IngoKnito schrieb:
Also eigentlich könnte man das schon, denn jeder dieser Keys wurde ja mal von Steam oder Co. generiert und dann verteilt. Man müsste sich nur notieren welche Keys an wen gegangen sind. Taucht dann ein Key an dubioser Stelle wieder auf müsste man nur nachsehen wer diesen Key ursprünglich erhalten hat und dann dezent nachfragen was das denn soll.
Also jemand gibt vor, der große YouTuber IngoKnito zu sein und erhält einen Key. Der wird dann weiterverkauft. Der Anbieter fragt dann also (bei der nicht mehr abgefragten Fakemail-Adresse?) nach, was dann soll - und dann? Wie kommt man denn an den Namen des Betrügers?
Wishbringer schrieb:
@Abstaubaer:
Deine Argumentation ist leider auch nicht ganz stichhaltig:
Wenn ich als Entwickler gezwungen bin, eine solche Masse an kostenlosen Keys zu generieren und rauszugeben, nur um Publicity zu bekommen, die im Verhältnis zur Zu verkaufenden Menge dermaßen groß ist, dass sie ins Gewicht fällt, dann ist bereits an diesem System etwas faul. Das hat nichts mit Resellern zu tun. Diese Keys verfallen nicht. Die „Tester“ nutzen Sie weiter. Somit könnte man sogar sagen, dass sie für den Test bezahlt wurden. Für die Meinungsbildung.
Die Herausgabe ist freie Entscheidung der Entwickler (inkl. ALLER Konsequenzen).
Dafür dann über die Keyshops herzuziehen ist Verantwortung wegschieben.
Wenn das System faul ist, sind es die Marktrealitäten. Wer bestehen will, muss nach gewissen Regeln spielen, oder die Konsequenzen (idR geringen Erfolg) tragen. Was hat das eigentlich mit Testern zu tun und deren "Bezahlung"? Es hat durchaus etwas mit Resellern zu tun, die sich nicht um die Quelle ihrer Keys kümmern. Verkauft wird im schlimmsten Fall alles von jedem.
Wishbringer schrieb:
Thema 2: bei jedem zur Anzeige gebrachten kriminellen Akt mit Kreditkartenmissbrauch wird ermittelt.
Hierbei wird aber für die Keys bezahlt, zunächst entsteht den Verkäufer kein Schaden, „nur“ dem richtigen Karteninhaber. Wenn das Kreditinstitut den Betrag rückbucht, kann der Key nachträglich gesperrt werden. Der Käufer mit den gestohlenen Kartendaten hat dann den Schaden (kein Gewinn), wenn bereits weiterverkauft, der Käufer durch den Keyshop. Der kann wiederum Anzeige gegen den Keyshop erstatten. Bei konsequenten Handeln entsteht damit den Herstellern kein Schaden. Der Keyshop bekommt aber eine schlechte Reputation, was wieder dem Hersteller nutzt.
Steam macht es nicht, weil eine schlechte Reputation für Steam befürchtet wird. Es ist auch hier freie Entscheidung der Platform.
Chargeback-Gebühren können mWn. schon anfallen, die trägt dann der betrogene Shop. Dem Verkäufer entsteht immer ein Schaden: Wenn der Key nicht gesperrt wird, hat man einen Key effektiv verschenkt. Wenn man ihn sperrt, einen angepissten Spieler, weil der nicht differenzieren kann - es muss ein Sündenbock her und das ist der Entwickler. Ja, das
passiert so, mehrfach. Wo will man denn Anzeige gegen den Keyshop erstatten? In Osteuropa, Asien, irgendeiner Inselrepublik? Das ist das schöne am Internethandel: Standort mit günstiger Gesetzeslage. Eine Anzeige für ein Spiel für ein paar Euro nimmt sowieso kaum jemand ernst bzw. macht sich da kaum jemand den Aufwand - das ist realitätsfremd. Idealerweise müssten die Anbieter vorab prüfen, was die verkaufen. Selbst wenn genug Kunden tatsächlich Anzeige erstatten und in einem Land mit vernünftiger Gesetzeslage ermittelt wird (was lange dauern kann...), wechselt einfach der Name. Neuer Shop, neues Glück.
Wishbringer schrieb:
Thema 4: nur weil man eine andere Meinung vertritt, gleich Stammtischniveau und -argumentation vorgeworfen zu bekommen ist stärker Tobak und läßt eher auf fehlende Diskussionsbereitschaft seitens des vorwerfenden schließen. Oder auf eine bereits festgelegte (oder vielleicht für freien Journalismus schlimmer: vorgegebene) Meinung (Imho).
Oh ja, Gabe Newell und Angela Merkel geben mir abwechselnd vor, was ich zu denken habe.
Stell dir vor: Wenn man sich eine "Meinung" bildet bzw. informiert, dann legt man sich schon einmal fest. Nicht alles ist der Beliebigkeit subjektiven Empfindens unterworfen.
Der Vorwurf von Stammtischniveau kommt nicht, weil jemand eine andere Meinung vertritt, sondern weil die Meinung (Begründung gab es mit dazu) Stammtischniveau hat. Das ist ein feiner Unterschied. Die fehlende Diskussionsbereitschaft demonstriere ich doch hier permanent, oder? Meine Güte!
Mickey Cohen schrieb:
[...]
dann sollen sie keine keys zu promotionszwecken rausschmeissen wie bonbons am karneval und bei kreditkartenbetrug ist das das problem des kreditunternehmens
[...]
Ohne Promo-Keys keine Berichterstattung, kein Bekanntheitsgrad, weniger Verkäufe. Je kleiner das Studio und Spiel, desto wichtiger - der Markt ist riesig.
Bei Kreditkartenbetrug laufen auch für den Betrogenen Kosten auf, die der Anbieter der Karte offenbar dem Verkäufer in Rechnung stellt. Und sei es, indem ein Key im Umlauf ist, für den man nichts bekommt - d.h. man verliert effektiv einen Verkauf.
Suxxess schrieb:
Wenn man ein Geschäft anmeldet kommt auch immer ein Bettelbrief man könne sich ja an der Branchenbörse XY anmelden für 2 Jahre. Wenn die Bettelbriefe in Massen kommen dann ist das Spam und jeder von uns bekommt doch Spam.
Und wenn Steam schon die Möglichkeit bietet Keys zu sperren, dann gebt doch einzelne Keys an Youtuber und co. heraus und sperrt diese nach 4 Wochen. ( Und sagt das den Leuten )
Oder sagt denen sie sollen ihren Key wie alle anderen bei dir direkt kaufen und sie kriegen einen Ref. ID Link zu deinem Shop oder Amazon. Sie kriegen dann 10% Provision von jedem verkauften Spiel ab. Wenn sie gut sind und viele Kunden anlocken haben sie den Kaufpreis des Spiels x-mal drin und machen noch Gewinn dabei. Sind es nur Weiterverkäufer, werden sie den Key nicht zum Originalpreis kaufen.
Und gerade wenn das kleine Indieentwickler sind die nicht sofort das große Geld brauchen, könnten sie ihr Spiel doch erstmal ein halbes Jahr nur in den reichen Ländern anbieten. ( Oder überall gleichviel Geld nehmen ) Und später das Spiel billiger machen oder woanders erst später releasen wenn das bei uns dann schon im Sale ist. ( Dauert doch max. ein halbes Jahr bis Jahr )
Normalerweise ist der Spam aber als solcher zu erkennen. Fake-Identitäten mitunter nicht so leicht. Äpfel und Birnen sind Obst, aber nicht ganz das gleiche Obst.
Keys nach Zeitraum sperren: Geht das bei Valve? Fänden YouTube-Kanäle das toll, die längere Serien machen, sich Spiele mehrfach oder später anschauen? Geht das, wenn Keys auch initiativ verschickt werden, was gerade bei Indies eine erfolgreiche Marketing-Strategie ist? Klar könnte man als einzelnes Studio Sonderwürste fahren. Bei Spielen, die man normalerweise ohnehin kaum anschaut und der hohen Dichte an Spielen ist das möglicherweise keine gute Idee.
Provisionen für Verkäufe zu versprechen ist wiederum eine ganz geniale Idee, um unabhängigen Journalismus zu untergraben, während selektive Markteinführungen wiederum eher Raubkopien begünstigen. Wer würde sowas eigentlich machen? Zumindest niemand, der ernst genommen werden möchte. Und was hätte man davon? Nix, weil das Problem weniger das Ausnutzen regionaler Preisunterschiede ist, sondern die Betrüger.
zeromaster schrieb:
Wer tausende keys zu Spottpreis verhökert ist selbst schuld. Und die Prüfung von Kreditkarten ist Sache des Verkäufers, heute leicht möglich.
Wie prüft man denn, ob sie geklaut wurde? Soweit ich weiß merkt man das erst, wenn der Besitzer die Karte sperren lässt.