News Coffee Lake: Intel schickt Core i7-8700K und 23 andere CPUs in Rente

JoeDoe2018 schrieb:
Bei den Privatanwender setzen immer mehr auf AMD CPUs da hier auch der Preis eine Rolle spielt und der Stromverbrauch muss auch bezahlt werden. Jedoch die Industriekunden werden die teile und gigantischen Mengen wieder kaufen und bei den hohen Margen wird Intel dieses Jahr wieder mehr verdiehnen als je zuvor.

In der gleich Zweit wie Intel gerade mal 5 CPUs von der neuen 10. Generation bei Mindfactory verkauft hat wurde über 400 Stcük vom 3900x über 1000 Stück vom 3700x und über 2000 Stück vom 3600 verkauft. Dies sagt ja inzwischen alles über die Generation aus. Der 10900k hat Mindfactory nicht mal im Programm warum auch immer.
Ich bezweifel, dass es irgend etwas mit dem Stromverbrauch zu tun hat. Wirklich, ich glaube, dass ist höchstens das letzte zunglein an der Waage.
Mich interessiert nur die Performance und ich denke das geht den meisten ähnlich.
Bei AMD bekommt man mehr Kerne fürs Geld bei ähnlicher Performance, in der aktuellen Generation. Die paar Prozent die Intel vorn liegt sind zu vernachlässigen, imho. AMD bietet das bessere Pake, modernere Plattform usw. Das sah zur 8700k Zeit noch nicht so eindeutig danach aus.
Performance Watt kann ein guter Indikator sein, muss aber nicht, für Endkunden mit zwei drei Rechnern maximal im Betrieb und nicht 24/7 under load, aber eher nicht. Aber es gibt immer auch Leute die das anders sehen und nicht weniger recht haben.
Psy
 
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JoeDoe2018 schrieb:
Bei den Privatanwender setzen immer mehr auf AMD CPUs da hier auch der Preis eine Rolle spielt und der Stromverbrauch muss auch bezahlt werden.
Mit Verlaub da muss ich lachen.
Wer interessiert bei solchen CPUs für den Stromverbrauch?

Warum kaufen aber jene Leute mit dem Stromverkaufsargument oftmals CPUs mit 12 oder 16 Kernen, obwohl sie nicht mal annähernd so viel benötigen und viele dann auch noch an einem 27 Zoll Minimonitor per Full HD von vorgestern noch spielen?

Die paar EUR im Jahr interessieren die meisten Spieler mit Verlaub einen Scheiß, zumal jede CPU im Desktop annähernd gleich herunter taktet.
 
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Öhm... Ja nein, also Du vergleichst echt Umsatzwertziele mit prozentual produzierten Systemen?
Diese Umsatz-Ziele gibt es übrigens bei so ziemlich jeder Firma, die ich kenne. Ab Wert X gibts Y Rabatt.
Bei Intel wird angemahnt, dass eine bestimmte Prozentzahl an verkauften Modellen Intel (only) sein muss(te), um Rabatte zu bekommen.

Test-Systeme gab es immer. Gibt es bei Intel übrigens auch, wenn ein Produkt nicht nach Wunsch funktioniert. Mitunter werden (bei Intel) ganze Chargen kostenlos abgegeben. Ich erinnere nur an die ersten 10nm-Chips. Die, die damals ohne funktionierende GPU nach Asien quasi zum Transportpreis abgegeben wurden, nur damit sie in Gehäuse kommen (und den ARM-Chips %e abnehmen).

Jo, so malt man sich echt die Welt... :/

Regards, Bigfoot29

Nachtrag:
@Postman : Das ist immer das Standard-Argument. Es war egal, als Intel mit dem P4 zu viel verbrauchte. Dann war es ein Drama, dass die Bulldozer erst mit 125W Mittelklasse-CPUs von Intel schlagen (bzw. mithalten) konnten. Jetzt ist das Verbrauchs-Thema wieder irrelevant. Interessantes Muster, oder?
Ansonsten drehen wir den Spieß der Frage mal um... Bei gleichem Lüftungssystem im Notebook... welche CPU wird wohl bei gleicher IPC besser abschneiden? (Anders als bei vielen Desktops drosseln viele Lappis noch immer nach wenigen Sekunden. Und selbst wenn nicht, erreichen 90% der Laptop-CPUs nichtmal annähernd Desktop-Leistung. Wer das nicht glaubt, darf gern z.B mal ein Dell Precision 55x0 mit ein paar VMs befüttern und dann sehen, wie das System in die Knie geht.)
 
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Taxxor schrieb:
Ist das nicht Standard, dass man Rabatte bekommt, wenn man möglichst viel eines Produktes verbaut?

Klingt doch nicht anders als die "Abnahme von 1000 CPUs" Preise bei Intel, die auch bei Abnahme von 5000 CPUs weiter rabattiert werden.
Außer dass es da ums Kaufen der CPUs geht und nicht um das weiterverkaufen, aber wer die CPUs bei Intel kauft, tut dies ja auch mit dem Ziel sie zu verkaufen/verbauen.
Das stimmt schon. Die Frage ist, inwieweit Intel Rabatte eingeräumt hat, die in marktbeherrschender Position eben als Wettbewerbswidrig gewertet werden können.

Und die Frage ist, ob Intel direkt mit dem Geldköfferchen bei den Elektronikketten stand und Druck ausgeübt hat, die eigenen Prozessoren exklusiv zu vertreiben. In D hat sich der Anfangsverdacht ja nicht erhärtet.

In meinem Beispiel wurde uns halt durch AMD indirekt auch ein Geldköfferchen in Form von Gratisservern und dicken Rabatten überreicht. Zwar kein Bargeld, aber doch Geldwert.
Und wie gesagt- Unsere Umsatzzahlen in Sachen anteiliger CPU- Verteilung wurde "zufälligwerweise" dann in eine Rabattstaffel transferiert, die uns gezwungen hätte den Mitbewerber stark zu vernachlässigen, wenn wir diesen Wert erreichen wollen würden.

Uns hat das damals nichts ausgemacht, weil unserer Tests nach der Opteron sowieso das überlegenere Produkt war. Aber dennoch - Hätte das Intel so bei uns praktiziert, dann hätten sie dafür auf die Finger bekommen.

Und da denke ich einfach, dass beide Firmen ähnliche Mittel angewandt haben, um ihre Anteile zu steigern und dass das ein völlig normales Verhalten ist.

Der einzige Haken ist halt tatsächlich der, dass Intel sowas als marktbeherrschendes Unternehmen eben nicht hätte tun dürfen.
Jetzt muss ja erstmal geprüft werden, ob die Rabattierung Intels in der Praxis überhaupt dazu geeignet war, den Wettbewerb zu verzerren. Und genau deswegen wurde das vorläufige EU Urteil wieder kassiert und die Sache "vertagt" bzw. neu aufgerollt.

Ich bin echt gespannt, was da rauskommt, würde ein entsprechendes Urteil auch Signalwirkung auf viele andere Unternehmen haben. Gerade die führenden Hersteller von Peripherie und Infrastrukturkomponenten sind diesbezüglich dann nämlich auch manchmal hart an- oder sogar über der Grenze.

Nicht umsonst kommt man bezüglich dieser Sache doch ein wenig ins Schwimmen (hatte ich vorher schonmal verlinkt), was wiederum Intel in die Karten spielen würde...
http://www.bakermckenzie-kompass.de...treuerabatte-die-intel-entscheidung-des-eugh/

LG
Zero
 
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Wenn der 8700k irgendwann mal an Relevanz verliert, wird er ersetzt. Was ne Aussage.

Im Ernst, wunderbare CPU. Für 380 € damals gekauft.
 
KadmosIII schrieb:
Vielleicht einfach ein gutes Mainboard als erstes kaufen und bei der CPU sparen um diese nachzurüsten.
Meiner Erfahrung nach sind es immer die Basis non gaming Boards die am längsten halten.
Es ist aber wirklich eher das Problem, dass die Boards hops gehen als irgendwelches CPU degrading.
Ganz ehrlich mich hat der Verbrauch wirklich noch nie interessiert, es ist ein Indikator mehr nicht. Bulldozer war einfach scheisse... Teilweise sogar von I3 geschlagen.

Ich habe vor den c2d nur amd verbaut und wenn der 8086k nicht mehr reicht für das was ich so mache, wird es die jeweils beste bang for buck Plattform, wie immer. Hardware fanboys kann ich nicht verstehen, das nimmt ja fast religiöse Zustände hier an. Diese Unternehmen sind doch keine Freunde, denen man was schuldig ist. 😂

Nur falls es jemanden irritieren sollte, den 8086 habe ich sehr günstig von einem Gewinner bekommen..

Psy
 
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Na endlich. War mir schon immer klar, das ich einen alten Rentner unter dem Kühler stecken habe.
Befürchte, der hat aber noch nicht genug Rentenpunkte zusammen bekommen....
 
Bigfoot29 schrieb:
Diese Umsatz-Ziele gibt es übrigens bei so ziemlich jeder Firma, die ich kenne. Ab Wert X gibts Y Rabatt.
Bei Intel wird angemahnt, dass eine bestimmte Prozentzahl an verkauften Modellen Intel (only) sein muss(te), um Rabatte zu bekommen.

Dann überlege mal welchen Unterschied das ausmacht (oder nicht), wenn es für ein Produkt nur zwei Hersteller gibt. Das Ergebnis ist am Ende gleich, jeder will die möglichst hohen Rabatte, entscheidet sich für den Hersteller mit dem er die besten Umsätze machen kann und verkauft nur noch Produkt von diesem.

Das ist absolut gängige Praxis, egal in welcher Branche man tätig ist.

In der Marktwirtschaft wird mit harten Bandagen gekämpft und man sollte zwar nicht alles gut finden was da stattfindet, aber auch nicht die Schuld für die eigene Marktposition alleine auf die Konkurrenz schieben. Am Ende würde sich nämlich praktisch jeder Konzern in dieser Situation ähnlich verhalten.
 
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Rabatte sind ein Unterschied zu Bedingungen wie: "Keine Konkurrenz Produkte im Portfolio haben".

Die Rabatte sind üblich, und das war nie anders. Diese Rabatte aber an Bedingungen knüpfen, die gegen die Konkurrenz abzielen, sind ein ganz anderes Kaliber.
 
aldaric schrieb:
Diese Rabatte aber an Bedingungen knüpfen, die gegen die Konkurrenz abzielen, sind ein ganz anderes Kaliber.

Dann erzähle mal! Hersteller A gibt für jede Million Umsatz 100k Cashback, inwiefern zielt das nicht gegen die Konkurrenz?
 
Man erschließt neue Produktgruppen, was damals durchaus üblich war? Immerhin wurden bis dahin viele nicht-kritische RZ-Systeme mit klassischen CPUs bestückt, weil die Kosten für Server-Prozessoren unbezahlbar waren? Übrigens schossen damals mehr RZs aus dem Boden als man hätte bedienen können. Es ist dennoch eine andere Hausnummer, ob man bei Umsatz-Zielen auf Umsatz-Zahlen geht (deren Gesamtvolumen der Distributor gar nicht preisgeben muss), oder ob es um prozentuale Anteile an hergestellten/verkauften Systemen geht.

Außerdem gab es damals durchaus noch mehr Anbieter. Im RZ-Umfeld waren damals durchaus noch SPARC- und Power-Systeme möglich. Große DBs auf Unmengen an "Kleinrechnern" zu verteilen, war bei weitem noch nicht so üblich wie heute. Erst die Opterons knabberten hier an dem, was Intel extra mit den Itaniums aufbauen wollte. (Womit sich der Kreis zum ersten Grund schließt.)

Regards, Bigfoot29
 
xexex schrieb:
Dann erzähle mal! Hersteller A gibt für jede Million Umsatz 100k Cashback, inwiefern zielt das nicht gegen die Konkurrenz?

Cashback ist nichts als ein nachträglich gewährter Rabatt. Es ist aber ein Unterschied ob ich dieses Cashback nur erhalte, wenn ich Konkurrenzprodukte aus meinem Portfolio verbanne.

PS: Intel und Cashback. Np.
 
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Bigfoot29 schrieb:
Übrigens schossen damals mehr RZs aus dem Boden als man hätte bedienen können.

Genau das ist der Punkt! Wenn ein Unternehmen in einem boomenden Markt untergeht, kann es schwer die Schuld alleine auf die Konkurrenz schieben. Einige hier im Forum sind aber anscheinend von dieser Meinung nicht abzubringen.

Intel hat AMD in der damaligen Zeit, durchaus dran gehindert mehr Geld zu verdienen, so funktioniert Marktwirtschaft nun mal. Pleite ist AMD aber trotzdem nicht gegangen und zur Übernahme von ATI oder dem Verkauf der Flashsparte, hat Intel AMD auch nicht gezwungen. Das Versagen ist damals letztendlich auf die eigene Unfähigkeit zurückzuführen.

Das man mit wenig Geld und einem guten Fertiger, gute und konkurrenzfähige CPUs auf den Markt bringen kann, beweist am besten die aktuelle Situation bei AMD. Für das damalige Versagen ist man genauso selbst Schuld gewesen, wie man sich jetzt den Erfolg selbst zuzuschreiben darf.
 
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Beitrag schrieb:
Aus P/L-Sicht fand ich die i7 früher jedenfalls absolut dreist. Mal eben +50 % des Preises eines i5 zahlen und dann lediglich HT und 2 MB mehr L3-Cache bekommen ist einfach ein super besch...eidener Deal.
50% mehr Zahlen für etwa 30-35% mehr Leistung. Klingt jetzt nicht so unfair. So man das mehr an Leistung braucht, ich hab den i7 ja nicht ohne Grund selbst den Vorzug gezogen.
 
Also die menge an Kerne ist doch heute immer noch nicht so wichtig oder? Ein guter 4 Kerner reicht doch dicke für einen Otto normalo?? zum Zocken übliche Office arbeiten usw. Unglaublich das mein I7-7700K zu Core i3-10320 geworden und sogar schlechter ist. Ist gerade mal 3 Jahre her, als Core I7-7700K Flaggschiff war. Wieso man den nicht einmottet obwohl drei mal teurer ist als Core i3-10320.
 
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ZeroZerp schrieb:
Und die Frage ist, ob Intel direkt mit dem Geldköfferchen bei den Elektronikketten stand und Druck ausgeübt hat, die eigenen Prozessoren exklusiv zu vertreiben. In D hat sich der Anfangsverdacht ja nicht erhärtet.

fyi (aber mehr mag ich da jetzt nicht zu sagen ... ich finde das Thema sehr ermüdend. Jeder hat so seine Sicht der Dinge)

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Beitrag schrieb:
Also "enough for gaming" ist ein flotter 4C/4T auf jeden Fall, aber halt nicht (mehr) gut - je nachdem, was man so spielt.
Das habe ich ja jetzt erst überrissen. Die ewige Alpha Star Citizen war bei mir explizit der Grund für den 4790k, der i5 war schlicht schon 2014 nicht mehr genug und wohin der Trend geht war damals auch schon klar. Zur gleichen Zeit gab es ja sogar schon von Intel einen günstigen 6c/12t in Form des 5820k der mit $390 auch nicht so weit vom launch Preis des 8700k ($359) weg war.
 
Zappi schrieb:
...Der 8700K wird jetzt einfach in der "neuen" 10ten Generation weiter verkauft mit neuer Beschriftung auf dem heatspreader

Ein bischen mehr passiert da schon. Mehr Takt und auch der Microcode muss geändert werden, sowie anderer Sockel.

Beitrag schrieb:
Also "enough for gaming" ist ein flotter 4C/4T auf jeden Fall, aber halt nicht (mehr) gut - je nachdem, was man so spielt.
Aus P/L-Sicht fand ich die i7 früher jedenfalls absolut dreist. Mal eben +50 % des Preises eines i5 zahlen und dann lediglich HT und 2 MB mehr L3-Cache bekommen ist einfach ein super besch...eidener Deal...

Das HyperThreading ist aber irgendwie schon genau das gewesen, was einen i7-2600K so lange am Leben erhielt, wo einem i5-2500K bei gleicher Taktstufe, sprich per OC, schon die Puste ausging. Glück hatten anno 2013 viele, u.a. ich, als der Xeon E3-1230v3, sprich ein i7, dank des schwachen Dollars praktisch zum normalen Kurs des i5 zu haben war.

time-machine schrieb:
Mein geköpfter 8700k geht locker auf 5GHz.
Nutzt man die cpu nur zum zocken, reicht die locker die nächsten 10 jahre.

Vor 10 Jahren hatte ich einen Core 2 Quad Q9550 im Rechner. Kannst ja mal gucken, wie viele aktuelle Games so etwas noch als Mindestanforderung haben. Viele wirst du nicht finden. Eine Ausnahme wäre z.B. der Fussball Manager 2020 von SEGA.
 
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Ltcrusher schrieb:
sowie anderer Sockel.

Das ist sowieso das wichtigste. Bringt gleich 10% mehr FPS. Dazu noch RGB ins Gehäuse und man hat locker 20% plus. :D

Porky Pig schrieb:
".... und mit bis zu 10 Kernen gibt es so viele Kerne wie nie zuvor von Intel in diesem Segment."
was der Fortschritt des Mitbewerbers in den letzten zwei Jahren so bewirkt hat ist schon krass.
Ohne AMD wären wir mit dem von Intel auf lange Sicht geplanten und dafür ausgelegten Fertigungsprozess von 14nm garantiert bei Vierkern CPU´s mit 6Ghz.

Ja, dafür muss man AMD wirklich dankbar sein. Die ersten Ryzen-CPUs kamen Mitte 2017 auf den Markt. Und auf einmal hat Intel nach 8 Jahren Quasi-Stillstand rasante Fortschritte gemacht:

2009i7-8704C/8T
.........
2017 (Q1)i7-77004C/8T
2017 (Q4)i7-87006C/12T
2019i7-99008C/16T
2020i9-1090010C/20T
 
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ZeroZerp schrieb:
Und da denke ich einfach, dass beide Firmen ähnliche Mittel angewandt haben, um ihre Anteile zu steigern und dass das ein völlig normales Verhalten ist.

Der einzige Haken ist halt tatsächlich der, dass Intel sowas als marktbeherrschendes Unternehmen eben nicht hätte tun dürfen.

Jeder, der schon mal im Handel gearbeitet hat, wird das System der (völlig legitimen) "Incentives" von bestimmten Herstellern kennen. Das gibt es sowohl in der Distribution, als auch im Elektronikmarkt. Die Hersteller sind da teils auch sehr kreativ und spendabel, z.B. "wenn Ihr 1000x unseren TV verkauft, dann gibt es für die ganze Mannschaft ein Wochenende Formel 1 Rennen gratis mit allem drum und dran". Ziel ist natürlich die Absatzsteigerung und dass die Mitarbeiter besonders nur noch TVs dieses Herstellers X anpreisen.

Es steht allen anderen TV-Anbietern frei, ähnliche Incentives anzubieten und es wird deswegen im Normalfall kein anderer TV-Hersteller komplett aus dem Handel der betroffenen Kette verbannt. Der Kunde wird zwar vom -salopp gesagt- "incentive-geilen" Verkäufer belabert, dass Hersteller X der tollste und schönste ist, hat aber nach wie vor die freie (Aus-)Wahl, sich auch anders zu entscheiden.

Der Unterschied bei Intel war der, dass Intel aktiv AMD-Systeme verhindert hat. Das ging deutlich über normale vertriebliche Incentives hinaus. Der Kunde hatte eben nicht mehr die freie (Aus-)Wahl, weil AMD gar nicht erst im Sortiment landete. Das war der casus knaxus.

Es wäre kein Problem gewesen, wenn Intel für jedes verkaufte "Intel inside" System Boni gezahlt hätte. Das ist gang und gäbe im Retail. Aber wenn man der Konkurrenz den Marktzugang versperrt, dann ist dies in unserer regulierten Marktwirtschaft (in einer wirklich freien Marktwirtschaft wäre selbst dies ja kein Problem) widerrechtlich.
 
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