EadZ1
Lt. Commander
- Registriert
- Okt. 2014
- Beiträge
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Hallo liebe CB'ler.
Hiermit möchte ich meine ersten Erfahrungen mit Fallout 76 mit euch teilen.
Vom Design der Spielwelt gibt es nur wenige Unterschiede zu Fallout 4, was aber auch zu erwarten war. Die Lichteffekte wurden aufgebohrt, sehen allerdings nur bedingt schön aus. Sträucher, Bäume, etc. wirken zum Teil immer noch recht plastisch, was nicht mehr zeitgemäß ist. Es ist eben im Grunde immer noch die Engine, die auch bei Fallout 3 genutzt und bereits für Fallout 4 etwas verbessert wurde.
Man bekommt, wie es sich für ein RPG gehört, immer wieder verschiedene Quests, die zum Anfang vor allem daraus bestehen, die Mechaniken des Spiels kennenzulernen. Für Fallout-Neulinge finde ich das gut umgesetzt.
Der Anfang gestaltet sich dennoch nicht leicht. Man trifft auf kleine Roboter, die einen direkt angreifen. Findet man nicht wenigsten eine Machete oder ähnliches, kann das je nach Gegnerdichte ziemlich frustrieren. Ich bin jedoch auch gleich auf 2 andere Spieler getroffen, die bereits ein wenig looten konnten und mich unterstützten.Wahrscheinlich hatte ich einfach nur Glück, da solche Spiele ja eher weniger Teamplayer zutage fördert (obwohl von Bethesda so gewünscht).
[UPDATE]
Alle Spieler, denen ich bisher über den Weg gelaufen bin, haben keinerlei Anstalten gemacht, uns anzugreifen. Gegen eine Gruppe Ghule waren sie sogar äußerst hilfsbereit. Das Konzept scheint also aufzugehen.
Kritikpunkt hierbei ist jedoch, dass man alle Spieler auf der Map sieht. Den Berichten im Vorfeld nach bin ich davon ausgegangen, dass nur "Übeltäter" für alle sichtbar sind.
Die Community ist als "überaus hilfreich" zu bezeichnen! Es werden doppelte Baupläne verschenkt oder sehr fair gehandelt. Gegner werden - ob notwendig oder nicht - mit angegriffen, ohne sich anschließend oder währenddessen selbst an die Kehle zu gehen. Auch Wasservorräte, Nahrung und andere Hilfsmittel werden großzügig geteilt.
Den "gesucht" Status erhält man im Übrigen, sobald man grundlos einen anderen Spieler oder dessen Behausung angreift. Das hat zusätzlich den Nachteil, dass sich die Automatikgeschütze gegen den Gesuchten richten, auch wenn man im gleichen Team ist. Zusätzlich sieht man keine anderen Spieler mehr auf der Karte, als die im eigenen Team.
Nach schier endloser Recherche, wie man diesen Status wieder los wird, sind wir nicht fündig geworden. Selbst der Survival-Guide verrät hierzu nichts. Nach x weiteren Stunden im Spiel bin ich ihn nun endlich los. Wie? Ich wurde 3 oder 4 Mal von anderen Spielern getötet. Ob der Status auch nach einer bestimmten Zeit (natürlich ohne weitere Vorkommnisse) verschwindet, haben wir allerdings immer noch nicht herausgefunden.
Im Dunkeln geht der Herzschlag automatisch höher. Man sieht kaum etwas. Sogenannte "Verbrannte" (=radioaktive Mutanten) sind nur durch deren Leuchten erkennbar. Dennoch ist es etwas angsteinflößend, wenn man Schritte hört, die "Viecher" aber nicht sofort sieht.
Generell finde ich die Atmosphäre sehr gut gelungen. Die Geräuscheffekte passen zur Umgebung und wirken nicht übertrieben. Auch die musikalische Untermalung weiß zu gefallen. Der Nebel (des Grauens) trägt ebenfalls dazu bei, dass mich sich zumeist unwohl fühlt. Wenn man eher der Entdecker und nicht der "Rambo"-Typ ist, fängt einen das Spiel recht schnell ein.
A propos Rambo: Zumindest im "Startgebiet" findet man ziemlich viele Waffen und auch etwas Munition.Trotzdem sollte man eine Axt oder ähnliches griffbereit haben. Folgt man nicht der Questreihe und entfernt sich weiter vom anfänglichen Gebiet, sieht es weniger gut mit Munition aus. In größeren Orten / Städten relativiert sich das jedoch typischerweise wieder. Hat man ein Gespür, wo es etwas zu looten geben könnte, findet man auch im Ödland ausreichend Munition. Man sollte nur nicht wild um sich ballern, sofern man etwas weiter von der nächsten Ortschaft entfernt ist.
Sofern man mindestens eine Jagdflinte oder ein Kampfgewehr dabei hat, geht einem die Munition wohl eher nicht aus. 10mm und 38mm sind uns deutlich seltener in die Hände gefallen. An Bastelwerkbänken kann man aus verschiedenen Ressourcen auch die gewünschte Munition herstellen. Letztlich wieder ein Punkt, der den Survival-Part abschwächt, da sich die Überlegung, ob man eine Gegnergruppe möglichst umgeht oder nicht, aus diesem Grund überhaupt nicht stellt.
Durch das Testen der beiden Grafikkarten und der Tatsache, dass immer noch nicht alle ausreichend Zeit für das Spiel haben, sind wir noch nicht sehr weit gekommen. Nach einem Ausflug in den Norden, mit Level 9 - 12 und nur mittelmäßiger Ausrüstung, mussten wir feststellen, dass wir dafür nur bedingt gerüstet sind. Neben zahlreichen Supermutanten und Verbrannten, die nicht gerade zimperlich und erstaunlich treffsicher sind, sind wir mehreren "kranken" Mirelurks Stufe 24, sowie dem Mothman Stufe 35 begegnet. Nun kann ich auch mit Gewissheit sagen: Haut's dich nieder, ist dein Schrott weg. Waffen, Munition, Hilfsmittel und Kleidung bleiben erhalten. Die Rüstung wird jedoch stark in Mitleidenschaft gezogen.
Dabei mussten wir auch lernen, dass man den Zustand seiner Waffe(n) besser im Blick haben sollte. Ist schon blöd, wenn ein Mob Verbrannte mit Macheten und Äxten auf dich zugestürmt kommt und du nach der 2. Kugel mit leeren Händen dastehst.
Mit nun höherem Level und damit auch besserer Ausrüstung kann ich sagen, dass man sich kaum Gefahren aussetzt, auch wenn man nur zu zweit ist. Ob eine Horde "vertrockneter, wilder Ghule" oder feindliche "Mr. Gutsy" 10 - 15 Level über dem eigenen - mit etwas taktischer Aufteilung, 2 Händen voll Granaten und Molotows, wird es schlimmsten Falls etwas ungemütlich. Selbst legendäre Gegner stellen keine echte Herausforderung dar. In einem vollbesetzten Team oder einer zufällig entstandenen Gruppe erscheint ein Kampf sogar eher lästig.
Hier scheint die Balance nach den ersten Leveln nicht mehr zu passen.
Bezüglich der Nahrungsaufnahme habe ich festgestellt, dass man relativ schnell Flüssigkeit verliert. Dabei besteht eine Abhängigkeit zum Laufverhalten und wie oft man sich auf einen Nahkampf einlässt. Wenn immer möglich, sollte man daher leere Flaschen aufsammeln, diese mit Wasser füllen und abkochen. Dafür benötigt man Holz, was entweder in Blöcke aufgetürmt in Orten zu finden ist oder in kleineren Mengen im Ödland einzusammeln ist.
Rohes, verstrahltes Fleisch findet man durch Mirelurks, Maulwurfsratten, etc., sollte allerdings nicht zum täglich Brot werden, da RadAway rar ist. Am besten auch hier, wann immer möglich, eine leckere Mahlzeit an einer Kochstelle zubereiten. Alternativ kann man auch mit Perks arbeiten, sodass man weniger Strahlung beim Verzehr von Mahlzeiten und Wasser aufnimmt.
Mit zunehmender Entfernung zum Vault hat auch die Radioaktivität mehr Spuren bei feindlichen Kreaturen hinterlassen. Es schadet nicht, wenn man sich einige Heilmittel in die Taschen steckt, bevor man auf die Randgebiete der Map zusteuert. Da auch die Kochstationen dort nicht mehr so üppig sind, sollte man sich nicht darauf verlassen, nur Zutaten einzusammeln.
Das Crafting-System:
Man hat sehr viel Freiraum beim Bauen, sofern man einen geeigneten Platz hierfür gefunden hat. Das geht auch relativ zügig. Auch ohne vorher explizit hierfür zu farmen, lassen sich große Gebäude aufbauen. Selbst der Innenausbau geht relativ schnell vonstatten. Wir hatten uns schon auf stundenlange Farming-Sessions eingestellt, doch Fehlanzeige. Zunächst erscheint das positiv. Allerdings wird eine eher längerfristige Aufgabe dadurch auch im Keim erstickt. Es scheint mehr Zeit in Anspruch zu nehmen, Gebäudeteile richtig platzieren zu können, als die notwendigen Materialien hierfür zu beschaffen.
Der Kreativität werden dabei jedoch kaum Grenzen gesetzt. Stühle, Tische, Bilder, Lampen, Schränke - man kann es sich echt gemütlich machen!
Verlässt der Erbauer einer Behausung das Spiel, verschwindet diese und alles, was sich darin befindet. Demzufolge sollten feste Gruppen an unterschiedlichen Orten von verschiedenen Eigentümer bauen lassen, damit jeder immer irgendwo einen "Rückzugspunkt" hat.
Nervig ist zudem, wenn man auf einen Server kommt und jemand zu nah gebaut hat. Man hat kaum die Möglichkeit, sein Haus an einer anderen Stelle hinzusetzen, da der Untergrund natürlich nie gleich ist. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist zwar recht gering, aber wir haben es erlebt.
Die Quest-Reihen sind relativ eintönig. Gehe dorthin, sammel dies, eliminieren denjenigen und kehre wieder zurück. Grundsätzlich sind RPG natürlich so aufgebaut. Durch den Multiplayer-Aspekt fehlt jedoch ein entscheidendes Merkmal der Fallout-Reihe: Die Dialoge.
Die wenigen NPC führen Monologe, glücklicherweise in gewohnter FO-Manier. Dabei entfällt jedoch auch das Reputationssystem komplett. Hier wird man also stark enttäuscht.
Generell stellt man sich verhältnismäßig schnell die Frage: Was machen wir hier eigentlich?
FO76 spielt sich damit momentan eher wie ein einigermaßen gut gereifter Early-Access-Titel. Es fehlt allerdings einfach Content. Auch wenn es Quests gibt, fehlt ein wirkliches Ziel, denn auch das Endgame besteht wohl nur aus einer Massenschlacht mit "legendärem Loot".
Vieles lässt vermuten, dass sich Bethesda hier die Hintertür für einen Battle-Royal-Modus offen hält.
Was mich jedoch von Anfang an stutzig gemacht hat: Die Steuerung.
Mit "Esc" kommt man auf die Karte, dann mit "Z" ins Menü. Um Items in die Schnellauswahl zu befördern erst "F" oder mit dem Mausrad scrollen, das gewünschte Item auswählen und mit "C" bestätigen. Will man z. B. eine Craftingstation verlassen, geht das nicht - wie man erwarten würde - über "Esc", sondern mit "Tab".
Das ist alles etwas gewöhnungsbedürftig.
Noch ein Wort zur Stabilität und den Frames:
Nach nunmehr 30 Stunden muss ich sagen, dass FO76 im Groben stabil läuft. In dieser Zeit gab es insgesamt 3 Disconnects. Gefühlt taucht nach jeder Stunde ein heftiger FPS-Drop für 2 - 5 Sekunden auf. Zusätzlich gibt es zwischenzeitlich reproduzierbare, serverseitige Lags, sobald man sich Hotspots nähert. Dabei macht es keinen Unterschied, ob und wie viele Spieler sich in unmittelbarer Nähe befinden.
Quests können meistens von allen Teammitgliedern gleichzeitig erledigt werden. Klappt das nicht, muss die Quest entsprechend wiederholt werden. Man versucht sich, das Ganze mit weiterem Loot schön zu reden. Frustrierend wird es, wenn die Quest von einem Teammitglied gar nicht abgeschlossen werden kann. Hierbei hat es geholfen, wenn derjenige das Team verlassen und die Quest dann wiederholt hat.
Auch das Teammatching gestaltet sich zum Teil schwierig. Freunde erscheinen plötzlich nicht mehr in der Liste oder werden gerne mal als "offline" angezeigt, obwohl sie neben einem stehen.
In der Vault selbst hatte ich durchgängig 60 FPS (MSI R9 390 Gaming 8G (1.100MHz/6.400MHz) und Sapphire Vega 56 Nitro+ (@Stock); FHD; Ultra Settings). Außerhalb hatte die R9 390 ordentlich zu tun. Die Frames schwankten zwischen43 26 und 60. Die Vega56 ist nur stellenweise unter die 60er-Marke gefallen. Von Drops und Lags, die das Spiel selbst verursacht, abgesehen, flimmern wenigstens (sehr kurzzeitig) 52FPS über den Schirm.
Der Ryzen 1700X (@Stock; Boost und XFR deaktiviert) schlägt sich sehr gut. Laut Task-Manager wurden alle 16T gleichmäßig ausgelastet. Die gesamte CPU-Auslastung lag im Schnitt bei gerade einmal 35%. Je mehr Spieler sich in der unmittelbaren Nähe befindet, bzw. je mehr sichtbar gebaut wird, desto höher die Auslastung. Jedoch war auch hier ein Schnitt von über 50% eher die Seltenheit.
Hiermit möchte ich meine ersten Erfahrungen mit Fallout 76 mit euch teilen.
Vom Design der Spielwelt gibt es nur wenige Unterschiede zu Fallout 4, was aber auch zu erwarten war. Die Lichteffekte wurden aufgebohrt, sehen allerdings nur bedingt schön aus. Sträucher, Bäume, etc. wirken zum Teil immer noch recht plastisch, was nicht mehr zeitgemäß ist. Es ist eben im Grunde immer noch die Engine, die auch bei Fallout 3 genutzt und bereits für Fallout 4 etwas verbessert wurde.
Man bekommt, wie es sich für ein RPG gehört, immer wieder verschiedene Quests, die zum Anfang vor allem daraus bestehen, die Mechaniken des Spiels kennenzulernen. Für Fallout-Neulinge finde ich das gut umgesetzt.
Der Anfang gestaltet sich dennoch nicht leicht. Man trifft auf kleine Roboter, die einen direkt angreifen. Findet man nicht wenigsten eine Machete oder ähnliches, kann das je nach Gegnerdichte ziemlich frustrieren. Ich bin jedoch auch gleich auf 2 andere Spieler getroffen, die bereits ein wenig looten konnten und mich unterstützten.
[UPDATE]
Alle Spieler, denen ich bisher über den Weg gelaufen bin, haben keinerlei Anstalten gemacht, uns anzugreifen. Gegen eine Gruppe Ghule waren sie sogar äußerst hilfsbereit. Das Konzept scheint also aufzugehen.
Kritikpunkt hierbei ist jedoch, dass man alle Spieler auf der Map sieht. Den Berichten im Vorfeld nach bin ich davon ausgegangen, dass nur "Übeltäter" für alle sichtbar sind.
Die Community ist als "überaus hilfreich" zu bezeichnen! Es werden doppelte Baupläne verschenkt oder sehr fair gehandelt. Gegner werden - ob notwendig oder nicht - mit angegriffen, ohne sich anschließend oder währenddessen selbst an die Kehle zu gehen. Auch Wasservorräte, Nahrung und andere Hilfsmittel werden großzügig geteilt.
Den "gesucht" Status erhält man im Übrigen, sobald man grundlos einen anderen Spieler oder dessen Behausung angreift. Das hat zusätzlich den Nachteil, dass sich die Automatikgeschütze gegen den Gesuchten richten, auch wenn man im gleichen Team ist. Zusätzlich sieht man keine anderen Spieler mehr auf der Karte, als die im eigenen Team.
Nach schier endloser Recherche, wie man diesen Status wieder los wird, sind wir nicht fündig geworden. Selbst der Survival-Guide verrät hierzu nichts. Nach x weiteren Stunden im Spiel bin ich ihn nun endlich los. Wie? Ich wurde 3 oder 4 Mal von anderen Spielern getötet. Ob der Status auch nach einer bestimmten Zeit (natürlich ohne weitere Vorkommnisse) verschwindet, haben wir allerdings immer noch nicht herausgefunden.
Im Dunkeln geht der Herzschlag automatisch höher. Man sieht kaum etwas. Sogenannte "Verbrannte" (=radioaktive Mutanten) sind nur durch deren Leuchten erkennbar. Dennoch ist es etwas angsteinflößend, wenn man Schritte hört, die "Viecher" aber nicht sofort sieht.
Generell finde ich die Atmosphäre sehr gut gelungen. Die Geräuscheffekte passen zur Umgebung und wirken nicht übertrieben. Auch die musikalische Untermalung weiß zu gefallen. Der Nebel (des Grauens) trägt ebenfalls dazu bei, dass mich sich zumeist unwohl fühlt. Wenn man eher der Entdecker und nicht der "Rambo"-Typ ist, fängt einen das Spiel recht schnell ein.
A propos Rambo: Zumindest im "Startgebiet" findet man ziemlich viele Waffen und auch etwas Munition.
Sofern man mindestens eine Jagdflinte oder ein Kampfgewehr dabei hat, geht einem die Munition wohl eher nicht aus. 10mm und 38mm sind uns deutlich seltener in die Hände gefallen. An Bastelwerkbänken kann man aus verschiedenen Ressourcen auch die gewünschte Munition herstellen. Letztlich wieder ein Punkt, der den Survival-Part abschwächt, da sich die Überlegung, ob man eine Gegnergruppe möglichst umgeht oder nicht, aus diesem Grund überhaupt nicht stellt.
Dabei mussten wir auch lernen, dass man den Zustand seiner Waffe(n) besser im Blick haben sollte. Ist schon blöd, wenn ein Mob Verbrannte mit Macheten und Äxten auf dich zugestürmt kommt und du nach der 2. Kugel mit leeren Händen dastehst.
Mit nun höherem Level und damit auch besserer Ausrüstung kann ich sagen, dass man sich kaum Gefahren aussetzt, auch wenn man nur zu zweit ist. Ob eine Horde "vertrockneter, wilder Ghule" oder feindliche "Mr. Gutsy" 10 - 15 Level über dem eigenen - mit etwas taktischer Aufteilung, 2 Händen voll Granaten und Molotows, wird es schlimmsten Falls etwas ungemütlich. Selbst legendäre Gegner stellen keine echte Herausforderung dar. In einem vollbesetzten Team oder einer zufällig entstandenen Gruppe erscheint ein Kampf sogar eher lästig.
Hier scheint die Balance nach den ersten Leveln nicht mehr zu passen.
Bezüglich der Nahrungsaufnahme habe ich festgestellt, dass man relativ schnell Flüssigkeit verliert. Dabei besteht eine Abhängigkeit zum Laufverhalten und wie oft man sich auf einen Nahkampf einlässt. Wenn immer möglich, sollte man daher leere Flaschen aufsammeln, diese mit Wasser füllen und abkochen. Dafür benötigt man Holz, was entweder in Blöcke aufgetürmt in Orten zu finden ist oder in kleineren Mengen im Ödland einzusammeln ist.
Rohes, verstrahltes Fleisch findet man durch Mirelurks, Maulwurfsratten, etc., sollte allerdings nicht zum täglich Brot werden, da RadAway rar ist. Am besten auch hier, wann immer möglich, eine leckere Mahlzeit an einer Kochstelle zubereiten. Alternativ kann man auch mit Perks arbeiten, sodass man weniger Strahlung beim Verzehr von Mahlzeiten und Wasser aufnimmt.
Mit zunehmender Entfernung zum Vault hat auch die Radioaktivität mehr Spuren bei feindlichen Kreaturen hinterlassen. Es schadet nicht, wenn man sich einige Heilmittel in die Taschen steckt, bevor man auf die Randgebiete der Map zusteuert. Da auch die Kochstationen dort nicht mehr so üppig sind, sollte man sich nicht darauf verlassen, nur Zutaten einzusammeln.
Das Crafting-System:
Man hat sehr viel Freiraum beim Bauen, sofern man einen geeigneten Platz hierfür gefunden hat. Das geht auch relativ zügig. Auch ohne vorher explizit hierfür zu farmen, lassen sich große Gebäude aufbauen. Selbst der Innenausbau geht relativ schnell vonstatten. Wir hatten uns schon auf stundenlange Farming-Sessions eingestellt, doch Fehlanzeige. Zunächst erscheint das positiv. Allerdings wird eine eher längerfristige Aufgabe dadurch auch im Keim erstickt. Es scheint mehr Zeit in Anspruch zu nehmen, Gebäudeteile richtig platzieren zu können, als die notwendigen Materialien hierfür zu beschaffen.
Der Kreativität werden dabei jedoch kaum Grenzen gesetzt. Stühle, Tische, Bilder, Lampen, Schränke - man kann es sich echt gemütlich machen!
Verlässt der Erbauer einer Behausung das Spiel, verschwindet diese und alles, was sich darin befindet. Demzufolge sollten feste Gruppen an unterschiedlichen Orten von verschiedenen Eigentümer bauen lassen, damit jeder immer irgendwo einen "Rückzugspunkt" hat.
Nervig ist zudem, wenn man auf einen Server kommt und jemand zu nah gebaut hat. Man hat kaum die Möglichkeit, sein Haus an einer anderen Stelle hinzusetzen, da der Untergrund natürlich nie gleich ist. Die Wahrscheinlichkeit hierfür ist zwar recht gering, aber wir haben es erlebt.
Die Quest-Reihen sind relativ eintönig. Gehe dorthin, sammel dies, eliminieren denjenigen und kehre wieder zurück. Grundsätzlich sind RPG natürlich so aufgebaut. Durch den Multiplayer-Aspekt fehlt jedoch ein entscheidendes Merkmal der Fallout-Reihe: Die Dialoge.
Die wenigen NPC führen Monologe, glücklicherweise in gewohnter FO-Manier. Dabei entfällt jedoch auch das Reputationssystem komplett. Hier wird man also stark enttäuscht.
Generell stellt man sich verhältnismäßig schnell die Frage: Was machen wir hier eigentlich?
FO76 spielt sich damit momentan eher wie ein einigermaßen gut gereifter Early-Access-Titel. Es fehlt allerdings einfach Content. Auch wenn es Quests gibt, fehlt ein wirkliches Ziel, denn auch das Endgame besteht wohl nur aus einer Massenschlacht mit "legendärem Loot".
Vieles lässt vermuten, dass sich Bethesda hier die Hintertür für einen Battle-Royal-Modus offen hält.
Was mich jedoch von Anfang an stutzig gemacht hat: Die Steuerung.
Mit "Esc" kommt man auf die Karte, dann mit "Z" ins Menü. Um Items in die Schnellauswahl zu befördern erst "F" oder mit dem Mausrad scrollen, das gewünschte Item auswählen und mit "C" bestätigen. Will man z. B. eine Craftingstation verlassen, geht das nicht - wie man erwarten würde - über "Esc", sondern mit "Tab".
Das ist alles etwas gewöhnungsbedürftig.
Noch ein Wort zur Stabilität und den Frames:
Nach nunmehr 30 Stunden muss ich sagen, dass FO76 im Groben stabil läuft. In dieser Zeit gab es insgesamt 3 Disconnects. Gefühlt taucht nach jeder Stunde ein heftiger FPS-Drop für 2 - 5 Sekunden auf. Zusätzlich gibt es zwischenzeitlich reproduzierbare, serverseitige Lags, sobald man sich Hotspots nähert. Dabei macht es keinen Unterschied, ob und wie viele Spieler sich in unmittelbarer Nähe befinden.
Quests können meistens von allen Teammitgliedern gleichzeitig erledigt werden. Klappt das nicht, muss die Quest entsprechend wiederholt werden. Man versucht sich, das Ganze mit weiterem Loot schön zu reden. Frustrierend wird es, wenn die Quest von einem Teammitglied gar nicht abgeschlossen werden kann. Hierbei hat es geholfen, wenn derjenige das Team verlassen und die Quest dann wiederholt hat.
Auch das Teammatching gestaltet sich zum Teil schwierig. Freunde erscheinen plötzlich nicht mehr in der Liste oder werden gerne mal als "offline" angezeigt, obwohl sie neben einem stehen.
In der Vault selbst hatte ich durchgängig 60 FPS (MSI R9 390 Gaming 8G (1.100MHz/6.400MHz) und Sapphire Vega 56 Nitro+ (@Stock); FHD; Ultra Settings). Außerhalb hatte die R9 390 ordentlich zu tun. Die Frames schwankten zwischen
Der Ryzen 1700X (@Stock; Boost und XFR deaktiviert) schlägt sich sehr gut. Laut Task-Manager wurden alle 16T gleichmäßig ausgelastet. Die gesamte CPU-Auslastung lag im Schnitt bei gerade einmal 35%. Je mehr Spieler sich in der unmittelbaren Nähe befindet, bzw. je mehr sichtbar gebaut wird, desto höher die Auslastung. Jedoch war auch hier ein Schnitt von über 50% eher die Seltenheit.
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