@Keshau
Die meisten Bürgergeld-Modelle sehen eher eine Obergrenze vor. Für Reiche und Besserverdiener ist da in der Regel keines oder weniger vorgesehen. Bei den meisten Modellen wird die negative Einkommenssteuer zugrunde gelegt und gestaffelt bis ca. 1500-2000 Euro Einkommen. Es soll ja auch in erster Linie der Grundversorgung der Unterschicht zur Bekämpfung von Lohndumping und Armut dienen. Wer bspw. 2000 Euro netto im Monat verdient kann und sollte auch ohne diese "Peanuts" auskommen. Er wäre auch ohne doppelt so gut gestellt. Aber selbst mit, Besserverdiener zahlen ja auch höhere Steuern.
Mehr neue Jobs entstehen auch jetzt nicht, wenn man mal die Tendenz Zeitarbeit, Niedriglohn und Praktikantenstellen weglässt, die gerade boomen, ich aber nicht unbedingt für erstrebenswert und wirksam gegen Armut halte. Es geht auch nicht darum das pauschal mehr Jobs entstehen oder jeder zwangsbeschäftigt wird, sondern das alle ein ausreichendes Grundeinkommen haben und für Arbeit auch angemessen entlohnt werden.
Man gäbe mit so einem Grundeinkommen zur Abwechslung allen (auch potenziellen) Arbeitnehmern ein Instrument zurück, eine bessere Verhandlungsposition. Das schafft fairen und echten Wettbewerb im Arbeitsmarkt, frei von Existenzzwängen & co.
Die ungern gemachten Jobs stünden natürlich tatsächlich auf dem Spiel. Vieles könnte und wird man aber auch zukünftig maschinell ersetzen (zb. Fließband) oder eben besser bezahlen. Auch heute wird ja in vielen Bereichen zunehmend rationalisiert, aber auch nur dort, wo die menschliche Arbeitskraft zu teuer wird, dann werden hohe Investitionskosten für High-Tech auf einmal interessant. Dort wo Arbeitskraft zum Schnäppchenpreis zu haben ist, besteht allerdings nach wie vor kein Drang zu Veränderungen.
Ich meine wer schon in der Scheiße buddelt oder körperlich anstrengende Arbeiten tätigt, sollte genauso auch angemessen entlohnt dafür werden. Leider wird es aktuell selten gewürdigt, was sich in der schlechten Entlohnung zu immer mehr Leistungsdrill widerspiegelt.
Oder Jobs wie Webdesigner. Sowas macht inzwischen für Appel und Ei zunehmend Nachbars Fiffi.
Das stetige spezialisieren und qualifizieren, hebt nur das Level an, alles schaukelt sich gegenseitig immer höher. Andern in Sachen mehr angemessen bezahlte Stellen würde sich aber auch nichts. Dann trifft es eben die nächst höhere.
Verlierer wird daher immer der sein, der eben gerade nicht auf der Höhe (besser darüber zwecks Konkurrenz) des aktuellen Standes ist. Also wird es immer mehr Angebot, als Nachfrage auf dem Arbeitsmarkt geben. Und somit immer eine schlechter gestellte Schicht, oder auch Unterschicht. ^^ Daher muß man genau diese besser ausgestalten, statt sie zu bekämpfen.
Und zum Thema mehr Geld.
Nix Geld nachdrucken. ^^ Das gezahlte Geld fließt ja zum großen Teil wieder in den Wirtschaftskreislauf und auch zum Staat zurück, sowohl mit Bürgergeld, als auch aktuell. Der Wirtschaft ist es relativ egal wer sein Geld bei ihr umsetzt, hauptsache er setzt es um.
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Allerdings könnten sich die Preise dadurch wohl auch ändern, zwangsläufig durch die gestiegenen Lohnkosten. Dem Lohndumping aufgrund harten Wettbewerbes würde ein natürlicher Einhalt geboten werden. Ich denke Not wird auch hier erfinderisch machen für die Firmen und es würde sich garnicht so extrem auswirken. Allerdings alles Spekulation, niemand weiß genaueres.