Daher ist es für Zen wichtig im Servermarkt gegen die dicken 18C+ Xeons zu bestehen
Ich glaube gar nicht mal, dass das der Servermarkt ist, in den AMD unbedingt einsteigen will und muss, um da Erfolg zu haben - wenn jemand Zahlen hat, immer mal her damit, aber die höchsten Umsätze dürfte auch Intel eher mit den kleineren (Server-)CPUs machen.
Wenn ein Zen-Achtkerner in etwa die Multicore-Leistung eines Intel-Sechskerners hat, und das halte ich durchaus für realistisch, aber insgesamt z.B. wegen der Plattform, der Effizienz oder dem Preis das bessere Gesamtpaket bietet, spricht technisch nichts mehr gegen AMD in entsprechenden Preis- und Leistungsregionen.
Performancemäßig wär mit Sicherheit nicht viel mehr bei einem FX-System rübergekommen gegenüber dem 4 GHz Phenom II.
Es gab auch eigentlich nie einen guten Grund, von einem X6 auf einen FX zu wechseln, dafür sind die einfach nicht besser genug. Von nem X4 aus gesehen nur die bessere Multicore-Leistung, wenn man die denn braucht.
Hätte man Excavator letztes Jahr für den Desktop gebracht, so wie es ja ursprünglich auch mal geplant war, hätte man vielleicht noch aufrüstwilligen AM3+-Nutzern eine sinnvolle Aufrüstoption gegeben und da auch mit Sicherheit einige gefunden, aber so lohnt sich das einfach nicht.
Übersetzt heisst das dann alles wohl: Desktop CPU's wirklich lieferbar ca. Mitte 2017
Zwischen Marktstart und breiter Verfügbarkeit darf und wird wohl kaum ein halbes Jahr liegen. Bei Skylake waren letztenendes die von Broadwell übernommenen Fertigungsprobleme und das Weihnachtsgeschäft schuld.
Das würde für mich heißen, das mit Zen tolle Produkte kommen könnten aber danach auch mehrere Jahre mehr oder weniger Stillstand herrschen würde und es für AMD wieder wirtschaftlich schwierig werden könnte.
Muss nicht zwangsweise sein. Zumal man
a) aus einem neuen Prozess auch noch viel herausholen kann, wenn man weiß, wie - siehe Excavator vs Kaveri, siehe Thuban vs Deneb C3 vs Deneb C2
b) auch Intel bei 10nm nicht wirklich weiter kommt und bisher eher mit Verschiebungen statt mit Erfolgsmeldungen Schlagzeilen gemacht hat.
Letztenendes müssen sich alle Chiphersteller überlegen, wie man die Chips weiter optimieren kann, ohne einfach nur mehr Transistoren draufzuklatschen - man kann sich nicht mehr darauf verlassen, dass die Strukturbreiten immer kleiner wird und man dadurch mehr oder weniger automatisch viel effizientere und damit auch stärkere Chips herstellen kann.
AMD hat da insofern einen Vorteil, als dass sie jetzt mit einer komplett neuen Architektur antanzen, die das bereits berücksichtigen
könnte, wenn sie beim Design der Architektur schlau waren. Wenn man sich dagegen mal anschaut, was bei Intel seit Core 2 passiert ist:
- Nehalem: SMT, IMC, größere Puffer hier und da, iGPU
- Sandy: µOp-Cache, 256 Bit-Rechenwerke, größere Queues, dickere iGPU
- Ivy: größere Queues, dickere iGPU
- Haswell: Breitere Cache-Anbindung, mehr Ausführungseinheiten, größere Queues, dickere iGPU
- Skylake: Breitere Cache-Anbindung, größere Queues, dickere iGPU
Im Grunde beruht die gesamte Leistungs- und Effizienzsteigerung darauf, dass man an das uralte Core-Design immer mehr Transistoren angeflanscht hat und bis dahin ungenutzte Stromspar-Potentiale ausgenutzt hat. Das war bislang auch sehr effektiv, aber auch bei Intel werden wohl bald Umbaumaßnahmen nötig sein, wenn man mal mehrere Generationen mit ein- und demselben Prozess leben muss und vielleicht doch etwas mehr als 3% mehr Gesamtleistung bringen will.
WeisseSmarties schrieb:
Gleich mehrere Fehler:
- 'echte' 64 Bit bietet diese Architektur gar nicht, AMD64 ist nur eine 64-Bit-Erweiterung!
Die 64 Bit der x86-Architektur sind genau so echt wie die 24 Bit in der Bierkiste beim K+K, erzähl doch keinen Unsinn.