pseudopseudonym schrieb:
Damit hast du gerade selbst beschrieben, warum dein Vergleich mit Netzpolitik.org ein wenig schief ist.
Nein, überhaupt nicht.
Es ging darum, dass Werbung der Grund dafür ist, dass etwas "kostenlos" ist.
Netzpolitik bietet Journalismus ohne Werbung kostenlos an.
Der Unterschied und warum das funktioniert, habe ich bereits beschrieben.
Qualität zahlt sich aus, weil die Menschen freiwillig Geld spenden, um von der Qualität zu profitieren.
Und Werbung zahlt sich aus, weil die Qualität nicht mehr hoch sein muss, vielleicht eher durchschnittlich, um als Unternehmer trotzdem Geld zu verdienen.
Eine politisch korrekte Marketing-Begründung für den wirtschaftlichen Erfolg:
Durch die Auswertung der Nutzerinteressen kann personalisiert Werbung geschaltet werden, um dem Nutzer Produkte kostenlos anzubieten. Der Nutzer muss also kein Geld bezahlen und ihm wird passende Werbung angezeigt.
Die selbe Begründung könnte man unverblühmt übersetzen:
Noch gesetzlich unregulierte Spionage- und Überwachungsmethoden erlauben es Produkte durch finanzielle Unterstützung der Werbekonzerne anzubieten. Die gestohlenen Nutzerdaten und die psychologische Manipulation des Nutzers monetarisiert man und beteiligt die Werbeplattformen mit einer Provision.
Selbstverständlich nutzt jeder diese Lage aus, da sie legal ist und funktioniert. Ich gehöre ebenfalls zu den Profiteuren. Man könnte noch darüber diskutieren, ob das "richtig" oder "falsch" ist.
Wie man auch anhand dieser News sehen kann, tendiert es in Richtung "falsch". Denn nur weil etwas nicht vernünftig reguliert ist bzw. noch nicht verboten ist, ist es keine gute Sache.
Geht man in der Geschichte zurück, finden sich viele Beispiele, die über Jahrhunderte oder Jahrtausende legal und normal waren, von denen man profitieren konnte.
Es wird immer Menschen geben, die gute Dinge kostenlos anbieten! Das ist ein Fakt.
Und jeder, der in der Anfangszeit des Internets aufgewachsen ist, konnte selbst erleben, wie viele Dienste kostenlos und ohne Werbung waren.
Schlecht oder gar nicht regulierte Vollüberwachung und Werbung der Nutzer hat uns in die aktuelle Lage geführt.
Man muss einfach das große Ganze betrachten, nicht nur winzige Einzelbeispiele wie Internetseiten.