Die Welt nach dem Öl

aid0nex

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Hallo zusammen,

seit einigen Tagen lässt mich folgende Frage nicht mehr kalt: Was passiert, wenn der Welt das Öl ausgeht?

Ich möchte an der Stelle die Klimadiskussion absichtlich außen vor lassen, um das sowieso schon komplexe Thema nicht noch mehr zu sprengen.

Es gibt schon seit langem die 40 Jahre Theorie, durch neue (teils sehr umstrittene) Techniken wie Fracking hat man es jedoch bisher geschafft trotz steigendem Ölbedarf die 40 Jahre trotz voran schreitender Zeit konstant zu halten. Doch irgendwann wird der Tag kommen, an dem es kein Öl mehr auf der Erde gibt. Elektroauto hin oder her, früher oder später werden wir nicht mehr fliegen können, dann wird es keine Kunststoffe mehr geben, weltweiter Handel wird durch fehlende Schiffe nicht mehr möglich sein, und und und... Sprich: Die Welt, wie wir sie heute kennen, wird zusammen brechen. Wir reden von wenigen Jahrzehnten, haben aber bisher keine Idee wie eine Welt ohne Öl aussehen könnte. Warum ist dieses Thema jedoch nicht in aller Munde? Oder denke ich an dem Punkt nur vollkommen falsch? Bitte teilt an der Stelle eure Ideen, Meinungen, Anregungen und sonstiges mit mir.

VG
 
Meine ganz persoenliche Meinung.

"Die Menschheit wird sich zu diesem Zeitpunkt wegen dem letzten Tropfen bekriegen und sich dabei das Licht auspusten. Wenn sie das nicht sogar vorher schon geschafft hat."

BFF
 
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Hmm, große Schiffe könnten m.E. potenziell mit Kernreaktoren fahren, Autos und Flugzeuge werden bis dahin mit synthetischen Kraftstoffen fahren.

Autos mit Akkus sehe ich als technologische Sackgasse, da die Energiedichte pro Masse einfach grottig ist. Da hilft auch nicht die auf dem Papier bessere Effizienz.

Mag ja, sein, dass für die Produktion von 1 kWh Stunde Syn-Fuel aktuell 2 kWh an Strom benötigt werden, dafür lässt sich ein Auto mit 2,5 kg Wasserstoff immerhin fast 500 km weit fahren, während so eine rollende Batterie dafür ne halbe Tonne Lithium-Ionen-Akkus auf dem Buckel hat und ewig an der Ladesäule hängt.

Aber sonst könnte BFF durchaus recht haben. Der Kampf um das letzte bisschen Öl wird einen hohen Blutzoll erfordern. Nächstes Jahr ist der Iran fällig.
 
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Ich habe mehrere Szenarien im Kopf:

1. alternativen wie Fusionsgeneratoren, Wasserstoff oder sonstwas könnten bis dahin das Öl ersetzt haben. Plastik lässt sich durch Hanf ersetzen und ist nach recht kurzer Zeit bereits wieder Erde.

2. BFF behält recht und der Exodus hat uns heimgesucht

3. der Planet ist im Eimer und wir sind umgezogen und fressen uns durch andere Welten

Es gibt sicher noch andere Optionen, aber ich finde das diese die wahrscheinlichsten sind.
 
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Uns geht das Öl nicht so einfach aus. Erstens sind die noch vorhanden Vorräte von Mineralöl immer noch gewaltig (neue Vorkommen wurden entdeckt bzw. sind dank neuer Techniken erreichbar geworden und längst nicht alle sind umstritten wie Fracking, welches ja auch nicht zwingend problematisch sein muss). Die Menschen vergessen einfach immer wieder, dass die Welt nicht statisch ist und was heute als gegeben erscheint, kann bereits 10 Jahre später völlig anders aussehen. Wir kennen nicht mal einen Bruchteil unserer Erdoberfläche genau, schon gar nicht wenn wir die Meere und Untertage berücksichtigen. Des weiteren sind wir längst in der Lage, die Stoffe, die aus Rohöl extrahiert werden, synthetisch herzustellen. Hier ist eigentlich nur noch die benötigte Menge das Problem. In Bezug auf Plastik ist dieses ja nicht einfach weg. Das ließe sich wieder einsammeln und aus dem Wasser binden, liefert damit Rohstoffe und die Meere werden wieder sauber. Der Plastikstrudel im Atlantik ist dahingehend eine gewaltige "Ressourcenquelle", von den Ablagerung des Plastiks an anderer Stelle ganz zu schweigen.

Ansonsten gibt es noch Wasserstoff, Brennstoffzellen, Strom etc. pp. Die Alternativen sind mannigfaltig.

Die Welt wird sicher nicht wegen Ölmangel zusammenbrechen. Da sind andere Probleme (wie der Klimawandel) erheblich dringlicher und gefährlicher...
 
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gammelkeule schrieb:
Wir reden von wenigen Jahrzehnten, haben aber bisher keine Idee wie eine Welt ohne Öl aussehen könnte. Warum ist dieses Thema jedoch nicht in aller Munde? Oder denke ich an dem Punkt nur vollkommen falsch? Bitte teilt an der Stelle eure Ideen, Meinungen, Anregungen und sonstiges mit mir.

Etwas paranoid wie ich finde. Die Welt hat doch schon viele Alternative Energien geschaffen. Um mal 4 Alternativen zu nennen:

Elektro statt Benzin
Holzpellets, Solarthermie und Wärmepumpen statt Erdöl
Lävulinsäure als Erdölersatz in der Industrie
Kunststoffe aus Milch machen Erdöl überflüssig


Somit ist Erdöl als Energieträger und Produktionsmittel auf dem absteigenden Ast. Biologische Prozesse, nachwachsende Rohstoffe und regenerative Energien (Solar- und Windkraft) gewinnen zunehmend als Alternativen zum Erdöl an Bedeutung. Wie was dann wirklich genutzt wird sieht man im Laufe der nächsten Jahre. Auch kommen ja ständig weitere Alternativen zum Vorschein. Ich finde die Frage sollte lauten wie lange wollen wir noch Erdöl nutzen?


MfG
 
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Ich sehe das wie Mustis. Etliche große Vorkommen sind noch gar nicht entdeckt worden. Bereits bekannte Vorkommen sind nicht erschlossen oder die politische Situation verhindert eine Vermarktung. Wir sind weit davon entfernt, dass uns das Öl ausgeht.

Dazu kommen noch spannende Theorien wie die abiotische Entstehungstheorie. (Ohne Wertung)
 
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Børnhardtson schrieb:
Dazu kommen noch spannende Theorien wie die abiotische Entstehungstheorie. (Ohne Wertung)
Die halte ich wiederum für Käse und möchte meinen Beitrag nicht in diesem Zusammenhang sehen. ICh spreche von Vorkommen, die schlicht erst gefunden wurden dank neuerer Erkenntnisse und Messungtechniken bzw. durch neue Techniken förderbar wurden.
 
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Mustis schrieb:
In Bezug auf Plastik ist dieses ja nicht einfach weg. Das ließe sich wieder einsammeln und aus dem Wasser binden, liefert damit Rohstoffe und die Meere werden wieder sauber. Der Plastikstrudel im Atlantik ist dahingehend eine gewaltige "Ressourcenquelle", von den Ablagerung des Plastiks an anderer Stelle ganz zu schweigen.
So ist es! Man müsste nur inzwischen geschlossene Mülldeponien öffnen und dort die über Jahrzehnte endgelagerten Kunststoffabfälle "schürfen". Das dürfte ebenfalls schon eine riesige Menge an Rohstoffen bergen, die man nutzen kann. Die Technik, Kunstoffe wieder zu Öl aufzubrechen gibts. Ausserdem gibts auf der Erde auch riesige Mengen von Kohle und die Technik der Kohleverflüssigung, um Öl zu gewinnen, wurde in Deutschland schon mal in grösserem Masstab eingesetzt.
 
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Mustis schrieb:
Die halte ich wiederum für Käse und möchte meinen Beitrag nicht in diesem Zusammenhang sehen.

Du kannst dich entspannen. Weder bezog sich dieser Abschnitt auf deinen Beitrag noch habe ich geschrieben, dass ich diese Theorie unterstütze. Ich empfinde sie wertungsfrei als spannend. ;)
 
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ÖL als Krafstoff ist in 50 Jahren hoffentlich kaum noch relevant

Bis dahin gehe ich stark davon aus, dass wir durch erneuerbare Energien unseren kompletten globalen Haushalt decken können. Wenn Strom eines Tages kaum noch etwas Wert ist und wir so viel produzieren, ohne alles verbrauchen zu können, dann wird der Wirkungsgrad einer Technologie kaum noch zum KO Kriterium. So auch den überflüssigen Strom als Wasserstoff zu speichern und diesen wiederum als Kraftstoff zu verwenden.

Solange die Meere voll sind kann Wasserstoff produziert werden :)
 
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BridaX schrieb:
Solange die Meere voll sind kann Wasserstoff produziert werden :)
Grundsätzlich gefährlicher Ansatz. Auch Wasser ist endlich und zudem über lebenswichtig. Man sollte sich also von Beginn an das im Auge behalten und Energiesparsamkeit trotz allem stets vor Augen haben.
 
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Ich bin jetzt kein Wasserstoffexperte.... aber das Wasser ist ja nicht einfach weg. Durch die Chemische Reaktion in der Brennstoffzelle wird aus Wassertoff & Sauerstoff wieder Wasser. Und das Spiel kann von vorne beginnen.

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Wollte auch gerade sagen, dass die Erzeugung von Wasserstoff aus Wasser kein Wasser "verbraucht", es wird benutzt. Aus H2O entsteht dann H2 und O2, was dann wieder zus H2O wird. Der Kreislauf kann ewig fortgeführt werden.
 
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Ach Jungs...

und während das Wasser umgewandelt und gespeichert wird, ist es kein Wasser, bei dem Prozess wird zudem jedwedes Leben im Wasser und sämtliche gelösten Stoffe entfernt. Dass das Wasser an sich noch vorhanden ist, bringt dann wenig, wenn das Wasser tot ist und so nicht zu Verzehr mehr geeignet ist (letzteres ist es erst wieder, wenn es den natürlichen Prozess durchlaufen hat). Zudem, je nach Menge des Verbrauchs, werden Unmengen Wasserdampf zusätzlich produziert. Wasserdampf ist einer der Motoren unseres Wetter, des weiteren mehr Wasserdampf, mehr Regen, mehr Erosion. Mit anderen worten, man greift erheblich in Umweltabläufe auch damit ein. Und wieso man wieder erst merken muss, dass Energie nirgends ohne Konsequenzen herzubekommen ist, bevor man schlauer ist, warum nicht gleich sich drüber Gedanken machen, was die Folgen sind oder sein könnten.
 
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Das überlasse ich dann lieber den Wissenschaftler und schlauen Köpfen unserer Zeit :)

Das Haar in der Suppe wird es aber wohl immer geben.
 
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@Mustis
Wobei man bitte auch nicht vergessen darf, dass heutige Verbrenner und die immer sauber werdende Industrie ohnhin schon erhebliche Mengen an Wasserdampf in die Atmosphäre entlassen. Letztlich würde sich da höchstens einiges verlagern, aber nicht ins Unendliche potenzieren.
 
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War nur ein Beispiel. Man sollte heutzutage schlicht nicht mehr den Fehler machen, anzunehmen, dass etwas unendlich vorhanden wäre. Schon allein die Wasserstoffproduktion wäre wie Entsalzunganlagen eine erhebliche Umweltbelastung, da das Wasser abgetötet wird, zwangsweise. Bei letzteren ist das eben nur regional problematisch, da es davon so viele nicht gibt. Energieeffizienz sollte immer die Maxime sein ebenso wie vorab eingehend zu prüfen, was für folgen etwas hat.

Was für folgen so eine Wasserentnahme haben kann, dazu muss man sich nur mal den Aralsee ansehen. Grade bei der Wasserstoffproduktion wird das Wasser irgendwo entnommen, dort aber nicht wieder zugeführt (sofern aus Süßwasser erzeugt).
 
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Die Elektromobilität ließe sich recht einfach lösen:

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Keine Zukunft sondern teils Jahrzehnte alte Technik. Das Bild stammt von einer Teststrecke hier in Deutschland.

Hier ein Beispiel aus den USA:
maxresdefault.jpg


Und aus der Praxis in Berlin:
4-format43.jpg


Der Strom stammt natürlich entweder aus Thorium AKW oder Fusionsreaktoren.

In meiner idealisierten Vorstellung wird die Mobilität dann über Bus und Bahn sichergestellt, welche auf Oberleitungen basierend ausgebaut werden. Für PKW gibt es synthetischen Kraftstoff, welcher aber teurer wird und so privat PKW ein Luxusgut werden. Fliegen fällt abseits von Großstrecken flach, Schiffe werden mit Bio Kraftstoffen betrieben. Das komplette Transportwesen von heute auf Bio Kraftstoffe umzustellen funktioniert nicht.

Natürlich sollten regional angepasste Formen der Energieerzeugung (Solarenergie, Tiefengeothermie, Wasser- und Windkraft) den Energiemix bereichern, die Zukunft bleibt aber atomar.
 
öl ist nur deshalb so verbreitet weil es extrem billig ist. es gibt beliebig andere resourcen, aber dann steigen die kosten. man könnte auch synthetisches rohöl aus algen generieren. das gros der erdoberfläche ist meer und damit potentielle anbaufläche (ist nur ein beispiel auf die schnelle). kostet aber mehr als mit fracking einfach unsere lebensgrundlage zu zerstören und den boden zu verseuchen. und solange das teurer ist bestehen die ölkonzerne der welt darauf, dass es keine alternative zu erdöl gibt und fracking gerechtfertigt wäre. und außer öl haben diese konzerne auch noch reichlich andere "schmiermittel" mit denen sie in der politik die weichen zu ihren gunsten stellen...
 
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