e-ding schrieb:
Ist natürlich unpraktisch, wenn man keine Fluppen und nen Beutel Bier mehr bekommt.
Du scheinst ein sehr einseitiges Bild von Hartz-Iv Empfängern zu besitzen. Nun ja (näheres) Umfeld prägt wohl den Menschen, die (Sensations-) Medien erledigen den Rest. Und der andere Teil präsentiert nur die halbe Wahrheit.
e-ding schrieb:
Was sich jedoch (ganz subjektiv ) finanzieren lässt, ist ein einfacher Lebensunterhalt und ein wenig darüber hinaus.
In meinen Augen ist das ausreichend für jemanden, der kein eigenes Einkommen erwirtschaftet.
...
Aber ich glaube mit ein wenig rechnen und wenn ich mich an meine Studentenbuden in Berlin Marzahn, Tiergarten(Moabit) und Wedding erinnere, kann ich mir schon ein Bild machen.
Du schliesst von Dir auf andere. Genauer gesagt von Jugendlichen oder der lockeren Studentenzeit auf gestandene Erwachsene. Da hat man eben meist schon eine Existenz über die (Berufs-) Jahre aufgebaut, hat somit viel mehr Verpflichtungen und Abhängigkeiten. Für diese ist es weder so einfach möglich mal von jetzt auf gleich allen Lebensstandard komplett auf Überleben herunterzufahren und alles für die 347,- Eus Störende abzustreifen, zu kündigen was auch immer, noch einfach mal so möglich einen neuen brauchbaren Job zu finden, der dies alles abmildert.
Das Amt interessiert es (mittlerweile) einen feuchten Dreck, wer Du warst, sondern nur wer Du aktuell bist (bedürftig) und danach wirst Du wie alle in gleicher Situation gleichgestellt.
Mit dem Ziel -> weniger, besser keine Leistungen mehr vom Amt beziehen zu müssen (Kosten senken),
Kein Ziel: aus der Armut herauszukommen bzw. alten Lebensstandard/ alte Einkommenssituation erhalten oder wieder zurückgewinnen. Schön wenn das zusätzlich noch klappt, aber keie Priorität.
Das Thema Fördern wurde mit Einführung von Hartz-IV ziemlich drastisch zurückgefahren. Fordern und bei Verstoß Sanktionierung stehen im Vordergrund. Nicht zufällig werden Jahr für Jahr von den ARGEN Milliarden eingepart. Dies führt nicht zu einer langfristigen Lösung aus der Armut, sondern zu einer höheren Fluktuation auf dem Arbeitsmarkt. Sprich jeder kann mal (hin und wieder) in den Genuß von Hartz-IV oder Armut kommen. Steigen von Beschäftigungszahlen bzw. rückläufige Arbeitslosenzahlen heissen eben nicht automatisch auch Verringerung und erfolgreiche Bekämpfung der Armut.
Und dich möchte ich mal sehen, wenn Du regelmäßig mit befristeten und eingeschränkten Lebensmittelgutschein einkaufen gehen müsstest. Ich fänds jedenfalls ziemlich erniedrigend und demotivierend. Klar manchen, ders schon jahrelang praktizieren muss, fällts vllt. leichter. Will nur damit sagen, sowas ist leichter gesagt als wirklich selber mal getan.
Robert Neumann schrieb:
und kaufen sich regelmäßig neue PC Hardware....ich frag mich woher sie das Geld nehmen....
Wie bereits gesagt Schwarzarbeit, Hehlerei, Kredite und natürlich zehren vom evt. bisher angesparten "Vermögen" (wohl die Mehrheit).
Doch dient dieses Konsumieren über den eigentlichen aktuellen Lebensstandard hinaus oft auch als Ersatzbefriedigung, Erfolgserlebnis und Motivation, gegen die spartanische Alltagstristesse und Perspektivlosigkeit. Den Anschluss halbwegs halten in dieser Leistungs- und Konsumgesellschaft.
keshkau schrieb:
Denn er müsste die Bezahlung als Privatentnahme deklarieren und mit seinem Steuersatz versteuern. Aber das nur am Rande.
Da hast du recht, theoretisch bzw. nur wenn sie überhaupt als Einnahme irgendwo auftaucht.
