Hier meine Meinung. Ich möchte ein System, das bei einer ernsthaften Bedrohungslage für Leib und Leben (Naturkatastrophen, Atomunfall, Ausbruch der Zombiapokalypse usw.) alle oder zumindest sehr viele Menschen erreicht. Auch die, die nicht belästigt werden wollen oder die die Warnung ignorieren.
Es steht jedem frei die Warnung ernst zu nehmen oder als belanglos abzutun. An so eine Warnung ist kein Handlungszwang gekoppelt. Und es steht auch jedem frei sich selbstbestimmt in Gefahr zu begeben oder darin zu verbleiben.
Der Staat, oder nennen wir es mal die öffentliche Ordnung, hat u.a. eine Fürsorgepflicht. Und während sich die einen über einmal jährliches Testgebimmel aufregen und sich dadurch in ihrer Selbstbestimmung eingeschränkt fühlen, beschweren sich andere zu Recht warum man sie nicht rechtzeitig gewarnt hat.
Da heutzutage jede Milchkanne ein Handy besitzt, ist Cell Broadcast eine super Möglichkeit schnell sehr viele Menschen gleichzeitig zu erreichen.
Trotzdem wird hier niemand bevormundet, denn das ist ja nur eine Warnung. Wie jeder darauf reagiert, entscheidet jeder für sich.
Und das ist auch nichts mit dem man jederzeit rechnen muss. Situationen, die so eine Warnung auslösen, treten zum Glück nur äußerst selten auf.
Im Ahrtal sind die Menschen gar nicht gewarnt worden, auch nicht durch die damals durchaus vorhandenen Warnmöglichkeiten.
Kommt tatsächlich mal so eine Katastrophensituation, beschwerden sich hinterher vermutlich diejenigen am lautesten über ausbleibende Hilfe, die die Warnung am nervigsten fanden. Gerettet werden die natürlich auch, auch das ist Teil des Systems.
Wenn wir mal ganz weit ausholen, vergleichen wir es doch mal mit der Corona-Impfung. Durch Lockdowns, Kontaktbeschränkungen usw. wurden die Menschen in der Tat dazu genötigt sich impfen zu lassen. Zumindest kann man ein Argument so konstruieren. Auch das war zumindest am Anfang eine Gefahr für Leib und Leben und es sind ja auch nicht gerade wenige daran gestorben.
Aber hier reden wir von einer einfachen Warnung vor einer Bedrohung, ohne das damit irgendein Zwang verbunden wäre. Auch nicht mit drei Lagen Alufolie auf dem Schädel.
PS: Unterlassene Hilfeleistung ist es nur dann, wenn Hilfe möglich wäre ohne erhebliche eigene Gefahr und ohne Verletzung anderer wichtiger Pflichten.
Man muss sich nicht selbst in Gefahr begeben und wenn so eine Warnung in einem Ernstfall kommt, wird erhebliche Gefahr vorliegen, in der ich mich dann auch selber befinde oder in die ich selber geraten kann. Wer die Gefahr bewusst ignoriert, na ja, natürliche Auslese halt...
Wenn ich in ein brennendes Haus gehe, um ein Kind rauszuholen und komme mit dem Kind unbeschadet raus, bin ich der Held des Tages, wenn ich das aber nicht tue, ist das selbstverständlich keine unterlassene Hilfeleistung.