Sammelthread [Fachgespräche] HiFi

Ha, ich wünschte. Das ist mit dem ModMic V4 und ohne Pinna gemessen. Sagen wir mal so, das ist nicht ideal, es bedarf auf jeden Fall eines besseren Mikros (und einer besseren Visualisierung, das war einfach nur mal eben mit REW).

Ich überleg jetzt schon eine Weile irgendeinen Messaufbau (entweder KH oder Elektronik) mal zu realisieren, das würde sich vielleicht als Technikerarbeit anbieten.
Allein mir fehlt eine konkrete Idee.

Hattest du nicht mal in die Richtung was machen wollen?
 
Ich denke ein Hauptproblem ist es hierbei, den Frequenzverlauf des Mikrofons zu kennen und zu kompensieren.
Denn ich denke, genau wie Kopfhörer und Lautsprecher werden Mikrofone auch gewisse Bereiche über- und unterbetonen. Ein perfekt Lineares Mikrofon stelle ich mir in Konsumentenfreundlichen Preisregionen nahezu unmöglich vor.

Aber, die Idee ist nicht schlecht und grundsätzlich erkennt man ja durchaus eine Ähnlichkeit zur professionellen Messung.
Ich hätte auch durchaus Interesse mal sowas auszuprobieren. Mein Mikro (Marantz MPM-1000) ist sogar relativ linear soweit ich weiß. Jetzt müsste man nur gucken, wie man einen gescheiten Aufbau hinkriegt.
 
Ja, das müsste man kompensieren. Aber mit einem Großmenbran Mikro kannst du wohl generell keine KH messen. Lautsprecher natürlich schon. Das hatte ich mit dem ModMic auch probiert, aber das Ergebnis ist zu schlecht um irgendwelche Schlüsse daraus zu ziehen. .
 
Kopfhörermessung ist eine Wissenschaft und zugleich Kunst für sich.

Grundsätzliche Anforderungen:
  • Mikrofon mit bekanntem Frequenzgang: Freifeld-, Diffusfeld- oder Druckfrequenzgang (vom Messaufbau abhängig)
  • Kleinmembraner (< 12 mm) mit Kugelcharakteristik - kein Großmembraner, keine Niere!
  • Soundkarte mit bekanntem Frequenzgang
  • ausreichend hohe SNR, sowohl akustisch als auch elektrisch (mindestens 30 dB Dynamik für Messungen des Frequenzgangs)
Simulation ohne Ohr:
Massive Platte (z.B. MDF), flache oder leicht konvexe Auflage mit Loch in der Mitte, Mikrofonkapsel luftdicht(!) eingelassen, Frontseite bündig mit der Auflagefläche (siehe "Druckfeldmikrofonie"). Die Auflagefläche ggf. mit Schaumstoff oder Moosgummi bedämpfen, um die Reflexionen an der Grenzfläche zu lindern. Das Material sollte nicht zu offenporig sein, da sonst die Abdichtung der Pads (Seal) beeinträchtigt werden kann. Der Kopfhörer sollte rundum bündig ankoppeln und mit gleichmäßigem Druck an die Platte koppeln. Am besten baut man das Teil symmetrisch wie einen Kopfhörerständer, damit man die Muschel beim Messvorgang nicht händisch fixieren muss.

Die oben beschriebene Methode wird in der internationalen Community auch "Flat Plate Measurement" genannt und simuliert das Verhalten eines Kopfhörers ... auf einer ebenen Platte. :)

Vorteile: Mitunter sehr gute Reproduzierbarkeit, sehr gute Abdichtung, günstig umsetzbar.
Nachteile: Keine "reale" Messumgebung mit menschlichem Ohr, keine Anregung der HRTF. Führt zu Senken im Hochtonbereich. Abdichtung (Seal) oft deutlich stärker als in der Praxis. Daher generelle Tendenz zu Überbetonung des Bassbereichs.

Simulation mit Ohr:
Ähnlich wie oben, allerdings mit Replika des Außenohrs. Mit oder ohne Gehörgang, je nach Machbarkeit. Abformungen können aus Silikon gemacht werden. Abdrücke vom Gehörgang bekommt man beim Hörgeräteakustiker. Abdrücke der Ohrmuschel sind etwas aufwändiger und mit viel Probieren verbunden. Alternativ kann man sich auch eine fertige Pinna aus Silikon besorgen. Bezahlbare Quellen dazu gebe ich gerne per PN weiter.
Die Außenohrreplika wird entweder in eine massive Platte oder einen Kunstkopf eingesetzt. Die Mikrofonkapsel koppelt auf der Hinterseite an den Eingang bzw. das Ende des Gehörgangs (je nach Modell). Auch hier ist wieder dringend auf einen rundum luftdichten Flansch zu achten (Empfehlung: E43 Silikonkleber).

Diese Methode ist in den meisten Fällen immer noch nicht mit den "Referenzsystemen" der Industrie (siehe GRAS, B&K etc.) vergleichbar. Selbst, wenn man sich einen Ohrsimulator (z.B. Ear Simulator nach IEC-Standard) dahinter baut. Das muss IMHO aber kein Abbruch sein, da auch die Referenzsysteme in der Praxis nicht mehr als grobe Annäherungen an die individuelle Anatomie sind. Wichtig ist, dass die grobe Anatomie stimmt, sodass die wichtigen Resonanzen von Kopf und Ohr abgebildet werden. Alles überhalb von 5 kHz ist sowieso Quark, so lange nicht mit einer 1:1 Kopie des eigenen Kopfes gemessen wird.

Vorteile: Realistischere Abbildung des Hochtonbereichs und bessere Vergleichbarkeit mit den "offiziellen" Systemen.
Nachteile: Deutlich aufwändiger, auch kostenintensiver.

Anstelle eines Eigenbaus kann man sich auch ein MiniDSP EARS zulegen. Ist quasi ein auf Kopfhörer angepasster 3Dio-Klon. Kommt sogar mit Kalibrierung, die allerdings seltsamen (nicht etablierten) Standards folgt. Technisch ist das Teil grundsätzlich okay, erfüllt seinen Zweck. Die Ohren sind etwas hart, können bei dünnen Pads daher zu schlechter Abdichtung führen und aufgrund der Steifigkeit insbesondere Messungen von On Ears verfälschen. Außerdem: Ein Gehörgang wird nicht simuliert.
Die korrekte Nutzung und Interpretation der Daten erfordert nach wie vor Erfahrung. "Objektivität" kann man sich nicht kaufen.

Letztere beiden Sätze gelten für die ganze Materie. Auch ein vermeintlich perfektes System bringt keinen Nutzen, wenn die Erwartungshaltung und Interpretation der Daten einfach falsch ist.

3125b schrieb:
Das ist mit dem ModMic V4 und ohne Pinna gemessen

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Danke, da bin ich auch so ungefähr gelandet.
Wenn, dann käme für mich nur Selbstbau in Frage. Und dann weiß ich nicht, ob mit Pinna so sinnvoll ist, denn die Vergleichbarkeit zu anderen Systemen wird immer fraglich sein. Daher ist es wohl eher wichtig, einen ordentlichen Katalog an Messungen von beliebten KH anzulegen, sodass der Betrachter sie relativ zueinander einordnen kann.
Welche Mikrofone wären empfehlenswert, gibt es kalibrierte Modelle, die sich gut eignen?
Das ist ein gutes Projekt, aber ich muss mich definitiv noch einlesen.

Edit: Das einzige andere Mikro das ich noch habe wäre ein Zalman Mic1, aber das wird wohl noch schlimmer :)
Wenn ich was anschaffe brauch ich auch noch einen ordentlichen ADC, also wohl ein Interface dazu. Mal sehen, da schau ich schon immer bei Kleinanzeigen rein, so richtig lohnt sich das nicht.
 
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So sehen übrigens bei mir Messungen vom HD555 im Gehöreingang aus (Impulcifer mit Primo258)

Wie man sieht sind KH Frequenzgang Messungen am eigenen Ohr nur sehr schwer für Vergleiche nutzbar. Aber ich bin auch skeptisch ob hohe Frequenzen bei den Referenzsystemen sinnvoll aufs eigene Hören übertragbar sind.
 

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@3125b:
Kommt immer drauf an, auf welches System man sich bezieht. An die Industriereferenzen ranzukommen, ist nicht so einfach, weil man dafür Pinna, Gehörgang und Ear Simulator (simuliert die Impedanz des Mittelsohrs, manchmal auch als "Coupler" bezeichnet) benötigt. Erstere beiden sollten den genormten Modellen zumindest grob entsprechen. Das sicherzustellen und zu überprüfen, ist im DIY eigentlich unmöglich, wenn man nicht zufällig gute Beziehungen in der Branche hat. Die individuelle Ohrübertragungsfunktion kann ab 2 kHz um 10-20 dB vom Mittelwert abweichen, wenn man am Ende des Gehörgangs misst. Wenn man auf eine bessere Übertragbarkeit und Universalität Wert legt, dann sollte man besser ohne Gehörgang am Ende der Concha messen (sog. "Ear Entrace Point"). Soll es hingegen möglichst realisitsch werden, dann besser mit Gehörgang.

"Flat Plate" Messungen sind untereinander theoretisch gut vergleichbar. Dafür müssten die Aufbauten konstruktiv allerdings ähnlich sein und auch mikrofonseitig auf irgendeinen Standard (als gemeinsame Basis) kalibriert sein.

Als ADC könnte ein Behringer UMC202HD im Grunde schon ausreichen. Könnte bei Gelegenheit mal die Linearität des XLR-Eingangs mit meinem RME als Referenz ausmessen. Der Störabstand der U-Phorias ist für Messungen des Frequenzgangs aber in jedem Fall ausreichend.

Wenn du ein günstiges Mikro suchst:
https://www.banzaimusic.com/pui-5024-hd.html
Kannst du sowohl auf Phantomspeisung (z.B. per "Simple P48" Schaltung) als auch Plug-In-Power bzw. Battery-Power umbauen.

Ansonsten halt ein günstiges Behringer ECM-8000, direkt mit XLR.
Der Linearität dieser Teile würde ich aber nicht trauen:
1000 Mikrofonkalibrierungen - eine Übersicht

Ich hab mir irgendwann mal ein Beyer MM1 für 90 Euro geschossen. Das ist ab Werk diffusfeldentzerrt. Die Streuung ist vergleichsweise klein.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Das ist ab Werk diffusfeldentzerrt.
Eh, das behaupten die auch von ihren KH :)

Wenn ich das wirklich als Projektarbeit mache, muss das nicht so günstig werden. Wenn ich einen ADC kaufe, dann gleich einen richtig guten. Ein gebrauchter ADI-2 Pro FS (wobei der keine Phantomspeisung hat) oder so wäre sicher möglich, damit kann ich dann auch Elektronik messen. Wenn schon, denn schon.

Ich glaube Flat Plate ist im DIY der richtige Ansatz. Ansonsten hat man viel zu viele Unbekannte.

Danke auf jeden Fall für die Anregungen.
 
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Bei Kleinanzeigen ist ein LCD-3 für 715€ drin mit allem Zubehör und Zertifikaten. Nach meiner Einschätzung ein sehr guter Preis, oder?
 
Es ging weniger um den Klang als um den Preis, die Audeze sind gebraucht ja meist böse teuer (gut, neu sowieso, der LCD-3 liegt bei 1800-1900€).
Klanglich würd ich sagen hat der 3er noch die beste Abstimmung (zusammen mit dem alten 2er und dem Fazor) von den klassichen Audeze, ist halt auf der dunklen Seite, dafür ansonsten technisch ein Sahnestück. Ich glaub der liegt gebraucht sonst meist jenseits der 1000€, was einfach zu viel ist. 715€ sind knapp 40% des Neupreises, was an sich ok ist bei sehr gutem Zustand. Na ja, mal sehen, ich würde gerne mal eine. Magnetostaten ausprobieren.
 
Hab mich mal wieder mit EQ beschäftigt und dies mal den X2HR rangenommen. Da ich bisher ganz gute Erfahrungen mit den Presets von Oratory1990 gemacht habe, wurde erst mal das Preset für den X2HR übernommen. Gefällt mir so weit auch ganz gut. Deutlich besser als das AutoEQ Preset, das ich zum Vergleich auch noch da habe.

Allerdings habe ich eine Anpassung gemacht, im Preset wird bei 2000Hz ein recht breiter Peak-Filter von +3,1dB angesetzt. Damit werden mir die oberen Mitten allerdings etwas zu sehr in den Vordergrund gerückt. Ich habe diesen um 1,5dB auf +1,6dB reduziert, damit klingt es für mich einfach runder und homogener. Dann habe ich noch die kleine Senke bei 3KHz gesehen und mich gefragt, warum dagegen nicht vorgegangen wurde, lässt sich doch easy machen, also die noch hinzugefügt, macht es jetzt nicht schlechter.

Wer es mal ausprobieren mag:
Preamp: -5 dB
Filter: ON LSC Fc 105 Hz Gain 5 dB Q 0.71
Filter: ON PK Fc 52 Hz Gain -0.7 dB Q 2
Filter: ON PK Fc 75 Hz Gain -3.9 dB Q 0.9
Filter: ON PK Fc 260 Hz Gain -1.5 dB Q 5
Filter: ON PK Fc 1630 Hz Gain -3.8 dB Q 6
Filter: ON PK Fc 2000 Hz Gain 1.6 dB Q 1
Filter: ON PK Fc 3000 Hz Gain 2 dB Q 6
Filter: ON PK Fc 4700 Hz Gain -2.9 dB Q 5
Filter: ON HSC Fc 5000 Hz Gain 2.5 dB Q 0.71
Filter: ON PK Fc 5500 Hz Gain -4.6 dB Q 4

Tipp für die Bassheads unter uns: Die -3,9dB bei 75Hz kann man ein bisschen reduzieren oder ganz rausnehmen, wenn man mag. Ich finde es aber so wie es ist schon sehr gut die Bassmenge angeht. Wenn ich mir z.B. Mama Saturn von Tarenélle anhöre...ja, mehr braucht man eigentlich nicht :D

Wobei die Bässe in diesem Lied auch überdurchschnittlich stark zur Geltung kommen, weiß gar nicht warum es so ist, aber viele Abmischungen sind da defintiv schlechter. Ich höre gerade das Album III von Robin Schulz, und obwohl ich ihn und seine Musik schätze, sind die Abmischungen in letzter Zeit irgendwie nicht so das gelbe vom Ei. Ob Spotify oder Tidal Master spielt da schon gar keine Rolle. Da fand ich Sugar oder selbst Prayer noch besser. Prayer in C, was er im Grunde hobbymäßig auf nem Laptop produziert hat (vielleicht wurde es dann noch mal neu aufgenommen, keine Ahnung) klingt besser und dynamischer abgemischt als In Your Eyes oder vor allem All We Got. Und einer meiner Liebslingssongs Sun Goes Down sowieso. Andere Künstler wie Billie Eillish kriegen das besser hin, die Musik ist natürlich Geschmackssache (wie immer), aber die Abmischung finde ich hier in der Regel gelungen, das Debüt-Album und auch die neueren Tracks sind eigentlich immer ein akustisches Erlebnis in gewisser Weise.

Zurück zum Kopfhörer...Insgesamt sind die Änderung gar nicht so drastisch, was defintiv für den Kopfhörer spricht. Durch den EQ klingt es noch etwas raffinierter, aber auch ohne EQ macht der defintiv Spaß.
 
Zuletzt bearbeitet:
Kennt sich zufällig jemand mit Matlab aus?
Wollte bei Gelegenheit mal ein paar SOFA-Files für ein Surround-Plugin konvertieren und bin mir nach dem Überfliegen der Readme nicht sicher, ob ich das auf die Schnelle hinbekomme.
http://anaglyph.dalembert.upmc.fr/page-tutorials.html ->anaglyph-hrtf-preprocess.zip

@Marcel55:
Das Problem mit dem zu "harten" Präsenzbereich habe ich auch gelegentlich. Das liegt denke ich an der Anatomie des Messequipments (Resonanz des Gehörgangs), welche von der eigenen abweicht. Der Bereich zwischen 1 kHz und 4 kHz wird gerne mal angehoben, um die Frontlokalisation zu verbessern. Insbesondere bei solchen Settings, welche Lautsprecher simulieren wollen.
Über die kleine Senke bei 3 kHz würde ich mir keine Sorgen machen. Das kann ein Artefakt der Messung oder dieses speziellen KH-Samples sein und wird in der Praxis psychoakustisch sowieso maskiert.

Nebenbei:
Hast du mal mit Pink oder White Noise drübergehört, ob die Höhen noch irgendwelche Peaks aufweisen?
https://onlinetonegenerator.com/noise.html
Ich habe in meinem Fall - mit dem X2HR - festgestellt, dass EQ-Empfehlungen von Oratory und Amir noch etwas verbesserungswürdig sind.

@3125b:
Und, hast du dich entschieden? :)
 
Der Kabelbinder schrieb:
Und, hast du dich entschieden? :)
Ich hab nicht mal eine Antwort bekommen ... Kleinanzeigen halt.

Dafür hab ich gleich um die Ecke einen Vergleichskandidaten für meinen HD 668B gefunden, ein wie neuer Sennheiser HD 206 für 5€. Liegt neu auch so bei knapp 30€, mal sehen wie er sich gegen den Superlux schlägt. Zumindest die ganz billigen AKGs sind ja ziemlicher Schrott, mal sehen ob 5€ für den Sennheiser noch zu teuer sind - wenn ja hab ich ein Geschenk für jemanden den ich hasse :)
 
Der Kabelbinder schrieb:
Über die kleine Senke bei 3 kHz würde ich mir keine Sorgen machen. Das kann ein Artefakt der Messung oder dieses speziellen KH-Samples sein und wird in der Praxis psychoakustisch sowieso maskiert.
Tatsächlich lässt sich diese aber auch bei unterschiedlichen Messungen sehen meine ich. Zumindest Auto EQ habe ich es gesehen, aber vielleicht basiert es ja auf der gleichen Messung.

Mit einem Rauschen habe ich noch nicht gegengetestet, zumindest nicht explizit. Allerdings hört man in Stairway To Heaven gerade am Anfang ein recht deutliches Rauschen, und das färbt sich durch den EQ etwas gleichmäßiger. Ist ganz interessant.

Generell finde ich es aber eher schwierig damit Peaks auszumachen. Ich teste gerne gegen, indem ich einzelne Filter ändere oder ein/ausschalte.
Den Pegel normalisiere ich dabei immer im Mitten-Bereich, so bekomme ich einen besseren Eindruck vom Vergleich mit/ohne EQ.
Ergänzung ()

3125b schrieb:
Zumindest die ganz billigen AKGs sind ja ziemlicher Schrott
Hab einen AKG K430 On-Ear, als Schrott würde ich den nicht bezeichnen, ist klein, kompakt und unbequem, sieht nett aus, der Klang ist teils etwas zu Mittenbetont, dafür die Bühne ganz ok für die Bauart und Größe.
Aber wollte mal sowas haben. Habe ich dann im Sommer genutzt, wenn mir Over-Ears zu warm sind, aber eigentlich sind In-Ears da meist die bessere Wahl.
 
Ich meine K52 und co., die ganz billigen Over-Ears halt die ja in Konkurrenz zu den Superlux etc. stehen.

So, hab den HD 206 jetzt kurz getestet - und damit eigentlich auch schon genug.
Im Grunde gibt es dazu nicht viel zu sagen, die Konstruktion ist billig, das Kabel entspricht etwa dem billiger In-Ears und verheddert sich unglaublich leicht. Die Polster sind flach, der Anpressdruck niedrig, so wirklich für einen menschlichen Kopf scheint das Ding nicht gemacht zu sein, der Komfort ist ok, aber er sitzt einfach schlecht. Die Isolation gegen Außengeräusche ist schlecht für einen Geschlossenen.
Der Klang ist ebenfalls schlecht. Dabei ist der HD 206 nicht übermäßig scharf oder dumpf, die Richtung, in die die Abstimmung vermutlich gehen soll, ist ok.
Aber das war es auch, sonst ist da einfach nichts. Null Detailauflösung, null Bühne - null Immersion.
Er ist weniger (Achtung, Fachterminus) Bumm-Tss als der 668B, hat halt damit aber praktisch gar keinen Klang mehr.

Insgesamt einfach ein schlechter Kopfhörer. Mehr als 5€ wäre zu viel.
Ach ja, auf Amazon kostet er 40€ und hat aus über 2000 Rezensionen 4,4 Sterne. Bemerkenswert.
 
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Der Kabelbinder schrieb:
Kennt sich zufällig jemand mit Matlab aus?
Wollte bei Gelegenheit mal ein paar SOFA-Files für ein Surround-Plugin konvertieren und bin mir nach dem Überfliegen der Readme nicht sicher, ob ich das auf die Schnelle hinbekomme.
http://anaglyph.dalembert.upmc.fr/page-tutorials.html ->anaglyph-hrtf-preprocess.zip

Ich habe mal vor 3-4 Jahren "Daten" aus Sofa files in wav umgewandelt mit Matlab aber das wars auch. Fand SOFA damals schon unverständlich.

Im readme stolpere ich über "Don't forget to run SOFAcompileConventions.m "
und "Select a .sofa HRIR file to process in the dialog window." Was für ein Fenster?
Habe übersehen, dass die da noch ein uigetfile als extra M-File eingebaut haben. Das meinen die also mit Fenster.


Ich habe dem Script Testweise drei Sofa files gegeben aber zwei gaben eine Fehlermeldung, eines lief durch gab aber im VST eine Fehlermeldung beim laden. Aber da passt etwas auch etwas nicht. Im VST sind 1-2MB Sofa files hinterlegt und ich habe da Sofa fiel mit 50-1000MB? Ich habe das Gefühl man muss da ganz bestimmte SoFa files nutzen?
Überhaupt verstehe ich das VST nicht, bzw. scheint es nicht richtig zu laufen .
 
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Danke fürs Versuchen! :)

Bin die Tage auf das Plugin gestoßen. Wollte dem ganzen Surround-Thema noch mal einen Versuch geben, es dieses mal aber über VST auf ASIO-Ebene regeln. Als DAW nutze ich aktuell den Live-VST-Host "Cantabile". Gibt es auch als Freeware.

Finde Anaglyph vom Ansatz her eigentlich sehr interessant, weil man wirklich sehr viele Parameter kontrollieren und somit alles an den eigenen Geschmack (das eigene Hören) anpassen kann.

Falls es Probleme bei der Nutzung geben sollte: Das Plugin scheint nur dann zu laufen, wenn das Playback in der Zeitleiste läuft. Ansonsten werden die Effekte nicht angewandt.

Ich habe bisher noch nicht mit Matlab gearbeitet und weiß auch nicht so genau, was da im Spezifischen gewandelt werden muss. Da SOFA ein einheitlicher Standard ist, müssten die Files aus der Datenbank aber eigentlich alle mit dem Tool kompatibel sein. Zumindest nach der beschriebenen Konvertierung ... :confused_alt:

Muss mich mal bei Gelegenheit einlesen. Schade, dass man die Files nicht einfach direkt in den Ordner ziehen kann.

PS: Die Außer-Kopf-Lokalisation funktioniert bei mir mit dem ersten Preset, mit angepasster Laufzeit (Kopfumfang), schon erstaunlich gut. Allerdings habe ich auf dem rechten Ohr eine gewisse "phasyness", als wäre ein bestimmter Teil des Spektrums ausgelöscht. Wollte daher mal die anderen HRIRs probieren. In der Hoffnung, ein noch besseres Modell für meinen Kopf zu finden. Muss aber auch mal den KH wechseln. Eventuell liegt es einfach an meinem ATH-R70X.

Ist übrigens ziemlich krass, einfach mal weißes Rauschen auf die Ohren zu geben, einen Speaker virtuell vorne links und einen vorne rechts zu platzieren und dann die Laufzeit zwischen beiden Ohr zu variieren. Da merkt man mal, wie stark die interaurale Laufzeitdifferenz tatsächlich zur Authentizität des Klangbilds beiträgt. Habe bisher noch keine (nicht-Entwickler) Surround-Engine gesehen, bei der man solche Parameter so gezielt beeinflussen kann. Das Tool hat definitiv Potenzial! :)
 
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Ich hatte das 64 Bit VST in EQ-APO geladen und da hat es nur teilweise funktioniert. In foobar2000 läuft das 32 Bit VST aber jetzt wie es soll. Die Einstellmöglichkeiten sind schon enorm. Leider kann man nur eine virtuelle Audioquelle wählen aber diese kann man echt sehr vielfältig anordnen.

Der Kabelbinder schrieb:
Ich habe bisher noch nicht mit Matlab gearbeitet und weiß auch nicht so genau, was da im Spezifischen gewandelt werden muss. Da SOFA ein einheitlicher Standard ist, müssten die Files aus der Datenbank aber eigentlich alle mit dem Tool kompatibel sein. Zumindest nach der beschriebenen Konvertierung ... :confused_alt:


Ich habe jetzt noch drei kleine Sofa files getestet. Das Skript speichert ein neues Sofa file und gibt immer einen Plot aus, wo man die einzelnen Audiopositionen hat. Man sieht also wie genau die Audioquellen im VST verändert werden können.
Aber die gespeicherten SOFA files geben beim Laden im VST "error 10000" oder "error10001".



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Sieht wirklich interessant aus. Zu der Matlab-Konvertierung kann ich mangels Erfahrung jedoch leider nicht viel beitragen.

Ich bin soeben aber noch mal dem Problem mit der "phasyness" beim rechten Frontlautsprecher nachgengangen. Irgendwie hatte ich mit dem Setting immer das Gefühl, Watte im rechten Ohr zu haben. Da sich mit dem Verändern der ganzen Parameter im Plugin daran grundsätzlich nichts geändert hat, war meine Vermutung, dass es schlichtweg an der aufgenommenen HRIR liegt. Um das zu überprüfen, habe ich einmal den linken Frontlautsprecher genommen - welchen ich als natürlich wahrnehme - und einfach nach rechts gespiegelt, d.h. einfach L und R beim Output vertrauscht. Das Klangbild ist nun viel homogener, die Irritation auf dem rechten Ohr gänzlich verschwunden.
Daraus schließe ich, dass die HRIR für die Position des rechten Frontlautsprechers entweder überhaupt nicht zu meinem Hörsinn passt oder vielleicht sogar ein Fehler bei der Aufnahme vorlag.

Wie dem auch sei. Das Ergebnis gefällt mir mittlerweile richtig gut. Anaglyph ist im Vergleich zu so manch anderen Surround-Tools nämlich verhältnismäßig wenig gefärbt und bläht den Sound nicht unnötig mit Hall auf. Die Außer-Kopf-Lokalisation funktioniert bei mir besser als mit den meisten Presets von HeSuVi.

Ich habe mir in Cantabile nun ein Binding auf F1 und F2 gesetzt, mit dem ich kurzerhand zwischen Stereo und Surround wechseln kann. Die Software kann damit von nun an im Hintergrund bleiben.

Da mein primäres WDM-Device 7.1 unterstützt, kann ich das ganze Setting auch beim Zocken anwenden. Da muss ich allerdings noch ein wenig feilen und ggf. ein paar Einstellungen in Anaglpyh überarbeiten. Generell fällt mir bei Shootern häufig negativ auf, dass nicht nur externe Schallereignisse, sondern auch die eigene Spielfigur über die Surround-Faltung geschickt werden. Wenn z.B. mein Charakter spricht, dann wird der Dialog über den Center geschickt und erscheint somit vor mir, anstatt in meinem Kopf. Genau so werden auch Interaktionen mit Waffen sehr center-lastig wiedergegeben. Das ist doch etwas gewöhnungsbedürftig, wenn man von einfachem Stereo oder 7.1 ohne richtungsbestimmende Impulsantwort (so hatte ich es lange Zeit konfiguriert) kommt.

Bei Musik in Stereo ist der Effekt größtenteils positiv. Insbesondere ältere Jazz-Stücke, die ja gerne mal hart rechts und links gepanned wurden, machen damit wirklich Spaß. :schluck:

So sieht aktuell mein Routing in Cantabile aus:

cantabile.png

cantabile2.png


Die einzelnen Kanäle für 7.1 schicke ich über mein Interface (RME Babyface Pro) per ASIO in Cantabile. Dort kann ich dann jeden Kanal einzeln durch eine Instanz von Anaglyph schicken und die virtuelle Position der Schallquelle beliebig bestimmen.

Eventuell ist das Ganze auch irgendwie mit Voicemeeter umsetzbar. Bin mir allerdings nicht sicher, ob man da alle 7.1 Kanäle einzeln als Loopback konfigurieren kann.

PS: Für Interessierte hier noch eine Demo zum Plugin:


VG
Kabelbinder
 
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