Rock Lee schrieb:
Nur noch objektive Spieleanalysten hier.. Ich merks schon
Alleine das du den Begriff "Analyst" hier verwendest, um deinen Unmut über Kritiken an der GameStar und der Spielepresse allgemein zu diffamieren, disqualifiziert dich eigentlich von einer wirklich bereichernden Diskussion, weil es so falsch ist.
Weder die GameStar noch wir hier sind Analysten, sondern Kritiker von Spielen, manche werden dabei berufliche Spielekritiker, andere machen es als Hobby und wieder andere nur aus dem Wunsch sich mit einer Community auszutauschen. Um "Journalist" zu werden oder eben "Kritiker" benötigt es jedoch keiner Ausbildung oder besonderer Fähigkeiten, sondern jeder kann es werden.
Wenn du die GameStar-Redaktion schätzt, dann ist das dein gutes Recht, wenn dir meine Kritik an der GameStar nicht gefällt, kannst du auch gerne schreiben, dass du es anders siehst. Jedoch, genau wie die Redakteure bei der GameStar, muss ich mich sehr wohl BERUFLICH auch mit Videospielen befassen und dazu Einschätzungen abgeben, nur mache ich das nicht für Personen wie dich, sondern für ein Fachpublikum und auch da verweise ich sehr oft auf die GameStar sowie andere Spielezeitschriften, wenn es um Tests geht, damit die Leute sich ein möglichst breites Bild machen können, da ich mir im Gegensatz zu manchem Spielejournalist als auch so manchen Foristen hier bewusst bin, dass meine Meinung erst mal genau nur das ist: Meine Meinung.
Rock Lee schrieb:
Gamestar sind Hype-Fanboys, obwohl sie gesagt haben, dass es auf die Erwartungshaltung ankommt...
Zudem solltest du, wenn du andere diffamieren willst, weil dir ihre Meinung nicht gefällt, die Texte auch richtig lesen. Ich habe nicht geschrieben, dass sie Hype-Fanboys sind, sondern dass ich denke, dass bei der GameStar beim Tests von Cyberpunk 2077 Mal wieder ein "Fanboy-Kult" zu einem Studio zugeschlagen hat, was man durchaus auch mit Verweise auf bestimmte Tests zu bestimmten Spielen von bestimmten Studios auch belegen kann, in dem sowohl die Wertung als auch die Texte durchaus eine hohe Sympathie für ein Studio als ganzes durchblicken lassen und man dem Studio beim Spiel gewisse, sagen wir mal "Schwächen" verziehen hat, während man andere Spiele mit ähnlichen Schwächen abgestraft hat.
Darunter fallen bisher Crytek, Bioware, CD Project Red und eben auch Bethesda bis einschließlichs auch Skyrim. Man hat bei Spielen dieser Studios oft manchmal das Gefühl, dass hier der Glaube in die Entwickler durchaus auch die Sicht auf Mängel etwas einschränkt.
Und nein, wenn man an sich selbst den Anspruch erhebt, dass "90er"-Spiele absolute Ausnahmemeisterwerke sind, die über das Genre heraus die Spielelandschaft bereichern, erweitern und verändern, dann reicht es eben nicht eine 90 zu vergeben und dann zu schreiben, dass es von der Erwartungshaltung abhängt. Wer mit solchen Absolutismen arbeitet, wie es die GameStar gerne macht, der muss sich am Ende auch daran messen lassen.
Das bedeutet nicht, dass die Redaktion schlecht ist, das bedeutet auch nicht, dass sie im groben falsch liegen mit ihren Tests, sondern es bedeutet nur eines: Auch bei der GameStar arbeiten Menschen, die ihren eigenen Geschmack haben und die sich durchaus auch mal blenden lassen und einem Spiel Fehler verzeihen, die sie einem anderen Spiel nicht verziehen hätten.
Rock Lee schrieb:
Wenn ich mir die Zeit nehmen würde und unsere ach so oberschlauen Experten mal nach ihren Liebingsspielen befragen würde, bin ich mir sicher JEDES Spiel gleichermaßen schlecht zu reden.
… Ah, so einer bist du scheinbar. Einer, der nur Schwarz oder Weiß kennt, einer der mit Kritik an seiner geliebten GameStar als auch an seinen geliebten Spielen nicht umgehen kann, der sofort ein Feindbild hat und jedem am liebsten die Kritik verbieten möchte, wenn sie nicht in dein Weltbild passt.
Na, da du dich bereits so echauffierst hier und bereits wirklich selbst die grundlegenden Höflichkeitsformen jeglicher sachlichen Diskussion über Bord geworfen hast: Ja, ich habe Lieblingsspiele und doch bin ich mir auch bei meinen Lieblingsspielen der Schwächen und ebenso der Stärken bewusst und kann sowohl eine Lobhymne als auch ein Verriss über diese schreiben, beides würde diesen Spielen nicht gerecht werden, ich mag die Grautöne bei solchen Betrachtungen, denn jedes Spiel hat Ecken und Kanten über die ich mich ärger kann und genau so haben sie Momente, die ich toll finde. Warum soll ich über die Probleme schweigen? Warum soll ich nur das positive hervorheben und alles andere vergessen?
Einigen würde es echt mal guttun, wenn sie von ihrem Schwarz-Weiß-Denken wegkommen würden und ebenso würde es einigen guttun, wenn sie verstehen, dass man, nur weil man eine andere Meinung hat, kein Feind ist, sondern einfach nur eine andere valide Sicht auf etwas hat.
Geschmäcker sind verschieden und das ist gut so!
Hylou schrieb:
Ich mag die Gamestar - das sie jedoch idr höher bewerten als andere Magazinesollte jedoch bekannt sein.
Ach, das höher Bewerten ist nicht mal das Problem, das Problem ist oft eher das Bild, dass die GameStar von sich als auch ihren Tests zeichnet und wie sie die "Punktezahl" in den Wertungsskalen beschreiben.
Ebenso ist für mich ein Hauptproblem: Die GameStar versucht immer zu vermitteln, als wären ihre Tests objektiv und sachlich, dabei kann eine Kritik - und nichts anderes sind die Tests von Spielen - eben nicht wirklich objektiv sein, sondern sie ist immer subjektiv und die Wertung, die am Ende bei der GameStar herauskommt ist einfach ein Konsens aus subjektiven Meinungen.
Die GameStar macht durchaus gute Arbeit, auch bei den Tests, deswegen verweise ich auch auf diese in den Präsentationen und Co, gleichzeitig bin ich mir aber auch halt bewusst: Bei GameStar arbeiten auch nur Kritiker mit eigenen Geschmäckern und entsprechend muss man damit auch umgehen. Die wichtigste Erkenntnis von mir in den letzten 20 Jahren ist aber: Lass dich weder von der GameStar, einer andere Zeitschrift noch der Community hypen, denn die Landung auf dem Boden könnte hart sein.
Ich bin mit der GameStar allzuoft in meiner Jugend als auch eben noch bis vor wenigen Jahren zu oft auf den Boden der Tatsachen aufgekommen, wenn sie mal wieder ein Spiel gehypte haben oder in ihren 90er Tests Spiele in den Himmel gelobt haben. Manchmal saß ich dann vor dem PC voller Vorfreude und wurde dann durchaus bitter enttäuscht, als all die tollen Worte aus den Tests sich als, sagen wir mal ungenau dargestellt haben. Ich bin öfters mit 90er-GameStar-Spielen auf die Fresse geflogen, als mit deren 80er- oder 70er-Spiele.
In den letzten 6 Jahren wiederum habe ich mich von den GameStar-Tests etwas gelöst und erst recht von der "weitgehende" Berichterstattung, sondern hole mir die Informationen, was kommt, schau mir an, was mich wirklich interessiert, was mich eventuell interessiert und höre öfters auf meinen Bauch und seit dem? Hat mich kein Spiel mehr enttäuscht, sondern ich wurde oft positiv überrascht.
Hylou schrieb:
Soll nicht heißen das da keine fähigen Redakteure sind, Maurice Weber oder auch Heiko Klinge verstehen durchaus ihr Fach, nur hat die Qualität massiv gelitten seitdem einige Redakteure die Gamestar verlassen haben.
Beim Weber weiß ich nie, was ich da denken soll, mal ist er der Fanboy vor dem Herren, im nächste Moment dann wieder sehr selbstkritisch und neigt dann auch gerne mal zu einem absoluten Pessimisten bei seinen Einschätzungen zu Spielen. Seine Tests sind in der Regel gut, keine Frage, aber ich hab immer irgendwie das Gefühl, dass er am Anfang zu unkritisch ist, dann wird er überkritisch um dann am Ende doch eine sehr differenzierte Meinung zu haben. Ist mir etwas zu, sehr auf und ab.
Heiko Klinge wiederum? Einer der wenigen der alten Garde, genau so wie Frau Schmitz, deren Tests ich echt gerne lese, die beiden verstehe ich auch besser und weiß, dass ich bei beiden bei gewissen Spielen immer etwas in die eine oder andere Richtung abziehen muss und mir dann das Spiel gefallen könnte oder eben nicht.
FleischHals schrieb:
Was oft vergessen wird beim rummeckern bezüglich des NPC-Verhaltens und beim Vergleichen mit anderen Titeln: Die schiere Menge an NPCs. Klar sind die NPCs besser bei Gothic oder RDR2 und dort hat jeder wirklich einen Tagesablauf, aber es sind auch nur ein Bruchteil von den in CP2077.
Das ist ein schweres Thema. Es geht ja in der Regel nicht um die graue Masse der NPCs auf den Straßen und Co, sondern darum, dass du an gewissen Orten immer die selben NPCs hast, die zum Teil auch die gleichen Themen haben und sich so an gewissen Stellen dann die Immersion auflöst.
Die 08/15-Bewohner muss man nicht wirklich stark simulieren, die auf der Straße als Passante rum laufen, aber an gewissen Schlüsselstellen, hätte man eben durchaus mehr Liebe zum Detail erwarten können, damit es passt.
Ist zum Beispiel an den Mega-Towern so, gerade am eigenen. Die Polizisten am Eingang sind IMMER an diesem Eingang, und das passt halt nicht so ganz.
Es sind solche Kleinigkeiten dann, die schnell auch mal stören, ohne dass es das große ganze betrifft.
FleischHals schrieb:
Wenn jeder NPC einen simulierten Tagesablauf hätte, könnte ich es nie auf meinem 7700k spielen. Vielleicht die nächste Threadripper Generation. Ich denke es brauch einen dualen Ansatz: gewisse NPCs mit Tagesablauf und so weiter und die graue Masse, die nur mitläuft. Was ich nicht weiß: ob vielleicht die NPCs mit Quests einen simulierten Tagesablauf haben. Schonmal jemand gecheckt? Ich renne denen meistens ja nicht einen Tag lang hinterher... Das wäre mal interessant.
Die NPCs mit Quests haben keinen Tagesablauf und spawnen auch mal gerne an den Orten und bleiben da ewig.
Aber das mit den NPCs ist ja nur ein Puzzleteil. Nur darf man halt nicht vergessen: Cyberpunk 2077 ist kein schlechtes, sogar ein sehr gutes Spiel, nur setzt sich halt jetzt langsam eine Nüchternheit ein, die am Anfang sehr wohl manchen Spielern als auch Testern gefehlt haben und das merkt man jetzt, denn so mancher überschwängliche Spieler der Anfangszeit fängt jetzt an sogar genau ins Gegenteil umzuschwenken, nämlich in die Hater-Schiene und das hat das Spiel auch nicht verdient.
Um wirklich sachlich über die Probleme, Fehler und Schwächen von Cyberpunk zu reden, ist es noch zu früh, denn aktuell stützt man sich auch zu oft noch auf Sachen, die eigentlich nicht wirklich problematisch sind. So in 2 - 3 Monaten denken ich, wird man dann wirklich Bilanz ziehen können und auch mal Schwächen des Spieles genau so wie die Stärken ansprechen können.