Tomislav2007 schrieb:
Wieso beschweren sich ausländische Expats/Fachkräfte dann so häufig über die deutsche Sprache als große/s Barriere/Hindernis ?
Weil viele Deutsche - obwohl sie das in der Schule lernen ... als Pflichtfach - schon mit Mitte 20 nicht mehr wirklich zu englischer Alltagskommunikation bereit oder fähig sind.
In den entsprechenden Unternehmen gibt es vielleicht englisch als offizielle Kommunikationssprache ... in deutschen Amtsstuben gibt es nur eine einzige Sprache, mit der man wirklich sicher durch kommt ... und das ist Deutsch.
Ich merke das sogar an den Kunden an der Tankstelle ... nur sehr wenige bringen ihr Anliegen direkt in Englisch vor ... die meisten fragen vorher nach "do you speak english?". Und das zeigt mir, dass man sich in Deutschland eben nicht drauf verlassen kann, dass jemand 10 Jahre nach seinem Schulabschluss noch "genug" Englisch kann.
Da hat man in den von dir genannten Ländern deutlich bessere Karten (bis auf Kanada ist dort Englisch die Muttersprache ... nur in Kanada gibt es noch einige Menschen mit Französisch als MS).
Davon abgesehen hat das Deutsche auch einige echte "Alien-Besonderheiten".
Artikel gibts auch in vielen anderen Sprachen ... im Deutschen ist dann aber sehr vieles andersherum, als man es aus der eigenen Sprache kennt. Aus "La Luna" (die Mond) wird dann halt "der Mond".
Sogar bei unseren Zahlwörtern haben wir unseren "Sonderweg" beibehalten.
Der Spanier sagt "Quarenta y tres", der Brite "fourtythree". Und in deutsch heißt es dann plötzlich "drei und VIerzig". Und ziehen wir dieses Prinzip wenigstens durch? Nein ... wir machen das selbstverständlich nur mit Einern und Zehnern.
In Meinem Mathestudium gab es eine ganze Klasse von Schülerfehlern, die einzig auf diese typisch Deutsche Vertauschung zurückgeht.
Diese Fehler machen fast nur Kinder, deren Muttersprache eben nicht Deutsch ist.
Allerdings wäre das wohl kein Problem, wenn wir Zugewanderten wenigstens das Gefühl geben könnten, dass man in Deutschland auch mit Englisch zurecht kommt ... aber daran scheitern halt etwas zu viele Deutsche.