@ZeroStrat
Evtl. wäre es ja sinnvoller gewesen, die RKL CPUs mit der RTX UND(!) der RX6900 XT zu benchen und dafür dann z.B. auf die Boost-Benches (erstmal) zu verzichten. Dann müsste man nicht im dunkeln stochern und hätte echte Daten.
Weil, Theorie ist das eine, Praxis die andere.
Am Ende zählen doch nur die erreichten "realen" fps und nicht die eigentlich zu erreichenden.
Ergo am besten den 11900K und 5900X nochmals mit der RX benchen, dann hat man die "Realität" schwarz auf weiß. Gerne auch mit und ohne rBAR, um auch diesen Effekt zu sehen. Ja, das ist sicherlich nicht wenig Arbeit, aber am Ende viel wertvoller als "drölfzillionen" Benches mit Boost ABC oder mit Boost ABCD.
Bisher war es ja so, dass nVidia unangefochten oben stand und daher immer die Nummer 1 Wahl für CPU Reviews war. Leider (oder zum GLück, je nach Sichtweise) gibt es endlich wieder richtige Konkurrenz und das hat dann auch leider (oder zum Glück
) Auswirkungen auf die CPU Benchmarks.
Zur 720p nV "Problematik" mal ein fiktives(!) Beispiel:
CPU A schafft 1000 Leistungspunkte
CPU B ist langsamer mit 750 Leistungspunkten
CPU A ist also 33% schneller. So weit, so einfach.
Jetzt kommen aber für Spiele noch die 3D-KArte und deren "Overhead" (wodurch auch immer, das ist jetzt erstmal egal) ins Spiel.
Mit AMD entsteht eine Last von 50 Leistungspunkten, bei nVidia 150 Leistungspunkte (ich habe hier absichtlich größere Zahlen zur einfachen Rechnung genommen).
Somit würde ein CPU Test mit AMD folgende Ergebnisse produzieren:
CPU A: 950 Punkte
CPU B: 700 Punkte
Also +35,7%
Dann nehmen wir die nV Werte:
CPU A: 850 Punkte
CPU B: 600 Punkte
Da sind wir dann schon bei 41,7% Differenz.
Ergo würde man als Tester den Lesern mitteilen, dass die (neue) CPU A fast 42% schneller ist, als CPU B. Bei Nutzung von nV Grafikkarten stimmt das auch, ganz klar.
Aber bei einem CPU Review sollte es, imo, nur und einzig und allein um die CPU LEistung gehen. Völlig und komplett losgelöst vom übrigen Marktgeschehen.
Natürlich ist dieses Beispiel technisch nicht "korrekt", soll aber nur eine sehr einfache Verdeutlichung sein, worauf ich hinaus möchte.
Klar, je schneller die CPUs, desto geringer das "Problem". Allerdings werden zukünftige Spiele (Sommer / Winter 2021 / 2022) sicherlich nicht mit weniger CPU Last glänzen, gerade wenn dann die Next-Gen-Games kommen.
Ob eine Kombination aus CPU und GPU sinnvoll ist oder nicht, hat in einem CPU Review auch eher nichts zu suchen. Wie schon geschrieben, es geht dabei um die nackte CPU Leistungsfähigkeit und um nichts(!) anderes.
Die Situation ist aktuell wie sie halt ist und imo ist es daher bitter, aber man muss beide Grafikkarten (RTX 3080/90 bzw. RX 6900XT) für den Test nehmen und kann dann erst ein "echtes" Fazit fällen. Ich kann verstehen, wenn man aus Zeitgründen das nicht kann, aber dann gibt es auch zurecht die Kritik, dass der Test eben unvollständig ist, egal wie viel Zeit und Herzblut da reingeflossen ist. Ich gehe auch davon aus, dass die Werte komplett korrekt sind, aber es fehlen halt die Hälfte der Werte.
Am Ende könnte es für zukünftige Tests auch eine Art "Kompromiss" geben: DX11 Games mit einer RTX, DX12 Games mit der Radeon benchen, dann muss man jedes Spiel nur mit einer Karte testen und der Zeit(mehr)aufwand hält sich in Grenzen und man hat das beste aus beiden Welten.