News Bundesweiter Warntag 2024: Heute um 11 Uhr wird Deutschland wieder zur Probe gewarnt

Tomsenq schrieb:
Dein Post ist total falsch und irreführend.
Ist er überhaupt nicht, denn das war ja genau der Stein des Anstoßes, warum wir jetzt einen Warntag haben, Cell Broadcast haben, Sirenen aufgebaut werden, Meldeketten wieder eingerichtet wurden, Zuständigkeiten definiert wurden uvm.
Das ist die direkte Folge der Ahrtalkatastrophe. In diesem Kontext dann von ein "Abschalten" von Warnsystemen zu reden ist ein Schlag ins Gesicht und die Magengrube gleichzeitig, wenn man davon betroffen ist.
Es gab damals übrigens eine amtliche Warnung, ein Radiosender hatte diese ja aufgegriffen, die lokal Verantwortlichen jedoch nicht.
 
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midnightblue schrieb:
Das Ahrtal wäre ein Argument, wenn ich gegen Warnungen wäre.
Das Ahrtal ist Ausgangspunkt dieser gesamten Debatte um Cell Broadcast?! Sorry, aber als ausgebildeter Rettungsschwimmer, der das mitbekommen hat, kann ich dir sagen, dass eine rechtzeitige Warnung Leben gerettet hätte. Denn in solchen Fluten rettest du nichts und niemanden mehr, weder dich selbst noch andere aus Selbstschutz. Und ja: Das beste Warnsystem nutzt nichts, wenn du es nicht aktivierst. Aber gerade dafür werden diese Strukturen aktuell geändert und sind wesentlich empfindlicher geworden.

midnightblue schrieb:
Dieses ewige "aber es geht um Menschenleben 😱" ersetzt bloß Argumente mit Moralismus, verhindert die nüchterne Analyse und unterstellt Menschen mit anderer Meinung, sie seien "menschenverachtend" (ne Nummer kleiner geht's wohl nicht - Angstgesellschaft halt).
Es geht nun mal um Menschenleben bei Katastrophenwarnungen, falls du das noch nicht mitbekommen haben solltest. Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, was nun dein Standpunkt ist. Du bist für CB, möchtest es aber nach deinem Belieben deaktivieren können. Gleichzeitig sind die Anlässe für Katastrophenwarnungen (Gefahren für Leib und Leben) für dich kein zulässiges Argument in dieser Diskussion. Was ist dann für dich der Zweck dieses Warnsystems?
 
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Moritz Velten schrieb:
Wenn irgendwann ein wirklicher Notfall eintritt, wirst Du über die Warnungen froh sein :rolleyes:
wieso sollte ich ? braucht kein mensch den scheiß
 
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Boimler schrieb:
Ich verstehe auch ehrlich gesagt nicht, was nun dein Standpunkt ist. Du bist für CB, möchtest es aber nach deinem Belieben deaktivieren können.

Ich möchte es nutzen, und ich möchte, dass andere, die es nicht oder anders nutzen möchten als ich, das ebenfalls können.

Ich mache jeden Tag voller Überzeugung Sachen, die trotzdem nicht jeder andere genauso machen muss wie ich. Ich bin nicht das Maß aller Dinge.

Ich verstehe nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.
 
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@midnightblue
Die wurden hier schon zu Genüge gebracht. Aber nochmal, was bringt es, wenn sich jemanden dazu entscheidet nicht per CB gewarnt zu werden, dann weil es der Zufall es so will, ihn auch keine anderen Warnungen erreichen, dann in Gefahr gerät, und natürlich trotzdem gerettet werden will und dann noch zusätzlich Rettungskräfte in Gefahr bringt. Das ergibt doch einfach keinen Sinn.
 
Wahrscheinlich lässt sich unsere Diskussion herunterbrechen auf diesen einen Unterschied zwischen uns:

Ich glaube, dass Menschen ausreichend mündig sind, um das selbst zu entscheiden und dass Leute für sich selbst in aller Regel die besten Entscheidungen treffen, weil sie ihre eigenen Umstände am besten kennen.

Du glaubst, dass eine kritische Masse so unmündig ist, dass sie diese Verantwortung nicht tragen kann und es zum Problem wird.

Es ist eine Frage des Menschenbildes, das man hat.
 
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midnightblue schrieb:
Ich verstehe nicht, was daran so schwer zu verstehen ist.
Ganz einfach, weil Cell Broadcasting nicht bidirektional funktioniert, sondern nur alle empfangsbereiten Geräte der Umgebung im Notfall mit entsprechenden Warnhinweisen versorgen soll. Da gibts keine individuellen Nutzungsprofile. Sondern genau ein einziges, nämlich das, dass bei Grosschadensereignissen schnelle Warnhinweise an möglichst viele Nutzer in der Umgebung der Masten ausgespielt werden können, in deren Einzugsbereich diese Warnungen angebracht sind.

Aber offenbar gibts in diesem Land Menschen, die sich von allen Warnungen und Signalen gestört und gegängelt fühlen, sobald sie von staatlichen Stellen oder Fahrzeugen kommen. Das ist ein echtes Armutszeugnis für Teile unserer Gesellschaft, wenn die sich enteignet oder gegängelt fühlen, weil ein Warnkanal eingerichtet wird, dem sie praktisch nicht entgehen können. Peinlich, absolut peinlich, solche Meinungen in diesem Kontext lesen zu müssen!
 
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Hm, finde es lustig, bestimmt 20 Mail-Benachrichtigungen am Tag bekommen, 30 von Messenger-Diensten und 40 von Facebook ... sich dann aber darüber aufregen, dass um Punkt 11 Uhr das Smartphone einmal laut wird. :D Ich glaube, solchen Leuten mangelt es auch an Zivilcourage.
 
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@CyborgBeta
Genauer gesagt, voraussichtlich ein einziges Mal im Jahr wird im September um 11 Uhr das Handy mal laut! Und das auch noch mit Vorankündigung die über Wochen im voraus auf allen möglichen Wegen verbreitet wird - so dass man sein Handy zur Not auch einfach ausschalten könnte.

Jo, das könnte halt im entscheidenden Moment beim daddeln stören. Und erst die Sirenen, das geht ja mal gar nicht!
 
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midnightblue schrieb:
Ich mache jeden Tag voller Überzeugung Sachen, die trotzdem nicht jeder andere genauso machen muss wie ich. Ich bin nicht das Maß aller Dinge.
Whataboutism bringt uns nicht weiter hier ;). Ich habe ja konkret gefragt, was nun deine Position ist und dann weichst du jedes Mal auf die Allgemeinheit oder Allgemeinplätze aus.

midnightblue schrieb:
Ich glaube, dass Menschen ausreichend mündig sind, um das selbst zu entscheiden und dass Leute für sich selbst in aller Regel die besten Entscheidungen treffen, weil sie ihre eigenen Umstände am besten kennen.
Inwiefern nimmt dir eine Meldung über Cell Broadcast irgendeine Entscheidung ab? Wenn du per CB vor Hochwasser gewarnt wirst, kannst du trotzdem weiterhin am Fluss angeln. Dass die Meldung aber kommt, musst du aushalten.
 
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Boimler schrieb:
Inwiefern nimmt dir eine Meldung über Cell Broadcast irgendeine Entscheidung ab? Wenn du per CB vor Hochwasser gewarnt wirst, kannst du trotzdem weiterhin am Fluss angeln.
Und bringst andere dadurch in Gefahr und in juristische Probleme. Eine einvernehmliche Selbstgefährdung muss eindeutig erkennbar sein, ansonsten ist man am Ende als Dritter noch wegen fahrlässiger Tötung oder unterlassener Hilfeleistung von solchen Mündigkeitsakrobaten dran.
 
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ayngush schrieb:
ansonsten ist man am Ende als Dritter noch wegen fahrlässiger Tötung oder unterlassener Hilfeleistung von solchen Mündigkeitsakrobaten dran.
Was ein Stuss! Fahrlässige Tötung wäre es vielleicht, wenn du jetzt ein Wehr öffnest damit ihn eine Flutwelle mitnimmt und unterlassene Hilfeleistung kannst du mit einem einfachen Notruf umgehen. Mit der Gefahr das DU Strafe zahlst, weil ausser dir niemand die Lebensgefahr erkennt.

Man kann auch bewusst, aus alters- oder aus finanziellen Gründen ohne Handy leben. Sollen für alle diese Menschen jetzt pauschal keine Rettungsmaßnahmen mehr ergriffen werden? Sie leben ja als "Mündigkeitsakrobaten" das Risiko.

ayngush schrieb:
Eine einvernehmliche Selbstgefährdung
Das kennzeichnen wir dann durch das tragen eines Stigmas in Form einer gelben Mütze, oder wie? Sonst bist du wieder in deinen gefühlten juristischen Problemen, da die Situation sonst nicht erkennbar wäre.

Wie sind wir nur durch die Geschichte gekommen, bis uns endlich das Internet eine sichere Welt bieten konnte?:freak:
 
0815burner schrieb:
Sollen für alle diese Menschen jetzt pauschal keine Rettungsmaßnahmen mehr ergriffen werden? Sie leben ja als "Mündigkeitsakrobaten" das Risiko.
Ich meine das eben genau anders herum, du hast mich nur nicht verstanden.
Das ist ja genau das Problem: Jedem muss geholfen werden (ausser er lehnt das explizit und aus freien Stücken ab) und jeder muss helfen. Das ist eine Bürgerpflicht und eine Straftat, sollte man es unterlassen und selbstverständlich geht das im schlimmsten Fall bis zur fahrlässigen Tötung durch Unterlassen.

Das Beispiel (nicht von mir) war: Cell Broadcast warnt aber als mündiger Bürger entscheidest sich der Protagonist trotzdem weiter am Fluss zu angeln. Das sei ja sein Gutes Recht Ich sage dazu: Dritte, die diese Situation von aussen sehen, sind dann in der Bredouille helfen zu müssen und geraten dadurch sogar eventuell selbst in Gefahr oder lassen es und machen sich eventuell Strafbar, weil nicht eindeutig zu erkennen ist, dass ein mündiger Angler selbstmordgefährdet ist, nur weil der Protagonist meint seine Mündigkeit ein wenig zu weit ausdehnen zu wollen, anstatt die Beine in die Hand zu nehmen und sich selbst und ggf. Schutzbedürftig sofort in Sicherheit zu bringen. Solche Egozentriker gefährden aus Prinzip andere und nehmen das nicht mal als Problem wahr.
 
Hier meine Meinung. Ich möchte ein System, das bei einer ernsthaften Bedrohungslage für Leib und Leben (Naturkatastrophen, Atomunfall, Ausbruch der Zombiapokalypse usw.) alle oder zumindest sehr viele Menschen erreicht. Auch die, die nicht belästigt werden wollen oder die die Warnung ignorieren.

Es steht jedem frei die Warnung ernst zu nehmen oder als belanglos abzutun. An so eine Warnung ist kein Handlungszwang gekoppelt. Und es steht auch jedem frei sich selbstbestimmt in Gefahr zu begeben oder darin zu verbleiben.

Der Staat, oder nennen wir es mal die öffentliche Ordnung, hat u.a. eine Fürsorgepflicht. Und während sich die einen über einmal jährliches Testgebimmel aufregen und sich dadurch in ihrer Selbstbestimmung eingeschränkt fühlen, beschweren sich andere zu Recht warum man sie nicht rechtzeitig gewarnt hat.

Da heutzutage jede Milchkanne ein Handy besitzt, ist Cell Broadcast eine super Möglichkeit schnell sehr viele Menschen gleichzeitig zu erreichen.
Trotzdem wird hier niemand bevormundet, denn das ist ja nur eine Warnung. Wie jeder darauf reagiert, entscheidet jeder für sich.
Und das ist auch nichts mit dem man jederzeit rechnen muss. Situationen, die so eine Warnung auslösen, treten zum Glück nur äußerst selten auf.

Im Ahrtal sind die Menschen gar nicht gewarnt worden, auch nicht durch die damals durchaus vorhandenen Warnmöglichkeiten.

Kommt tatsächlich mal so eine Katastrophensituation, beschwerden sich hinterher vermutlich diejenigen am lautesten über ausbleibende Hilfe, die die Warnung am nervigsten fanden. Gerettet werden die natürlich auch, auch das ist Teil des Systems.

Wenn wir mal ganz weit ausholen, vergleichen wir es doch mal mit der Corona-Impfung. Durch Lockdowns, Kontaktbeschränkungen usw. wurden die Menschen in der Tat dazu genötigt sich impfen zu lassen. Zumindest kann man ein Argument so konstruieren. Auch das war zumindest am Anfang eine Gefahr für Leib und Leben und es sind ja auch nicht gerade wenige daran gestorben.

Aber hier reden wir von einer einfachen Warnung vor einer Bedrohung, ohne das damit irgendein Zwang verbunden wäre. Auch nicht mit drei Lagen Alufolie auf dem Schädel.

PS: Unterlassene Hilfeleistung ist es nur dann, wenn Hilfe möglich wäre ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten.
Man muss sich nicht selbst in Gefahr begeben und wenn so eine Warnung in einem Ernstfall kommt, wird erhebliche Gefahr vorliegen, in der ich mich dann auch selber befinde oder in die ich selber geraten kann. Wer die Gefahr bewusst ignoriert, na ja, natürliche Auslese halt...

Wenn ich in ein brennendes Haus gehe, um ein Kind rauszuholen und komme mit dem Kind unbeschadet raus, bin ich der Held des Tages, wenn ich das aber nicht tue, ist das selbstverständlich keine unterlassene Hilfeleistung.
 
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midnightblue schrieb:
Wahrscheinlich lässt sich unsere Diskussion herunterbrechen auf diesen einen Unterschied zwischen uns:

Ich glaube, dass Menschen ausreichend mündig sind, um das selbst zu entscheiden und dass Leute für sich selbst in aller Regel die besten Entscheidungen treffen, weil sie ihre eigenen Umstände am besten kennen.

Du glaubst, dass eine kritische Masse so unmündig ist, dass sie diese Verantwortung nicht tragen kann und es zum Problem wird.

Es ist eine Frage des Menschenbildes, das man hat.
Menschen sind Spiegel ihrer Lebensumstände. Niemand ist 'mündig' oder in irgendeiner Form weise oder reif von sich aus.
Wenn das so wäre, müsste dem Menschen eine Art Urvernunft innewohnen. Unsere Welt, an jedem Ort und zu jeder Zeit, beweist, dass genau das nicht der Fall ist.
 
ayngush schrieb:
Das Beispiel (nicht von mir) war:
Danke für die Klarstellung. Ich meinte das gar nicht im juristischen Sinne. Bei der DLRG hatte man das Problem in der Form nie, weil man da eigentlich immer erst im Einsatz ist, wenn auch keiner mehr die Hilfe ablehnt. Aber man holt eben auch oft Leute aus dem Wasser, die es hätten besser wissen können.
 
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