Matthias80 schrieb:
es ist ein singleplayer spiel.
Ein fantastisches!
Nun, auch wenn es ein SP-Spiel ist, gibt es hier viele Spiele, deren Abfall - auch als SP Spiel - wesentlich geringer war und prozentual die Spieleranzahl im weiten nicht so stark eingebrochen ist.
Wobei man hier auch sagen muss: Es sind die Steam zahlen, es steht ja noch GoG aus, aber die wird man wohl nicht wirklich bekommen.
Über den letzten Punkt wird man aber vortrefflich streiten können und das auch aus gutem Grund. Auch wenn Cyberpunk 2077 für mich kein schlechtes Spiel ist, ist es von einem fantastischen Spiel meilenweit entfernt und ich muss dazu auch schreiben, dass sich sowohl einige Spielemagazine als auch die Spielerschaft mal wieder wunderbar hat blenden lassen und eine sinnvolle Diskussion erst in einigen Wochen bis Monate möglich wird.
Rumguffeln schrieb:
sehr gutes game aber eine neuerfindung des rades ist es halt nich
Sehe ich in dem Fall genau so. CB2077 ist ein sehr gutes Spiel, aber bei weiten nicht der Meilenstein, den uns GameStar als auch so manche andere Spielezeitschrift hat verkaufen wollen und man muss sich durchaus auch Fragen, ob hier gerade bei GameStar mal wieder ein Fanboy-Kult der Redaktion zu einem Studio zugeschlagen hat. Crytek in den 00er-Jahren und nun in den 10er-Jahren CD Project Red.
Cyberpunk hat so viele Schwächen, sei es im Storytelling, im Questdesign, im Worlddesign, damit verbunden in der OpenWorld, dazu die Mängel im Gamedesign, UX-Design und so weiter und doch haben so manche Zeitschriften Cyberpunkt für eine Welt gelobt, die sie bei anderen Studios abgestraft hätten, weil es viel zu klassisch und auch zu vorhersehbar ist.
Cyberpunk hat sehr viele Schwachstellen und ist bei weitem nicht das Meisterwerk, dass so mancher Spieletester hier anfangs proklamierte. Aber da geh ich später genauer ein.
fox40phil schrieb:
Meinste sie polieren das unfertige Gamedesign noch auf? Da müssten ja zig DLCs kommen^^...
DLCs weniger, als dass sie so einige Patches nachschieben müssen, die gewisse Funktionen ins Spiel einbringen und es gibt viele Baustellen, die CDPR hier angehen müssten und ganz prominent die Mini-Map beim Fahren. Da lob ich mir Mafia 3 und nun Mafia
E, in bei denen man fürs Fahren die Mini-Map nicht braucht und gerade in Cyberpunk mit den "Implantaten" wären eingeblendete Hinweise-Pfeil auf der Fahrbahn alles andere als verwunderlich und würde die Immersion sogar stärker erhöhen als diese Mini-Map.
Dann das Problem mit der "Ausrüstung", ein "Transmog" ist wirklich notwendig, dann das Inventar, gerade wenn man verkaufen möchte … Ich fühlte mich bei diesem System unnötig in das Jahr 2000 versetzt. Alles andere als toll!
Dann die Sache mit den Waffen und der Modifikationen, auch da hätte Cyberpunk viel mehr heraus holen können. Gerade wenn man bedenkt wie liebevoll so manche ikonische Waffe gestaltet ist, da hätte Cyberpunk das Waffensystem von Fallout 4 durchaus gut gestanden.
Der Charakter-Editor ist dann auch … na da hab ich in FF14 aber auch in manch anderen Spielen deutlich mehr Spaß einen Charakter zu entwerfen, klar der Alter-Ego sieht nett aus, aber so richtig austoben kann man sich auch nicht.
Auch bei den Autos wird sehr viel Potenzial verschenkt, so wirklich wie die eigenen Kisten fühlt sich keines der Autos an. Schade.
Night City als Stadt und auch das Badland ist toll, und auch wenn die Welt durchaus gefüllt ist, ist die Illussion schnell zerstört, wenn man dieselben Polizisten immer am selben Ort sieht und sie quasi fast immer die gleichen Themen haben.
Dazu kommt das Charakter-System und das Skill-System allgemein, denn die angeblich alternativen Wegen sind allzu oft in fast allen Missionen mehr Schein als sein und wenn man halbwegs alle "Sidequests" machen möchte, kommt man um einen mittelmäßigen Allrounder nicht herum, weil zu hoch spezialisierte Chars dann doch schnell mal gegen eine Mauer laufen und dann die "Alternative" allzu gerne "Ballern" ist.
Darauf aufbauend kommen dann so einige Sachen wie eine KI, die entweder vollkommen teilnahmslos ist oder dann plötzlich überscharf reagiert. …
Dazu kommt dann, dass das Spiel quasi nur aus den überschaubaren Hauptquests besteht und den kleineren Nebenquest-Reihen um die "Romantikoptionen" sowie noch eine Handvoll von weitere Story-Sidequests. Ansonsten? Auf der Karte ist durchaus viel zu sehen und doch sind es im Endeffekt fast alles nur lieblos gestaltete "Töte alles" oder "Beschaffe das"-Missionen. Manchmal gibt es nette "Information" von den Fixern, das war es dann aber und allzuoft ist "Ballern" dann auch das Mittel der Wahl, denn die intelligenten Spielweisen bringen keinen Vorteil.
Die Story von Cyberpunk ist dann durchaus gut und doch auch gleichzeitig enttäuschend. Es fängt echt gut an, baut sich dann zu einem echt tollen Prolog auf und dann gehts in Sturzflug auf eine 08/15-Story, die ab einem gewissen Zeitpunkt vorhersehbar wird und auch wenn es interessante Anspielungen gibt: Das eigentliche Potenzial wird haarsträubend verschenkt.
Und auch die "Begleiter" sind keine wirkliche Stärke. Es gibt eigentlich nur eine, naja zwei Personen, über die man halbwegs genug erfährt, dass man eine "gewisse" Sympathie aufbaut, aber … Egal, wir reden über das Spiel, also kann etwas Spoiler: Die eine Person ist viel zu früh weg und bei der anderen Person muss man dann doch gewillt sein das alles zu erfahren, was man erfahren muss, damit es sympathisch wird.
Das Finale des Spieles ist dann durchaus wieder "spannend" und beklemmend, je nachdem was man wählt, gleichzeitig … Im Endeffekt startet das Spiel gut, arbeitet auf ein tollen "Einsteig" hin - Prolog als GANZES - dann baut das Spiel massiv ab um dann mit dem Ende durchaus noch mal das Ruder herum zureisen, das reicht aber eben nicht im Ganzen.
fox40phil schrieb:
Für mich nach wie vor die Enttäuschung der letzten Jahre. Aber meine Erwartungen waren wohl zu hoch. Ich hatte auf einen Meilenstein und Wegweiser der Spielebranche gehofft und ihn erwartet. Ala HL2 ggf. Crysis und anderen wenigen zukunftsweisenden Titeln!
Das interessante ist, dass bisher nur "Half Life 2" bei mir wirklich die Erwartungen erfüllen konnte an ein durch die Presse gehyptes Spiel, alle andere Titeln, die durch die Presse als auch die Community massiv gehyped wurden, auch nach dem es schon auf den Markt war, konnte bisher nie den Erwartungen gerecht werden, egal ob Crysis - das für mich abseits der Grafik einfach nur ein guter Shooter ist, nicht mehr nicht weniger, The Witcher 3, dass mich zwar mit ein paar Nebenquets durchaus abholen konnte, aber auch nicht wirklich dazu bewegen konnte, dass ich es wirklich durchspiele, weil es zu viele Schwächen hat in meinen Augen.
Bei Cyberpunk habe ich mich nicht mehr Hypen lassen, ich habe keine Erwartungen gehabt, hab es mir gekauft und ich hatte Spaß. Ich mag das Spiel sogar, aber weil ich kein Fanboy von CDPR bin, weil ich mich bewusst von GameStar und Co neuerdings fernhalte, gehe ich mit einer normalen Haltung an diese Spiele und so manches Spiel macht dann auch wirklich Spaß, weil ich realistisch dran gehe.
Palomino schrieb:
Alles in allem ist CP aber trotzdem ein Top Spiel, aller Kritik zum trotz bekommt man sehr viel für sein Geld geboten.
Man bekommt viel fürs Spiel, aber ein Top-Spiel würde ich Cyberpunk jetzt nicht nennen, dafür hat es einfach zu viele Probleme und zu viele Schwächen, und zwar nicht nur auf der subjektiven Ebenen, sondern auch im objektiven Bereich. CDPR muss hier an einigen Stellen feilen und schleifen.
Sie werde das tun, es wird sicher besser werden, aber das "Top"-Spiel, das kann ich nicht unterschreiben und die Community sieht es, nach dem der Hype nun verflogen ist, zum Großteil anscheinend ähnlich.