KitKat::new() schrieb:
Da geht weder hervor von wo das importiert wird, noch welche Energiequelle importiert wird.
Ich kann doch etwas nicht als Quelle nutzen, das gar nichts darüber aussagt. Das einzige, was man da erkennen kann ist, dass mehr importiert wird.
Ich biete dir die aufgearbeitete Information von Agora Energiewende ohne dafür hier alle mit noch mehr Diagrammen zu erschlagen ... wenn du zu faul bist dort dir selbst die Grafiken zusammenzuklicken, tut es mir leid. Selbstverständlich kann man noch hinzufügen, aus welchen Ländern importiert wird. Das sieht dann so aus:
(Agora kackt gerade ab, da kann man gerade nicht exportieren). Wenn du es ein bisschen genauer haben möchtest, hier mit Abschaltung der AKWs:
Ach guck, ach schau, Saldo 15.04. -2,636 GW, Saldo am 16.04. (erster Tag nach dem Abschalten) -5,777 GW. Natürlich alles rein zufällig. Totaler Zufall, dass es zu gut zu den max. 4,3 GW Leistung passt. Ich sehe da auch nicht, wo die Strompreise in irgendeiner Form gesunken sein sollen und spiegelt auch nicht meine Wahrnehmung mit dem Börsenstrom dar (wir waren jetzt seit April nur selten mal unter 30 Cent). Aber ich pack’ dir sicherheitshalber noch die Grafiken für den gleichen Zeitraum 2022 rein (Obacht: andere Skala bei den Preisen)
Und gleich mal 2021:
Welche Energiequelle importiert wird, ist auch ein bisschen esoterisch, findest du nicht? Den Energiemix habe ich dir genannt. Wenn wir nun aus Polen mehr importieren, sucht sich ja das Elektron aus dem polnischen Solarkraftwerk nicht aus, die Leitung nur zu uns durchzufließen. Wenn wir aus einem Land mit 70% Kohlestrom importieren, importieren wir Strom, der zu 70% aus Kohle generiert wird. Da beißt die Maus kein Faden ab. Die Polen werden nicht direkt hinter der Grenze nur für unser grünes Ego Solar aufgebaut haben und für den Export zu uns bereits stellen.
KitKat::new() schrieb:
Auch das stimmt nicht.
Weitere Variablen, die sich geändert haben:
- Wetter
- Gaspreise
- Energieproduzenten und konsumenten auf dem Strommarkt
Da gehört schon viel Naivität dazu, aktiv den Sprung im April mit allen, aber nicht der naheliegendsten Sache zu verklären. Ockhams Rasiermesser und so. Was stimmt: das Wetter war dieses Jahr scheiße in Deutschland (deswegen mussten wir ja auch viel berichtet, wie in anderen Ländern gerade alles brennt), weshalb wir viel importieren mussten. Mit den drei Meilern wäre das weniger notwendig gewesen.
KitKat::new() schrieb:
Wieder einfach mal irgendwas rausgehauen ohne ansatzweise Belege, wenn man dann etwas sucht, findet man:
https://www.br.de/nachrichten/bayer...ach-atomausstieg-strom-sogar-billiger,TeEQusi
Was genau hat jetzt wiederum der Strompreis mit dem Fakt etwas zu tun, dass wir mehr importieren? Und bitte erzähl mir jetzt nicht wieder, dass wir nur mehr importieren, weil der Strom einfach billiger ist, weil dann haue ich dir gleich nochmal die Grafiken von Agora um die Ecke. Wenn deine Theorie stimmen würde, dann hätten wir auch in Phasen deutlich günstigeren Strompreises mehr importiert. Haben wir nicht. Habe ich dir extra schon vor einigen Posts das Diagramm von Agora gezeigt. Bis Okt 2021 war der Strompreis niedriger als er jetzt ist. Erst danach gab es einen Sprung. Dennoch importieren wir jetzt seit April mehr als in den vergleichbaren Zeiträumen 2020 und 2021, auch wenn da der Strom billiger war. Das passt nicht mit deiner Aussage. Und passt auch nicht zum "raschen" Fortschreiten des Ausbaues. Wir müssen erstmal AKWs, Gas- und Kohlekraftwerke ersetzen, die wir so vom Netz nehmen. Da bauen wir offensichtlich viel zu langsam aus, sonst wäre das ja gar nicht Thema.
Und es ist schön, dass die öffentlich-rechtlichen feststellen, da wir zwar Preise haben, die mit nicht denen von 2022 oder Ende 2021 nahe kommen, dabei aber komplett auslassen, dass es auch schon deutlich günstiger war. Und dass wir eine gewisse Versorgungssicherheit haben, weil auch unsere Nachbarn uns Strom liefern, sollte uns eigentlich mehr nachdenklich machen, als freuen. Aber der ÖRR ist ganz vorne mit dabei. Ich sag: nur
Dramatisierung von Atommeilern. (Nur eines von vielen Beispielen...da habe ich noch ’ne ganze Sammlung von Grünen Politiker, die mit dem Auto bis kurz vor die Pressekonferenz fahren, dann schnell auf das Fahrrad steigen oder der RBB der Bilder vom Herbst postet und meint, wir haben so eine krasse Dürre im Sommer, dass jetzt schon alle Blätter welk sind).
KitKat::new() schrieb:
aber auch nicht besonders gut, wenn man die Größe von Bayern nicht ignoriert
Das sind wir uns ja einig, dass es aber nicht, wie von einigen Forenmitgliedern suggeriert wird, nur am fehlenden Willen der Bayern liegt.
Hier noch direkt aus dem Energieatlas die Gebietskulisse für günstige Windkraft in Bayern:
Sieht jetzt nicht so beeindruckend aus? Ist nicht nichts, aber weit entfernt von
"Bayern hat aber tatsächlich viel Potential für WKAs"
KitKat::new() schrieb:
Bei welchem Post/Grafik sollte ich so getan haben?
Also spätestens ab deinen Post mit der Grafik zu Energiespeicher. Du suggerierst, dass es diese Lösungen im TWh Bereich geben würde. Anders kann ich den Zusammenhang zu meinen Posts, auf denen zu dich beziehst, nicht verstehen. Du sprichst dann auch fortlaufend von "einem Netz", da habe ich dich auch schon drauf hingewiesen, dass wir diese Kapazitäten gar nicht haben, um von einem Netz zu sprechen. Ich vermute einfach mal, du hast eine ganz grundsätzliche falsche Annahme, was geht und was nicht geht, und haust entsprechend erstmal mit gefährlichem Halbwissen hier Sachen raus. Am Ende kommst du dann doch zu dem Punkt, dass wir weiter ausbauen müssen. Das sag’ ich schon die ganze Zeit: so wie es jetzt ist und wie die Grünen es am liebsten schon morgen haben wollen, klappt es nicht. Das kann man nicht übers Knie brechen.
KitKat::new() schrieb:
Ich habe den Betrachtungswinkel nicht geändert. Du hast behauptet, dass nur DE immer mehr auf erneuerbare setzt. Ich habe gezeigt, dass sogar die ganze Welt immer mehr drauf setzt. Europa ist auf der Welt keine Ausnahme:
Du musst lernen, genau zu lesen. Ich habe gesagt, dass Deutschland aktuell das einzige Land ist, was versucht
ausschließlich auf Erneuerbare zu setzen. Das ist ein massiver Unterschied. 90 % Autarkie kriegen wir easy hin. Die letzten 10 % werden ekelhaft und das macht kein anderes Land der Welt (mal ausgenommen die Länder, bei denen es geografisch geht; Island jetzt mal als Beispiel).
KitKat::new() schrieb:
Naja du wünscht dir zumindest, dass du das dargestellt hast.
Das einzige was rausgekommen ist:
- der Wind iN Bayern ist schwächer als im Norden, Bayern hat aber tatsächlich viel Potential für WKAs
- Es braucht einen Mix von erneuerbaren Energien für den Ausgleichseffekt
- Es braucht einen Mix von Speichern, weil alle Vor-und Nachteile haben
- je weniger Leute mitmachen, desto aufwändiger ist es (z.B. Energiewende für 1 Haus alleine)
- Europaweit gibt es nur selten Dunkelflauten
- Agora-Energiewende liefert Daten über die Stromproduktion
- AKW Abschaltung hat für mehr Stromimport gesorgt (unbekannte Energiequelle)
- Nicht alle Wärmepumpen können für Heizung und Kühlung verwendet werden
Die Geschwindigkeit der Transformation war vorher gar kein Thema über das wir diskutiert haben. Aber da würde ich argumentieren, dass das so schnell wie möglich passiert um fossile Kraftwerke mölichst selten benutzen zu müssen und die Stompreise zu senken.
1.) Nein, siehe oben
2.) Nein, es braucht grundlastfähige Kraftwerke oder eben massive Überkapazitäten
in allen am Stromnetz beteiligten Ländern
3.) Ja, und das war mal Ausgangspunkt der Diskussion und ich glaube, auch du meintest, dass unsere 130 kWh Hausspeicher viel zu viel sind (was sie gemessen an Wohnfläche und 2 E-Autos (und da wollen die Grünen hin) nicht sind).
4.) Ja und nein, wir zahlen alle bereits erstens auf dem Strompreis die EEG-Umlage, zahlen dann nochmal extra, dass unser Strom abgenommen wird, wenn wir zu viel produzieren und führen jetzt wahrscheinlich auch noch einen Strompreisdeckel für Industrien ein, weil der Strom zu teuer ist und Deutschland so nicht wettbewerbsfähig ist. Wir machen alle schon mit, gefragt oder nicht.
5.) Ja, aber bislang und in absehbarer Zukunft keine Möglichkeit ohne grundlastfähige Kraftwerke im eigenen Land eine lokale Dunkelflaute auch nur 24h zu puffern, geschweige denn, alles aus dem Ausland zu importieren. Vorausgesetzt, es machen auch alle anderen Länder in der EU mit.
6.) Auch das
7.) siehe oben. Wenn ich die Grafik richtig deute (ohne da jetzt die Rohdaten zu haben), sieht es so aus, als würden wir von allen Ländern, besonders aber von Frankreich, Polen und der Schweiz mehr importieren. Deren Energiemix habe ich dir schon geschrieben (70% Kohle in Polen, 65% Atom in Frankreich, 30 % ebenso in der Schweiz). Ich bezweifle stark, dass just zum Abschalten der AKWs großen Wolken und eine Windflaute nur in Deutschland (anhaltend bis jetzt laut Grafik) aufgetaucht ist und gleichzeitig die genannten Länder auf einmal billig ihren Strom aus erneuerbaren loswerden mussten, weil bei Ihnen die Sonne schien und Wind ging. Es wird nicht importiert, weil es billig wurde, sondern weil wir Bedarf decken mussten. Da sind wir auch nicht wählerisch, ob es von der Sonne gestreichelte Elektronen sind oder aus dem letzten ukrainischen Kernkraftwerk kurz vor der Schmelze.
8.) Die wenigsten werden so verwendet; das ist die Vorstellung ein Klimagerät an jeder Altbauwohnung draußen dran zu packen und dann zu sagen: ja toll, kann auch kühlen. Es hat nichts mit einer effizienten Warmwassererzeugung zu tun, weil dafür braucht man eigentlich fast zwingend auch die Fußbodenheizung. Das ist ja überhaupt erst der Grund, warum man daran denkt in Altbauten einfach draußen so ein Klimagerät dran zu pappen, weil kein Vermieter dieser Welt wird eine Komplettsanierung machen, bei der Fußbodenheizung verlegt wird.
KitKat::new() schrieb:
Nein, das wollte ich nicht.
Ich wollte lediglich anmerken, dass man im Falle von massiven ansonsten nicht brauchbaren Stromüberschüssen (an die ich nicht glaube) zukünftig Wärmepumpen zur Kühlung (Klimaanlagen) verwenden kann statt Stromkabel ins Wasser zu legen - angesichts dessen, dass die Sommertemperaturen wohl weiter steigen werden.
Hast du aber:
Galatian schrieb:
Ich möchte sehen, wie du meine Wärmepumpe für Warmwasser / Heizung als Klimaanlage umfunktionierst?
KitKat::new() schrieb:
Eine Klimaanlage ist eine Wärmepumpe, welche man je nach Ausführung direkt für beides (heizen und kühlen der Raumluft) nutzen kann
Du solltest halt keine Diskussion mit jemanden anfangen, der ein Haus mit Wärmepumpe, Klimaanlagen, Solar und Akku und gleichzeitig noch bis vor einem Jahr einen Altbau in Berlin als Eigentümer hatte. Ich gebe gerne meinen Anteil für eine bessere Umwelt, aber als ehemaliger Eigentümer kann ich dir sagen, dass wir die Umbaumaßnahmen, wie sie sich die Grünen vorstellen, nicht hätten stemmen können. Schon gut, dass wir verkauft haben. Sollen sich halt die großen Wohnungskonzerne dann mit herumschlagen. Deren Lobby ist größer. Brauch sich keiner über steigende Mieten zu beschweren.