News Deutsche Telekom: Hauen und Stechen im Vectoring-Streit

Einer der Vorwürfe lautet etwa, dass tatsächlich nur rund 1,4 Millionen Haushalte von dem Vectoring-II-Ausbau profitieren – diese können bislang noch keine Anschlüsse mit Geschwindigkeiten von bis zu 50 Mbit/s buchen.
Soll das heißen, die rechnen die restlichen Millionen einfach raus, weil die ja schon 50 buchen können und damit von 100 nicht profitieren? Wenn ja, was für ein lächerliches Argument ist das denn.

Darüber hinaus finde ich es interessant, dass sich die Betreiber um die armen "Mikro-Inselchen" kümmern. Klar, selber ausbauen würden die die auch nicht, aber wenn es in die Argumentation passt...

Mischkalkulationen könnte man mMn damit verhindern, dass die Kosten der Verträge halt nicht deutschlandweit einheitlich sind, sondern abhängig von den Ausbaukosten. Dann bezahle ich auf dem Dorf halt doppelt oder dreimal soviel wie in der Stadt. Dann könnte es in Städten auch günstiger werden, da die so unrentable Regionen auch nicht mehr stützen müssten.
 
klar man hat berichte über das doppelte des vermuteten datenvolumen aber glasfaser? das ist ja voll 2020, das lohnt ja nicht
 
@Parwez: Damit wäre das Problem an sich aber gelöst! Die ländlichen, vermeintlich unrentablen Regionen, werden plötzlich rentabel für den Ausbau. Wäre das nicht auch für diese gut?
Die Argumente weniger Miete => schlechtere/benachteiligtere Infrastruktur ist alt, aber nicht ungültig.
Asozial? Asozial ist auch die Mehrbelastung aller Anderer durch derartige Ausbausperenzchen.

Man muss das generell nicht gut heißen, was er sagt, aber es komplett abzutun ist mMn auch falsch.

Ich hoffe dennoch, dass die das machen dürfen. Es profitieren im ersten Schritt mehr Leute, als welchen Nachteile entstehen. In den weiteren Ausbauschritten nach Supervektoring liegt dann halt auch Glas schon näher am Kunden. Und zwar in allen diesen Gebieten.
 
Das mit der Mehrbelastung von Dorfbewohnern ist doch heute schon so!? Was redet ihr für einen Quatsch? Die Telekom liefert bei mir auf dem Dorf nur 3000 Kbit/s down. Im sieben Personen Haushalt nicht nutzbar und teuer.
Eine private regionale Betreibergesellschaft bietet über WLAN Technik für mehr Geld auch mehr Leistung. Bei mir sind das 12000 Kbit/s down und 1500 Kbit/s up. Allerdings keine echte Flat sondern nur 100 GB pro Monat, danach wird auf 512 Kbit/s down und 256 Kbit/s up gedrosselt.
Zum Vergleich in München bekomme ich fürs gleiche Geld 100 Mbit/s down 25 Mbit/s up ohne Volumen Einschränkungen.
Das Hauptproblem auf dem Land ist, das dort viele alte Menschen leben, die den Mehrwert einer schnelleren Anbindung nicht erkennen wollen oder können.
Konsequent wäre alle Kupferleitungen gegen Glasfaser zu tauschen. Ich würde vorschlagen davor eine Abgabe auf alle Telekommunikations Tarife einzuführen, damit eben nicht die Provider diese Last tragen müssen.

Parwez hat hier vollkommen Recht wenn er Leute kritisiert die solche Kommentare ablassen.
 
Wer bitte schön sind die Wettbewerber!? Wenn schon denn schon, dann bitte doch auch Ross und Reiter nennen!
Vielen von denen haben eigentlich Garnichts und die Leitungen die Sie benutzen sind gemietet. Dafür bieten Sie dann günstige Tarife beim Telefon und I-Net an. An den Ausbaukosten wollen Sie sich natürlich nicht beteiligen, dass sollen dann mal schön andere wie die Telekom für Sie übernehmen!

Da kann man dann schon durch aus die Reaktion der Telekom verstehen!
 
Wenn ein Glasfaser Anbieter ein ländliche Region ausgebaut hat, dann hat dieses Unternehmen Exklusivrechte für dieses Netz. Ergo können sie die Preise so ansetzen, dass der Ausbau rentabel ist. Allein schon deshalb weil es ein Netzmonopol für schnelles Internet in der jeweiligen Region besitzt.

Ich verstehe die Kritik der Verbände nicht. Das Nutzen der Vectoring Technik zum Ausbau von städtischen Regionen würde effektiv die Ausbaukosten senken, sodass frei werdende Mittel zum Ausbau von weniger rentablen Gegenden genutzt werden können.

Würde man jetzt darauf bestehen, dass alles mit Glasfaser ausgebaut wird, würden sich die Unternehmen zu erst für profitable Gegenden entscheiden, die Kosten jedoch bedeutend höher sein, so dass ländliche Gegenden noch weniger ausgebaut werden würden.
 
@Parwez
Das kennst Du das typische Dorfvolk nicht. Am laufenden Band wird besonders hervorgehoben, wie gut das ländliche Leben in Gegesatz zu den verkommenen Ballungsgebieten ist... Ich habe die letzten 15 Jahre in so einem Dorf gelebt. Vorteile hier, Vorteile da, Stadtvolk krank, blablabla. Können die auch mal mit Nachteilen leben, wenn die bis zum ländlichen Häusschen 100Mbit wollen, können die auch die Kosten tragen. Genaugenommen ist es sogar unverschämt, die gleichen Vorteile der städischen Infrastruktur geniessen zu wollen, aber über die Nachteile herziehen.
Btw.. wenn ein Paketdienst etwas zu abgelegenen Gebieten befördern muss (Insel z.B.) kostet das Extra, das wissen die Leute die sich freiwillig für so ein Leben unter diesen Bedingungen entschieden haben. Und die dort bleiben wissen um die Umstände und nehmen diese in Kauf.
Aber der "typische Deutsche" will ja gefälligst alles und das in bester Qualität und am liebsten auf Lau.
Ich bin da absolut Mithos "asozialer" Meinung. Tolle Moderation übrigens. Mithos in in keinster Weise ausfallend geworden. Also ER nicht...
 
LucLeto schrieb:
Zum Vergleich in München bekomme ich fürs gleiche Geld 100 Mbit/s down 25 Mbit/s up ohne Volumen Einschränkungen.
Aha, und wie viel Quadratmeter Wohnfläche bekommst Du in München für das, was Du an Miete bezahlst? Oder, falls Du in den eigenen vier Wänden wohnst: wie viele Ziegel hättest Du dir fürs gleiche Geld in München leisten können?
Also mal nicht rum mosern von wegen Mehrbelastung der Dorfbewohner, niemand wird gezwungen, irgendwo zu wohnen, je nach Wahl muss man aber wohl oder übel mit Kompromissen leben.
Es wird immer Regionen geben, wo eine Erschließung überproportional teuer ist, komischer Weise haben das viele Gemeinden schon erkannt und akzeptiert und nehmen selbst Geld in die Hand, statt zu verlangen, dass alle dafür zahlen.
 
mmh, billig bezahlt zweimal...

Erst billig Verctoring mit Monopolzusage, und bei nächsten Ausbau dann doch aufs "teure" Glasfaser umbauen müssen. Warum habe ich das Gefühl das da heute teure Glasfaser dann immer noch teuer ist, weil da jemand sein billig ein zurückerhaltenes Monopol ausnutzt und nicht wieder aufgeben will ? Ich verstehe zwar das die Netzausbaukosten nicht auf einem Konzern hängen bleiben dürfen... aber Monopol dafür in Kauf nehmen.. never..

und bezüglich Ausbau mit Monopolrecht in ländlichen Gebieten, wenn hier bei mir Glasfaser gelegt wird, dann in Neubaugebieten wo eh alles gelegt werden muss, und selbst da gibts für 2 Jahre erzwungenes Monopol für eben den Ausbau... freiwilliger Glasfaserausbau ? Wo auf dem Land gibts das ? Im übrigen dürfte ja gerade auf dem Land Verctoring ja eigentlich eher schlecht sein, weil es ja expotential zur Entfernung schnell seinen Nutzen verliert.... so das es da eigentlich am wenigsten Sinn machten dürfte., weil eben jene da schnell überschritten ist das es noch was nutzen würde.
 
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Merle schrieb:
Kritisieren und wie man kritisiert sind 2 Paar Stiefel. Wie gesagt. Unsozial ist auch, anderen eine Mehrbelastung aufzubürden.

Ja richtig, eine Mehrbelastung sollte es für keinen geben, sondern eine Verteilung auf alle Anschlussinhaber. Die Leute müssten endlich einsehen, dass ein schnelles Netz später allen nützt. Die Argumente der Provider, spiegeln schließlich nur wirtschaftliche Interessen wieder. Diese sind leider noch dazu sehr kurzsichtig unterlegt. 2018? Es müsste mindestens bis 2050 ein solider Plan her. Sowas kann sich natürlich keine AG leisten. Arme Welt...
 
Parwez schrieb:
Glückwunsch zum asozialste Kommentar, den ich diese Woche gelesen habe. :rolleyes:
Argumente bringen bei mir mehr als solch ein Quatsch. Auch andere Sachen sind standortabhängig (Miete wurde genannt), warum also nicht auch DSL.
Wenn ich als Dorfbewohner also bereit bin mehr zu zahlen ist es asozial, klar.
Ich sehe hier einfach Angebot und Nachfrage.

@LucLeto
Ich vermute zu vergleichst unterschiedliche Angebote von unterschiedlichen Providern?
Was ich meine ist, dass du dich, nachdem du dich für z.B. Magenta XYZ entscheidest, der überall dasselbe kostet. Warum soll jemand in der Stadt dasselbe bezahlen wie ich, obwohl er weniger kosten verursacht? Oder anders ausgedrückt, warum sollte Telekom an ihm mehr verdienen als an mir?
LucLeto schrieb:
Ja richtig, eine Mehrbelastung sollte es für keinen geben?
Ehrlich gefragt, warum nicht? Wer die kosten verursacht (wie ich), der kann sich doch auch etwas mehr beteiligen. Die alternative ist, gar nichts zu bekommen.
 
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viele am Land würden ja sogar gerne mehr bezahlen oder sich wie auch immer an den Investitionen beteiligen. Ich kann da allen Argumenten etwas abgewinnen, eine für alle zufriedenstellende Lösung sehe ich aber auch nicht :).
 
Genauso wie es auf dem Land Leute gibt, die ihre Telefonleitung noch zu dem verwenden, wofür die Telefonleitung mal gedacht war: dem Telefonieren. Diese Leute hätten 0,0 Verständnis für irgendwas mehr zu bezahlen. (In der Stadt natürlich genauso)
Eine einfache Lösung gibt es tatsächlich leider nicht...
 
Mithos schrieb:
Ehrlich gefragt, warum nicht? Wer die kosten verursacht (wie ich), der kann sich doch auch etwas mehr beteiligen. Die alternative ist, gar nichts zu bekommen.

Ja tue ich ja auch, aus den von dir dargelegten Gründen. Das Problem ist, dass du in Deutschland große Hürden hast, um dein Haus bzw. Eigentums Wohnung mit besserer Technik auszustatten. Das sind dann mindestens Investitionen von 100k,- €. Da ja wie gesagt nur sehr junge Mieter und Hausbesitzer überhaupt Interesse an einem ländlichen Ausbau haben, findest du halt schlecht Nachbarn die mitmachen möchten. Die Mehrheit möchte schon einen schnelleren Anschluss, jedoch möchte niemand dafür zahlen. Deshalb mein Vorschlag mit der Abgabe. Damit könnte man dann regionale Fördertöpfe bilden und Gelder bedarfsgerecht investieren.
 
Bei uns ist es schon so. Wir haben bei uns im Dorfe Vectoring 100MBit bekommen, zahlen dafür Standard-Magenta Zuhause L Tarif für teuer. Ich wohne meiste Zeit beruflich bedingt in einer Großstadt, habe hier ebenfalls Zuhause L im VDSL(!) Netz abgeschlossen. Aber siehe hier in Großstadt, egal welcher Provider, es gibt die geilsten Werbe-Angebote, ich muss für gleichen Tarif in Großstadt nicht einmal die Hälfte zahlen in den ersten 2 Jahren. Die unterbieten sich quasi wöchentlich. Ergo man zahlt also schon jetzt mehr.

Bis die privaten Glasfaseranbieter unser Dorfe ausgebaut hätten, wär ich schon Grün hinterm Ohre. Die bauen nur da aus, wo es Subvention und genug Anschlüsse gibt. Mehr als leere Versprechungen haben diese Leute nicht zu geben.
 
estros schrieb:
Aber siehe hier in Großstadt, egal welcher Provider, es gibt die geilsten Werbe-Angebote, ich muss für gleichen Tarif in Großstadt nicht einmal die Hälfte zahlen in den ersten 2 Jahren.
Die Tarife sind dann auch regional beschränkt? Also würde ich (auf dem Lande 100km entfernt wohnend), wenn ich den gleichen Vertrag zur gleichen Zeit abschließe nicht auf das Werbeangebot verweisen können? (Das schließt regionale Anbieter natürlich aus)
Wenn ja, dann wäre es tatsächlich jetzt schon zum Teil so, aber solch regionale Angebote von deutschlandweit agierenden Anbietern habe ich noch nie gesehen.
 
der sog. Regio-Aufpreis ("Busch-Zuschlag") ist ja so gesehen nichts anderes, mit 60€/Jahr aber noch überschaubar.
 
Ich finds super wie unsere Gemeinde es gelöst hat. Gemeinde besteht aus 6 Orten teilweise mehrere Kilometer auseinander. Alle Orte wurden mit Glasfaser im letzten Jahr ausgebaut. Ausbau ht eine regionale Firma übernommen, die jetzt das Monopol hat. Stadt lies sich zusichern, dass Preise ähnlich bleiben wie bei anderen Anbietern und hat das ganze Projekt mit mehr als 1.000.000€ bezuschusst, gegen den Willen der "alten Leute". Jetzt sind dort 3 lukrative Neubaugebiete entstanden und die Bauplätze schon fast alle vergeben dank dieser Zukunftsinvestition. Da hatte unsere lokale SPD mal richtig weitblick und ich bekomme ab nächstem Jahr 10x so schnelles Internet für nur 5€ mehr. Wer das nicht möchte kann noch immer die Kupferleitungsanbieter buchen.
 
Ich bin für die Auslagerung des komplettes Telekomnetzes, sowie aller Kabel- und Glasfaserleitungen in einen staatlichen Konzern, der sich komplett um den Ausbau kümmert und allen Anbietern das gleiche Vorleisterprodukt anbietet.

Es geht hier schliesslich um die Zukunft der deutschen Infrastruktur, und diese gehört m.M.n in ein Staatsunternehmen.

Die Telekom und die großen Kabelnetzbetreiber haben doch entsprechende Kundendiensttechniker und Spleißgötter, die ihren Dienst auch hervorragend in einem Staatskonzern erledigen können.

Die Gewinne des Vorleisterproduktes werden komplett in den weiteren Ausbau investiert, so dass sich diese Gesellschaft selbst finanziert.
 
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