Die Unterschicht in Deutschland

Sicherlich weiß ich das die Lebenshaltungskosten gestiegen sind. Ebenfalls ist klar das die Löhne nicht im verhältnis der teuerung gestiegen sind (was uns das zwar durch den "Standartwarenkorb" wahrgemacht werden soll, aber man kauft halt nicht dauernd Elektronik die billiger geworden ist)
Nur was erwartest du ? Das jemand der vor 7 Jahren 3000 DM Verdient hat nun 3000 Euro verdient ?
Ich weiß das jeder niemals genug verdient, oder jeder immer mehr verdient als er bekommt.
 
wenn die unterhaltskosten quasi 1:1 in euro umgerechnet werden, erwarte ich selbstverständlich das das auch auf die entlohnung zutrifft. sonst steckt doch die bislang noch als mittelklasse angesehene schicht ebenso in der unterschicht und bleibt somit immer mehr auf der strecke wie die die eh schon in diesem schuldenkreislauf stecken.
 
Nun klar wäre das wünschenswert sein DM Gehalt 1:1 in Euro zu haben, aber wer solls bezahlen ?
Seit jahren bewegt sich Deutschland von der Mittelschicht weg, nur behaupte ich das jemand mit einem brutto von 1500 Euro sicherlich nicht zur unterschicht gehört.
 
wers zahlen soll is ja gar nich mal die frage. die frage ist eher, wie soll man diese entwicklung ändern, wenn sich niemand bereit erklärt die relationen wieder herzustellen dasses wieder im gleichgewicht is.
denn das ist sie bei derzeitiger entwicklung absolut nicht mehr. und ich lehne mich mal soweit aus dem fenster zu behaupten das es daran liegt das der euro so stark ist.
 
Die Lebenshaltungskosten sind gestiegen. Da kann man mir erzählen was man will. Vllt. die Lebensmittel- und Elektronikpreise nicht so stark, aber alles andere, wie Strom, Heizung, Wasser, Miete Fahrpreise, Spritpreise, Klamotten (zb. Schuhe, Marken), Möbel usw. Zur Euro-Einführung wurden die Löhne und Konten halbiert, Steuern erhöht, Zuschüsse und Rückerstattungen dezimiert und das ohne nennenswerten Ausgleich.
Wäre es nicht so bräuchte kein Politiker seine Diäten um den Satz von bis zu 2 Hartz-IV Empfängern erhöhen. ^^
 
Zuletzt bearbeitet:
schade das es kein "update" zu dem artikel und den darin enthaltenen zahlen gibt. denn ich habe irgendwie nicht den eindruck das die zahlen gesunken seien, seit dem regierungswechsel.
 
Das ist doch kein Problem. Beim Statistischen Bundesamt (destatis.de) findest Du die Verbraucherpreise (und den Preismonitor) sowie die Entwicklung der Gehälter. Die Arbeitslosenzahlen sind ebenfalls kein Geheimnis und Zahlen für die Überschuldung der Bevölkerung findest Du auch überall.

Es wird dann zwar nicht alles vorgekaut, aber dafür hast Du Zahlen aus erster Hand. Die genaue Entwicklung ist auch gar nicht entscheidend. Mir war nur unwohl dabei, dass hier plötzlich über das Preisniveau geredet wurde. Das gehört nämlich höchstens am Rande zum Thema.
 
@keshkau:

Erwerbstätige in Deutschland gibt es insgesamt ca. 25 Millionen einschließlich Mini-Jobs,Halbtags,Ganztags..usw....

und mit 1400 Euro Brutto kann man sicher gut über die Runden kommen, nur bei einer Arbeitszeit von 42,5 Stunden in der Woche ist das schlicht und ergreifend "AUSBEUTUNG", und sowas sollte ansich von denjenigen die am Hebel sitzen eingedämmt werden.

Mindestlohn ist schwierig durchzusetzen, da als Reaktion darauf die Arbeitgeber dann nur noch mehr Freiberufler einstellen, statt Angestellte/Arbeiter mit Sozialversicherungspflicht.

Die Unternehmen umgehen einfach das Gesetz und sparen sich jede Menge Geld. Freiberufler sind günstig, es gibt keinerlei Rechte für den Arbeitnehmer, Lohntarife oder ähnliches gibt es nicht. Lohnnebenkosten/Steuern sind dem Staat nicht zu entrichten.
 
keshkau schrieb:
...Die Arbeitslosenzahlen sind ebenfalls kein Geheimnis



Ich hoffe jeder weiß dass Arbeitslos die sich in [FONT=Arial, Helvetica, sans-serif]Beschäftigungsmaßnahmen befinden nicht in der Statistik auftauchen und ganz besonders Jugendliche unter 25 und Langzeitarbeitslose in diese gesteckt werden :mad:
[/FONT]
 
@Robert Neumann
Die Zahl der Erwerbstätigen lag im 3. Quartal 2007 bei 39,9 Mio. Aber das schrieb ich ja schon.

http://www.destatis.de/jetspeed/por...l;jsessionid=C5E1B70DDF141CE47A55B6445D9FD5D0


@boMon
Wie bei jeder Statistik muss man natürlich darauf achten, welche Bedingungen für die Erfassung der Zahlen geltent. Das wird bei der Arbeitsmarktstatistik auch nicht verschwiegen. Wenn jemand in einer Bildungsmaßnahme steckt, dann steht er dem Arbeitsmarkt während dieser Zeit nicht zur Verfügung.
 
@keshkau:

na dann hab ich da sicherlich was verwechselt.
Und mit den 25 Millionen sind wahrscheinlich nur die sozialversicherungspflichtigen Jobs gemeint.
 
Das kommt ungefähr hin:

Sozialversicherungspflichtige Beschäftigung hat zwischen Januar 2000 und Januar 2005 um fünf Prozent oder 1,32 Millionen auf 26,19 Millionen abgenommen.

http://doku.iab.de/discussionpapers/2007/dp0807.pdf

Die Quelle geht übrigens der interessanten Frage nach, ob 1-Euro-Jobs die sozialversicherungspflichtigen Beschäftigungsverhältnisse verdrängen.
 
Wenn jemand in einer Bildungsmaßnahme steckt, dann steht er dem Arbeitsmarkt während dieser Zeit nicht zur Verfügung.

Das Problem ist, dass all diese Leute dennoch nicht mehr Geld in der Tasche haben, immernoch am staatlichen Tropf hängen UND sich die Politiker auch noch mit den so geschönten - ehm gesunkenen Arbeitslosenstatistiken rühmen. Es wird sich also mit falschen Federn geschmückt und diese sogar noch als Erfolg politischer Arbeit und Bestätigung der Richtigkeit des aktuellen Kurses gefeiert.
Es ist ein Hohn.

@Robert Neumann
1400 Euro brutto ist inzwischen schon ein guter Verdienst. Hier im Osten werden teils nur 900,- Brutto für 45 Stunden (inkl. WE u. Feiertage) gezahlt. Und weil es so schön ist auch noch vom Staat bis zu 75% gefördert, so dass der AG im Endeffekt nur noch 300,- Eigenanteil dafür aufbringen muss.
 
Es ist unstrittig, dass die Zahlen frisiert werden. Denn auch wenn jemand in einer Maßnahme steckt, würde er vielleicht lieber heute als morgen das Angebot schmeißen und stattdessen einen Job annehmen. Man muss die entsprechenden Parkplätze mit berücksichtigen. Das ist in diesem Forum auch schon einmal aufgebröselt worden.

Zum zweiten Punkt: Mit 1.400 netto (!) hätte ich persönlich schon ein Problem. Das reichte zwar so gerade, würde mich aber nicht glücklich machen.
 
Das sehe ich ähnlich wie keshkau.
Mit 1400 Euro Brutto würde ich nicht auskommen, oder nur sehr knapp.
Bei einem Nettoverdienst dann schon eher, je nach Anspruch.
 
@keshkau
Seit wann interessiert Dein Glück Deinen Fallmanager auf der ARGE oder sonst einen Politiker?
Die 1400 Eur Brutto machen ungefähr einen Stundenlohn von ~8,- Eur. Damit läge er bereits über dem angedachten Mindestlohnvorschlägen von ca. 7 Eur, es ist damit schon kein Niedriglohn mehr. ;)
1400 Euro Netto dagegen ist bei einer Vielzahl an Jobs eher ein Traum. Leider. Auch wenn die offiziellen Durchschnittslöhne was ganz anderes suggerieren. Alles, nur nicht die Realität.
 
Man sieht daran aber, dass vieles von den Lebensumständen abhängt. So ist ein bundeseinheitlicher (bzw. ein lediglich nach Ost und West aufgeteilter) Hartz-IV-Satz ein Witz. Wenn Du in einer Metropole lebst, dann zahlst Du ganz andere Preise als auf dem platten Land. Und der Unterschied zwischen Ost-Provinz und West-Großstadt ist ebenso gewaltig.

Der Steuerrechner gibt für 1.400 Euro (Steuerklasse 1) folgende Werte aus: 97 Euro Lohnsteuer, 3 Euro Soli, 9 Euro Kirchensteuer. Hinzu kommen ca. 21 Prozent an Sozialversicherungsabgaben (= 294 Euro). Dann landest Du netto bei 997 Euro. Davon kannst Du in Düsseldorf kaum überleben, finde ich zumindest.
 
@keshkau
Es ist eben alles abhängig vom Lebensstandard und den eigenen Bedürfnissen und Ansprüchen. Wer viele und hohe monatliche Fixkosten angehäuft hat, wird sicher schwerer damit auskommen, als jemand, der eben schon ewig nach Hartz-IV Vorgabe lebt und somit nichts zu verlieren hat. Alles relativ.
Die Lohnvorgaben machen da keinen Unterschied wie jemand gerne leben möchte, genauso wenig wie die Sozialleistungen. Viele haben gar keine andere Wahl. Es muss einfach gehen.
 
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