können, dafür ist der Erregerstamm viel zu flexibel. Ein zusätzlicher Schutz ist allerdings diskutierbar. Eine genauere Position zur Grippe-Impfpflicht kann ich aufgrund fehlender Statistiken allerdings gerade nicht geben, aus denen sich meine Meinung bilden würde. In diesen Fällen kann ich da nur in der Grundposition "eigenverantwortliche Vorsorge und Selbstbestimmung" verweilen, bis ich bessere Argumente sammeln konnte.