Nachdem ich jetzt brauchbares Grade 3 Gear habe, bin ich nochmal einige Bodenmissionen angegangen. Und siehe da, das macht jetzt sogar durchaus Spaß. Gemacht habe ich haupsächlich Settlement Raids und Retrieval Missionen, aber auch ein paar Reaktivation Missionen.
Die Herausforderung bei Bodenkämpfen in Elite ist, daß sie das Prinzip "Laser gut gegen Schilde, Kinetic gut gegen Panzerung, Plasma passabel gegen beides" auch auf den Bodenkampf übertragen hat. Man muss also im Kampf ständig die Waffen wechseln. Selbst bei ein und dem selben Gegner. Wenn man den Maverick Anzug nimmt, was eigentlich in den meisten Fällen bei sowas die Beste Idee ist weil der die größten Taschen und einen Laserschneider hat, bedeutet das, man kann nur zwei Waffen mitnehmen, eine Primäre Waffe (Gewehr) und eine sekundäre (Pistole). Man muss also gut überlegen, welche Schadenskombo am besten passt bzw welche Reichweiten und Schadenswerte man braucht. Aber selbst mit dem Dominator wäre es nur eine zusätzliche Primärwaffe mehr, man schleift also nie ein Arsenal mit sich rum wie bei einem normalen Shooter. Ich habe meist ein kinetisches Sturmgewehr (Karma C-44) und eine Laser Burst-Pistole (TK Zenith) als Waffen dabei. Das klappt ganz gut. Im Dominator packe ich dann noch den Raketenwerfer dazu (Karma L-6). Man kann aber mehrere Builds speichern und beim Aussteigen dann einen der Situation angemessenen wählen.
Im Kampf muss man zudem auch auf seine Anzugschilde und auf die Batterie achten, denn der Schild
nuckelt ganz schön an der Batterie. Und wenn er zusammengebrochen ist braucht er einen Moment zum regenerieren, genau wie bei den Schiffen. In der Zeit will man nicht gerade mitten im Fadenkreuz stehen. Ohne Schild ist man sehr schnell tot. Und außerhalb des Kampfes will man ihn gerne auch mal deaktivieren aufgrund seines Energieverbrauchs.
Bei Settlement Raids muss man die Bewohner einer Basis eliminieren (ist sogar legal, weil das angeblich böse Hausbesetzter und Diebe sind. Whatever). Das schöne an diesen Missionen ist, daß zu Beginn alles friedlich ist, keiner schießt auf einen, die wissen nicht warum man da ist. Man hat also genug Zeit, sich einen gut zu verteidigenden Spot zu suchen, am besten in der Nähe einer Steckdose um den Anzug nachladen zu können und kann dann dem ersten Gegner relativ ungestört in den Rücken schießen
Danach muss man kämpfen hat aber je nach Geschick die Gegner immer nur einzeln oder in kleinen Grüppchen.
Wieviele Gegner man abknallen muss sieht man übrigens in der Missionsanzeige. Hat man alle, ist man eigentlich fertig mit der Mission. Aber eigentlich beginnt dann erst der spaßige Teil. Da jetzt alles tot ist und man seine Ruhe hat, kann man nach Herzenslust die ganze Basis ausräumen, Schränke knacken, Daten runterladen usw. Auch die Geschütztürme und Sicherheitssysteme kann man abschalten. Erspart einem ggf. die ein oder andere böse Überraschung. Das einzige was man sich gut überlegen sollte ist den Reaktor herunter zu fahren um den wertvollen Powerregulator zu klauen. Ein paar Mal ging das gut, einmal allerdings kamen dann plötzliche schwer bewaffnete Kommandos. Die haben zum Glück zuerst mein vor der Tür geparktes SRV gesprengt (ich nehme das immer mit, weil die Anzüge nur kleine Taschen haben, so kann ich schneller wieder Platz schaffen, weil der SRV genau wie das Schiff Zugang zum Pilotenlager hat und ich so nicht zum Schiff laufen muss), sonst hätte ich sie zu spät bemerkt weil ich nicht mit sowas gerechnet hatte. Ich dachte schon jetzt bin ich sowas von am Arsch. Keine Energie mehr in der Basis zum Nachladen, nur zwei Reservebatterien und Kommandos vor der Tür. Aber ich wollte nicht vorschnell aufgeben also habe ich gekämpft als ginge es wirklich um mein Leben. Und irgendwie habe ich es geschafft sie vor der Tür zu halten und von innen heraus langsam aber sicher wegzuzergen. Zwei mal haben sie meine Schilde mit ner Granate geknackt und einmal musste ich ein Medipack schmeißen aber irgendwie bin ich da lebend rausgekommen. Den Regulator lasse ich ab jetzt doch lieber da, der restliche Loot ist gut genug
Aber es macht echt Laune so eine Basis zu plündern, Frontier hat doch einige Interaktionsmöglichkeiten und immersionssteigernde Elemente eingebaut, die das durchaus kurzweilig machen können wenn man keine Probleme mit Performance, schlechtem Gear oder Bugs hat.
Ansonsten habe ich noch Retrieval Missionen gemacht, da muss man etwas aus einer Crashsite bergen. Das ist cool, allerdings etwas Lotterie. Manchmal ist niemand da, manchmal muss man sich erst durch 4-6 Gegner kämpfen, manchmal kommen sie während man gerade am Plündern ist, dann muss man sich seiner Haut erwehren. Ist aber meist recht gut machbar und nebenbei an einem Schifffswrack noch ein Panel aufzuschweißen um einen Regulator und ein paar Platinen zu bergen hat Style und macht Laune. Diese Missionen sind richtig Scavengermäßig, das hat Frontier gut hinbekommen. Manchmal ist es sogar spukig, weil es auf der Nachtseite des Planeten finster sein kann, wenn man dann die Schiffsscheinwerfer aktiviert läßt, dann hat man zwar Licht aber auch krasse Schattenwürfe. Ich war schon mehr als einmal froh als ich wieder im Schiff saß.
Auch spaßig und eine Mischung aus Settlement Raid und Retrieval sind die Restore/Reactivation Missionen. Hier muss man eine stillgelegte Basis wieder hochfahren, in dem man den Reaktor mit einem Power Regulator bestückt und hochfährt, anschließend muss man noch Feuer in der Basis löschen, in dem man die Atmosphäre in den Räumen temporär abläßt.
Das Problem bei diesem Missionen sind mögliche Gegner. Manchmal sind schon zu Beginn Plünderer da die man erst bekämpfen muss. Das ist nicht trivial, denn man muss mit seiner Anzugbatterie + Reservebatterien auskommen, da man ja noch keine funktionierenden Steckdosen hat. Auch kann man sich viel schwerer einen Schlachtplan zurechtlegen. Manchmal kommen sie aber auch erst wenn man schon eine Weile da ist oder die Basis gerade wieder reaktiviert hat. Dann hängt viel davon ab wer wen zuerst bemerkt. Die können einen fies überraschen und dann sind sie ziemlich tödlich. Bemerkt man dagegen die Ankunft zuerst, kann man sich meist noch eine gute Position suchen, dann läuft es oft besser. Ist ne Herausforderung und meine Nerven sind jedesmal während der gesamten Mission angespannt. Zudem können selbst wenn man sie einmal bekämpft hat und ne ganze Weile Ruhe hatte beim Plündern trotzdem wieder welche auftauchen. Man muss also immer wachsam bleiben. Manchmal kommen aber auch überhaupt keine Gegner, dann hat man umsonst geschwitzt. So oder so sollte man aber wie beim Settlement Raid alles einsacken was nicht niet- und nagelfest ist. Aber diese Unberechnenbarkeit geben ihnen auch einen gewissen Thrill.
Es gibt noch eine Reihe anderer Missionstypen wie Stealth und Assasination Missions, aber die habe ich noch nicht gemacht, auch weil sie meistens illegal sind und mein Pilot nur legale Aufträge annimt.
Es wiederholt sich zwar (noch) vieles bei den Bodenmissionen (wie eigentlich generell bei Elite) aber Frontier hat trotzdem Mühe darauf verwendet, einen gewissen taktischen Anspruch und Vielseitigkeit in den Herangehensweisen mit einzubauen, die Immersion ist auch wirklich gut. Es ist wirklich nicht das schlechteste FPS Design, schon gar nicht in einer SpaceSim, auch wenn es nicht mit einem echten Taktikshooter mithalten kann.
Auf meiner Maschine sind die Bodenmissionen performancetechnisch auch gut machbar mittlerweile, habe eigentlich keine Probleme, außer wenn viel Rauch ins Spiel kommt. Bugs sind auch deutlich weniger geworden, am meisten nervt mich eigentlich der gelegentliche Blackscreen beim Ein und Aussteigen der einen zum Relog zwingt und die Mission verbuggen kann. Frontier hat da noch etwas Arbeit vor sich, in den meisten Fällen kann man aber mittlerweile recht gut spielen.
So, das war es mal fürs Erste, ich werde weiter berichten wenn es was Neues gibt