Plastikman schrieb:
Komisch. Jeder will ständig ein neues Handy mit aktueller Software, zahlt auch ständig dafür, aber beim heimischen PC soll in einer schnelllebigen Internetwelt, die es bei Win 98 eben noch nicht gab, keine ständigen neuen Versionen geben.
Das Internet mag noch einigermaßen schnelllebig sein (aber auch längst nicht mehr so wild wie vor Jahren), aber der PC selbst und seine Betriebssysteme haben seit vielen Jahren einen "Reifegrad" erreicht, der nur noch sehr wenig Raum für grundlegende Verbesserungen lässt.
Früher (in den 80ern und 90ern) war das noch anders. Da entwickelte sich der PC und auch Windows mit genauso einer rasanten Geschwindigkeit weiter, wie heute (noch) Smartphones und Tablets.
Man schaue sich z.B. an, was für Neuerungen allein Windows 95 jemandem gebracht haben, der vorher mit MS-DOS+Windows 3.1 gearbeitet hat.
Es gab nicht nur eine ganz neue (bessere!) Benutzeroberfläche, sondern auch direkt spürbare Verbesserungen unter der Haube, wie lange Dateinamen, 32Bit (und damit z.B. unkomplizierten Zugriff auf mehr als 640kB RAM), präemtives Multitasking, DirectX (und damit endlich grafisch anspruchsvolle Spiele unter Windows!) usw.
Verglichen damit, hat sich einfach kaum noch was weltbewegendes getan, seit Windows XP (das Schluss machte mit dem DOS-Unterbau der Consumer-Versionen). Es wird regelmäßig neuere Hardware unterstützt und das eine oder andere an der Oberfläche verändert (oft mehr zum Ärger als zur Freude der Benutzer) usw., aber grundsätzlich kann man mit XP seine Arbeit (oder sein Freizeitvergnügen) ganz genauso machen, wie mit dem neusten Windows 8.1 Update 1.
Dementsprechend niedrig ist die Bereitschaft Upgrades zu machen. Besonders wenn die durch die eher willkürlichen Änderungen an der gewohnten Benutzeroberfläche Umgewöhnungsaufwand mit sich bringen. Keiner will sich umgewöhnen müssen, wenn er danach auch nicht wesentlich besser arbeiten/spielen/surfen usw. kann als vorher.
Irgendwann wird dieser Punkt auch bei Smartphones und Tablets erreicht sein. Irgendwann beherrscht deren Hardware und Software/Betriebssystem alle grundlegenden Funktionen und neue Versionen bringen nichts wirklich interessantes mehr, sondern nur noch Veränderungen, die oft eher als lästig empfunden werden.
Das ist natürlich kein besonders erstrebenswerter Zustand für Unternehmen, die davon leben immer neue Hard- und Software zu verkaufen. Aber wenn sich keine neuen Killer-Anwendungen finden, die Upgrades sinnvoll/nötig machen, wird es so kommen.