Taxxor schrieb:
Also gerade jetzt in der Kurzarbeitszeit, wo die Pläne für den nächsten Monat jeweils am Monatsende gemacht werden und ich bis zum Monatsende zuhause bin, ist es schon vorteilhaft, wenn mir mein Abteilungsleiter nächste Wochenende schreiben kann, ob ich am Dienstag auf die Arbeit kommen muss oder nicht und ich direkt antworten kann, ob mir die Zwangseinteilung der Urlaubstage so passt oder nicht^^
Kannst du nicht am Freitag in der Firma anrufen, welcher Dienst am Montag anliegt?
Kann dir der Verantliche das nicht per Mail schicken?
Es sagt übrigens niemand, daß IMs wie WA nicht vorteilhaft wären. Das Ding mit ihnen ist nur, daß Leute Bequemlichkeit und Datenschutz unterschiedlich gewichten. Noch dazu kommt, daß sich Leute häufig nicht im klaren darüber sind, was ihr Schlauphon da gerade alles wohin versendet. Ist ja alles unsichtbar, und was man nicht sehen kann, existiert für viele Leute nicht. Das wäre sehr anders, hätte man zu jedem verschickten Datum ein graphische Repräsentation in der echten Welt. Anstatt Nullen und Einsen wie in Cyberpunk-B-Movies der Neunziger müßten kleine Zettel vom Schlauphon zum Router fliegen, auf denen steht:
Vom Gerät mit der IMEI 990000862471854 und der SIM mit der Mobilfunkrufnummer 0178 8152068 wird um UTC 2007-08-31T16:47+00:00 von der IP 177.93.22.141 und an den WGS84-Koordinaten 53.554723, 9.983414 an den Kontakt „Peter“ mit der Mobilfunkrufnumer 0177 8152068 folgende Nachricht gesendet: „Bring noch ’nen Dübel mit!“
lucdec schrieb:
Kommen Smartphones direkt aus der Hölle? Kommunikation (mit Fotos, Videos u.sw.) mit Menschen, die einem wichtig sind, die man aber vielleicht nicht jederzeit treffen kann, war noch nie so leicht wie heute.
Warum ist das schlecht?
Es geht nicht um das
Was, es geht um das
Wie. Niemand hat etwas dagegen, daß du mit Menschen kommunizierst, die dir wichtig sind, sondern nur dagegen, daß du das via WA machst. Über einen datenschutzfreundlichen Weg geht das genauso und niemand beschwert sich.
Kacha schrieb:
Das ist ja die perfekte Steilvorlage fuer die sich-selbst-auf-die-Schulter-Klopfer um zu zeigen, dass sie die besseren Menschen sind und die anderen alles Idioten. Was benutzt wird bestimmt im Endeffekt die Mehrheit, ob es einem passt oder nicht.
Was sich durchsetzt, ist leider häufig die bequemste und billigste Lösung, die vorrangig Unternehmen nützt, nicht aber die auf lange Sicht für die Anwender/Menschen bessere Lösung.
Kacha schrieb:
Man darf sich ja gern wehren, aber dann muss man halt mit den Konsequenzen leben. Aber das kann man dann auch nicht. Da schreibt man anderen lieber vor was zu sein hat.
Leb ich. Und darf seit Jahren das Gemecker der Verwandtschaft ertragen, weshalb ich mir doch immer noch kein Smartphone zugelegt hätte. Bilder kommen dann per Mailanhang.
Kacha schrieb:
Nimm es mir nicht uebel, dass ich dich als Beispiel nehme. Das ausgeschlossen werden ist die Konsequenz daraus, dass du andere Prioritaeten hast wie andere Leute und du nicht bereit bist diese zu aendern. Warum sollten die anderen jetzt ihre Prioritaeten dir zu liebe aendern? Weil du die Konsequenzen aber nicht magst willst du gleich auf gesetzlicher Ebene allen vorschreiben was sein soll, damit du dann doch noch alles bekommt was du willst. Das ist schon ziemlicher Irrsinn. Wie waere es mit etwas neuem: Die Konsequenzen der eigenen Entscheidung zu akzeptieren und damit zu leben? So wie die anderen mit der Konsequenz leben, dass ihre Daten verarbeitet werden. Denn deine Argumentation folgt dem typischen: Wir sind die guten, wir wissen was fuer alle das beste ist, wir zwingen allen unsere Sichtweise auf, der Zweck heiligt die Mittel. Tausche dein Thema mit einem aus, dass du ablehnst oder mit einer Gruppierung, die du ablehnst und ueberlege dir ob die selbe Vorgehensweise immer noch erstrebenswert ist.
Im Gegensatz zum Wohlfühlgeschwafel der Grünen in der Politik gibt es gegen WA und für Matrix/Signal belegte und nachvollziehbare Fakten, die sich von jedem einsehen lassen. Nicht alles ist eine subjektive Entscheidung zwischen Schoko- oder Vanilleeis. Man kann auch Entscheidungen treffen, die objektiv beschissen sind. Weil die Mehrzahl lieber die bequeme Lösung möchte, soll die Minderheit also die datenschutzfeindliche Lösung nutzen. Verquere Logik.
Davon abgesehen, daß man auch mit den vorgeschlagenen gesetzlichen Vorgaben von new account() WhatsApp immer noch betreiben könnte – nur könnte die Welt ja dann hinter den Vorgang gucken, und das möchten WA und die Betreiber anderer proprietärer IMs nicht.