kokiman schrieb:
Also in nächster Zeit nicht mehr soviel Geld spenden damit das Projekt nicht noch weiter in Verzug kommt.
Das Projekt ist nicht einen Tag im Verzug. Wahrscheinlich ist es sogar vor dem Zeitplan, was die Entwicklung angeht. Den Artikel bitte lesen und verstehen: Das Dogfighting-Modul wurde nicht verschoben, weil man in Verzug geraten ist, sondern weil der ursprüngliche Plan, ein zusammengeschustertes Wegwerf-Produkt auf Basis des CryEngine-Netcodes angesichts des unerwarteten Erfolges und der immensen Aufmerksamkeit nicht mehr gut genug erschien. Dazu muss man sagen, dass das Dogfighting-Modul zu einem Zeitpunkt angekündigt wurde, zu dem man nicht erwarten konnte, dass das Spiel binnen einen Jahres komplett finanziert sein und einen fetten Bonus von 12 Millionen USD generieren würde.
Aber nochmal: Intern gibt es keine Verzögerung. Die Fertigstellung des Multiplayer-Backends war seit jeher für 2014 avisiert, und alle anderen Teile des Spiels sind von dieser Entscheidung auch nicht betroffen oder verzögert. Das Spiel wird modular entwickelt, und die Entwicklungs-Teams, die an dem Planetside-Content, den FPS-Content, den Schiffen, der Kampagne oder der Sandbox arbeiten kümmert dieses Entscheidung wenig. Jedes Team entwickelt für sich, und wenn ein Modul fertig gestellt ist, wird es nicht bis zum einem Datum in der fernen Zukunft zurück gehalten, sondern zeitnah veröffentlicht.
Man hat das Dofighting-Modul
in der angekündigten Form im Grunde nicht verschoben. Man hat es komplet gestrichen, weil es eine Verschwendung von Ressourcen gewesen wäre für Inhalte und Mechaniken, die man ohnehin wieder weg geworfen hätte. Gute Entscheidung! Unglücklich ist vielleicht nur, dass dieses Entscheidung so spät kommuniziert wurde. Man hat mit Sicherheit schon vor zwei Monaten gewusst, dass das Multiplayer-Backend nicht rechtzeitig fertig wird. Trotzdem mutig, diese Entscheidung überhaupt zu treffen.
kokiman schrieb:
Es wird also jetzt schon geschaut wie man soviel Geld wie möglich von der Community bekommt, was ich bei so einem Vertrauensprojekt schon sehr fragwürdig finde. Ich habe jedenfalls mein Geld zurückverlangt.
Genau, die bescheißen ihre Fanbase um ein bis zwei oder auch zehn Millionen USD, anstatt ein fertiges Spiel zu entwickeln, mit dem sie ein Vielfaches des Entwicklungs-Budgets erwirtschaften würden.
unique28 schrieb:
Ich kann den Hype um das Spiel ehrlich gesagt gar nicht verstehen. Schon erstaunlich, dass manche Features überhaupt eine ganze Million rechtfertigen sollen. Betrachte ich die früheren Spiele-Projekte in Roberts Karriere, warte ich doch lieber erst mal ab. Bisweilen war es nichts weiter als eine hübsche Grafikdemo. Spieletechnisch ist alles reine Theorie und nun scheint es so, als ob das Kartenhaus zu wackeln beginnt.
Was stimmt den mit Roberts früheren Projekten nicht? Dass er seine Abgabe-Daten regelmäßig weit überzogen hat? Das war vollkommen normal in den 90ern. Damals wurden Spiele reihenweise wiederholt um mehrere Monate verschoben. Das lag zum Einen daran, dass die Entwickler ihre "Werkzeuge", sprich, die Engine, komplett selber entwickeln mussten, zum Anderen daran, dass die Publisher den Entwicklern noch den nötigen Raum zugestanden haben. Aber als Chris Roberts mal seine "Werkzeuge" hatte, hat er Wing Commander IV in neun Monaten veröffentlicht.
Vielleicht war er blauäugig, als er sich an Microsoft verkauft hat. Vielleicht war er blauäugig zu glauben, dass er weiterhin einen Freibrief haben würde, an seiner Vision festzuhalten. Aber mit Star Citizen liegt der Fall ganz anders, denn ein großer Teil seiner "Werkzeuge" ist bereits fertig gestellt. Große Ausnahme: Das Multiplayer-Backend. Außerdem wird das Spiel modular entwickelt. Sobald ein Modul fertig ist, wird es auch veröffentlicht. Star Citizen folgt nicht mehr dem klassischen "Wir ziehen uns jetzt für zwei Jahre zurück, und irgendwann bringen wir vielleicht eine Retail-Box unseres Spieles auf den Markt!"-Modell. Wahrscheinlich wird es nicht einmal einen Release-Termin geben, sondern einfach einen Moment, an dem die Pledges durch Spiel-Pakete ersetzt werden, während des Spiels wächst und gedeiht.
Civver schrieb:
Doch, tut er. Sonst hätte er sich von Anfang an gegen die Crytek-Engine entschieden. Sie hat ohnehin nicht die beste Performance und die Probleme mit dem Netzwerkcode waren schon lange bekannt. Warum also nicht gleich eine andere Engine?
Welche Engine hätte er stattdessen wählen sollen? Welche frei lizenzierbare Engine auf dem Markt bietet High End-Visuals, Zugang zu aktuellsten Technologien, eine ausgereifte FPS-System, ein umfassende Vehikel-System und die Fähigkeit, stufenlos und ohne Ladepausen zwischen kleinen Vehikeln und kilometergroßen Trägern zu skalieren? Mmmh?
Civver schrieb:
Zur Verschiebung der Dogfight-Demo: Das ist doch von Anfang an das Besondere an diesem Projekt gewesen, dass man uns unfertiges Alpha-Material zur Verfügung stellen wollte. Nur so hätten die Spender einen Einfluss auf die Entwicklung nehmen können. Wenn er die Dogfight-Demo nun zuerst in einen fertigen Zustand bringen möchte, macht die Demo keinen Sinn mehr.
Natürlich macht die Demo noch Sinn, denn das Dogfighting-Modul ist nur ein kleiner Teil des Spiel. Zudem gibt es keinen fixen Release-Termin, nachdem das Spiel nicht mehr angerührt und weiter entwickelt wird. Davon mal ab hätte es keinen Sinn gemacht, auf der Basis des ursprünglichen Dogfighting-Moduls Feedback zu sammeln. Klar, einige Elemente wie etwas das HUD hätte man bereits in Live-Situationen testen können, aber darüber hinaus hätte man nicht einmal über Waffen-Effekte reden können, denn an der Stelle hätte man auch über den Netcode reden müssen - dann man dann in sechs Monaten mit allem Feedback und allen Modifikationen weg geworfen hätte.
Star Citizen orientiert sich am Minecraft-Modell: Man startet mit einem kleinen spielbaren Modul und ergänzt dieses mit weiteren Modulen, während das Spiel bereits Budget für die weitere Entwicklung generiert. Die Idee hinter dem Dogfighting-Modul in der ursprünglichen Version war nicht, tatsächliche Entwicklungsarbeit zu leisten, sondern den Leuten einen Grund zu geben, das Spiel zu spielen und ein paar Dollar abzudrücken. Zwar hat man das Minecraft-Modell nicht aufgegeben, aber man ist dank des immensen Erfolges des Spieles auch nicht mehr gezwungen, jeden Mist sofort zu releasen, um den Geldfluß nicht abreißen zu lassen.
Civver schrieb:
Aber man sieht schon, die Jünger in diesem Forum scharen sich sofort um ihren Guru und nehmen ihn in Schutz.
Richtig, alle anderen müssen verblendet sein, denn es kann nicht sein, dass du dich irrst und dich in deinem Halbwissen, angefeuert von deiner Enttäuschung, verrannt hast.